Ich bin Urheber

Ich kann einen Teil des Aufrufs »Wir sind Urheber« unterschreiben. Ich bin mit einem anderen Teil des Aufrufs nicht einverstanden. Damit Sie verstehen, in welcher Situation ich diesen Artikel schreibe, lege ich zuerst meine Situation offen.


Ich würde bei einer Zerschlagung des Urheberrechts sofort ein Drittel meiner Einnahmen als Freiberufler verlieren. Ich will das jetzt nicht näher begründen oder beschreiben. Glauben Sie mir bitte: Ich habe sehr gründlich darüber nachgedacht.

Ich habe in meinem Leben schon schlimmere Situationen gemeistert. Ich habe sehr gute Alternativen und ich werde immer weiterarbeiten.

Aber ich denke gar nicht so sehr an mich. Ich bin wütend, weil so viele Leute für einen ganz kurzfristigen Vorteil den Parolen der Urheberverächter folgen, ohne auch nur mittelfristig weiterzudenken. Denn was heute mit den Werken der Urheber geschieht, steht exemplarisch für jedes Produkt menschlicher Arbeit.


Die technische Entwicklung kommt niemals zum Stillstand. Der Erfindungsreichtum des Menschen ist so groß, dass er jedes Arbeitsgebiet grundlegend verändern kann. Heute trifft es die Urheber: Weil es die Technik erlaubt, wollen einige politische Kräfte alle Werke zwangsweise gemeinfrei machen.

Doch vielleicht trifft es morgen Ihren Industriezweig, Ihr Forschungsgebiet, Ihre Dienstleistung, Ihr Sozialwesen oder Ihre Verwaltung? Niemand kann es Ihnen sagen. Jedes Gebiet des menschlichen Schaffens kann innerhalb kurzer Zeit total verändert werden.

Die Marktwirtschaft ist die Grundlage unseres Wohlstands. Sie ist auf einem einfachen Prinzip aufgebaut: Leistung soll sich lohnen. Wer eine Leistung bringt, die andere nachfragen, wird dafür eine Gegenleistung bekommen. Wenn man dieses Prinzip auf einem Gebiet außer Kraft setzt, dann ist am Ende die gesamte Marktwirtschaft bedroht.


Nein, ich denke nicht an mich. Es gibt Autoren und Künstler, die zu hundert Prozent von urheberrechtlich geschützten Werken leben. Dazu kommen Übersetzer, Verleger, Lektoren, Techniker und viele andere Menschen. Sie arbeiten in Kooperation mit den Urhebern oder sind selbst Urheber. Hunderttausende Menschen leben in Deutschland letztlich vom Ertrag aus urheberrechtlich geschützten Werken.

Die technische Entwicklung hat das illegale Kopieren der Werke möglich gemacht. Die Betreiber einiger Plattformen haben damit millionenschwere Profite eingefahren und stehen nun völlig zu Recht vor Gericht. Das Geschäftsmodell dieser Straftäter war einfach: Viele Nutzer haben keine Lust, die Werke der Urheber zu honorieren. Also bieten wir ihnen die Werke kostenlos an und profitieren von der Gier der Masse.


Doch muss man wirklich mit der Masse mitmachen? Würde man mit der Masse jemanden treten oder mit der Masse extremistische Parolen brüllen, solange es keiner nachweisen kann? Würde man die Zeche prellen, wenn man in einem günstigen Augenblick in der Masse untertauchen kann?

Hoffentlich nicht! Warum glauben dann so viele Leute daran, dass man in der anonymen Masse das Urheberrecht brechen darf? Weil es niemand nachweisen kann? Aber wenn es keiner merkt, dann könnte man doch auch — ein wenig Treten, Brüllen oder Zechprellen?


Jeder Mensch, dem ich als Teil der Menge begegne, hat Respekt verdient — so auch der Wirt und der Urheber. Aktiver Respekt zeigt sich jeden Tag in unseren Entscheidungen und Meinungsäußerungen: Handle so, dass die Maxime Deines Handelns als Maxime des Handelns aller Akteure dienen kann.

Es gab in der Finanzkrise einen Tag, an dem ich besonders angewidert war. Das war der Tag, an dem ich eine teure Beratung angeboten bekam: Wir zeigen Ihnen, wie Sie ganz legal Ihre Rechnungen nicht bezahlen müssen, bis Ihre Gläubiger aufgeben oder bankrott sind. Kurzfristig verlockend.

In Wahrheit aber genauso widerlich wie das Geschäftsmodell von kino.to oder megaupload. Es war sofort klar: Wenn das alle machen würden, wäre die Wirtschaft bald zusammengebrochen. Deshalb: Handle so, dass die Maxime Deines Handelns als Maxime des Handelns aller Akteure dienen kann.


Und damit bin ich bei dem Teil, den ich nicht unterschreiben kann. Es fehlt mir in dem Aufruf eine kritische Distanz der Urheber-Köpfe zu den Exzessen der Verwertungsindustrie. Es fehlt mir auch die kritische Distanz zur Konzentration der Medienmacht in einigen wenigen Konzernen. Es fehlt der Hinweis auf die Ambivalenz zwischen dem Mitverdienen am Rechtsbruch und dem Anprangern des Rechtsbruchs.

Und es ist eine Sache in dem Aufruf völlig fehl am Platz: Der Seitenhieb gegen ominöse »Internetkonzerne«. Denn nicht die Internetkonzerne sind das Problem, sondern die Millionen Einzelentscheidungen der Nutzer — an jedem einzelnen Tag.


Zum Weiterlesen: Die (aus meiner Sicht sehr schwache) Gegenposition zum Aufruf der Urheber ist bei netzpolitik.org zu finden. Vor einiger Zeit hat sich Spreeblick in einem interessanten Artikel mit dem Thema befasst.


50 Responses to Ich bin Urheber

  1. Christiane sagt:

    Hast Du gesehen, in der aktuellen „Zeit“ gibt’s auch einen Artikel zum Thema… das ist genau das, was wir als Nicht-direkt-betroffene brauchen, um Euch (besser) zu verstehen.

    • stefanolix sagt:

      Ich lese viel Kritik über diesen Aufruf — und es stimmt: Auch in dem Aufruf sind Fehler gemacht worden.

      Deshalb war es mir ein Anliegen, auf ein viel tieferes Grundprinzip hinzuweisen. Jeder kennt das banale Sprichwort: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu.

      Es geht in unserer Gesellschaft seit einigen Jahren (und verstärkt seit dem Bekanntwerden der Piraten) einfach der Respekt gegenüber denjenigen verloren, die für uns geistige Werke schaffen, ob es nun wissenschaftliche, technische oder künstlerische Werke sind.

      Es kommt in vielen Diskussionen eine Verachtung gegenüber diesen Urhebern auf, die ich erschreckend finde. Das ist eine — mit Verlaub — beschissene Entwicklung. Selbst in der DDR hat man vor den Schöpfern geistiger Werte [im weitesten Sinne gemeint] noch Respekt gehabt.

      Und deshalb sollte sich jeder fragen: Will ich so behandelt werden?

  2. Michael sagt:

    Rotzigkeit der Piraten beim Klauen

    Ein lesenswerter Beitrag zum Thema mit der Überschrift Was im Netz geschieht, ist profaner Diebstahl in der WELT vom 12.Mai 2012. Die abgedruckte Rotzigkeit der Piraten, angesprochen auf ihr Klauen, erschreckt.

  3. […] SchwänzenGäng Blog (Dresden/961) 12. Heldenstadt.de (Leipzig/1042) 13. etm blog (Leipzig/1097) 14. stefanolix (Dresden/1466) 15. Flurfunk Dresden (Dresden1493) 16. Die Neustadt (Dresden/1545) 17. Das rote Blog […]

  4. Michael sagt:

    Sicher etwas krass, aber im Kern richtig : Broder über ein Ziel der Piraten.

    • petermacheli sagt:

      Wenn ich auf die Seite der Piratenpartei gehe und dort den Tag „Urheberrecht“ anklicke, finde ich gar keine Überlegung, das Urheberrecht abzuschaffen. Stattdessen zum Beispiel „Stärkung des Urhebers gegenüber Verwertungsgesellschaften“. Ich gehe natürlich andererseits von einer heterogenen Mitgliederschaft in Parteien aus, da können einige sicherlich auch anderes von sich geben. Wie beim Betreuungsgeld, wie bei Steuererleichterungen für Hoteliers, wie bei Bundeswehreinsätzen im Ausland etc pp. Es soll sogar Seehofers geben, die den gepflegten Dissenz anscheinend in ihren Einheitsparteien einführen wollen.

      Den Broder da jetzt noch ranzuziehen, den ich persönlich absichtlich! nie bezahlt habe und trotzdem überall als Fachmann für alles lesen muss – ich weiß nicht. Mir wäre viel lieber, den gäbe es nur auf teurem Papier.

      Wenn ich es genau überlege, wüsste ich gar nicht, was für Mediencontent ich eigentlich kaufen würde. Musik – nö, ich habe Internetradio, Filme – nö, ist nicht so mein Fall, für den Notfall gibt es Kinos, Hörbücher – ok, nehme ich aber eher per Stream auf, da entfällt die lästige Umwandlung ins passende Format (die meisten Hörbuchverlagformatentscheider benutzen ausschließlich Audio-CD-Player im Wohnzimmer). Bleiben Bücher, aber da gibt es die wenigsten im von mir präferierten epub-Format. Zumindest nicht offiziell. Was macht man in diesem Fall… man borgt sich die SD-Karte eines Freundes mit 2000 Büchern drauf. (Mit dummerweise mzig Vampirromanen, alle natürlich völlig originell und keinesfalls als kopierte Idee).
      Ist natürlich traurig für die Schriftsteller, kenne ich, ich gehe daher auch hauptberuflich noch als was anderes zu Fasching.

      Worauf will er eigentlich hinaus, der Herr Macheli: Dass zu viel Aufregung in der Debatte ist. Und zu viel gezielte Propaganda von allen Seiten. Und dass viele aus der „Kreativszene“ ihr geistiges Eigentum überbewerten, im finanziellen Sinne zumindest – und was den Geist betrifft.

      • Antifa sagt:

        „Und dass viele aus der “Kreativszene” ihr geistiges Eigentum überbewerten, im finanziellen Sinne zumindest – und was den Geist betrifft.“ Das trifft den Nagel auf den Kopf und um den von Dir beschriebenen Medienkonsum mal für mich zu analysieren: Ich kaufe mir die Sachen, wenn sie für mich bezahlbar sind (Verkaufsportale wie ebay, rebuy oder oder oder) und was haben die Urheber davon? Richtig, nichts.

      • stefanolix sagt:

        @Antifa: Natürlich haben die Urheber etwas davon. Du kaufst der Privatperson X eine DVD ab. Die DVD ist kostengünstiger als im Laden. Die Differenz zwischen Ladenpreis und Verkaufspreis trägt die Person X, aber Du hast aus Deinem eigenen Einkommen auch einen Teil dazu beigetragen.

        Die Privatperson X kann sich nach dem Verkauf der DVD wieder neue DVDs kaufen und wenn sie keine Freude mehr daran hat, verkauft sie die DVDs wieder an Dich weiter. Dein Geld ist im Kreislauf enthalten.

        Übrigens finde ich es auch eine gute Idee, wenn man im Familien- und Freundeskreis [bezahlte] DVDs, CDs oder Platten austauscht. Man muss (und kann) bei weitem nicht jeden Film kaufen.

      • stefanolix sagt:

        @Peter: Ich sehe viel eher die Gefahr einer drastischen Unterbewertung des kreativen Schaffens.

        Unbestritten: Es gibt auf allen Gebieten, über die wir hier reden, mehr oder weniger triviale Dinge: Trivialromane, Trivialpatente (und anderes mehr). Aber entscheidend ist doch das Neue, das Originelle, das Anregende.


        Eine ausführlichere Antwort zur Piratenpartei kommt in einem späteren Artikel. Die Forderungen, die ein faktisches Ende des Urheberrechts bedeuten, stehen im Programm.


      • petermacheli sagt:

        Ich schreibe selber, habe in meiner Vergangenheit schon Filme und Musik-CDs (teilweise mit)gemacht, auch Erfindungen (zB der Hirschstreichler) gehen auf mich zurück. Bei allen Dingen kam es (meistens) auf die Idee und sehr viel Arbeit an. Mir persönlich war der monetäre Aspekt dabei nie wichtig, es hat mir immer Spaß gemacht. Ich mache die meisten Dinge im Leben nach Möglichkeit dem Lustgewinn zuliebe. Unter dem Gesichtspunkt ist es mir tatsächlich ziemlich egal, wie andere das anstellen, es wird ihnen schon gefallen. Ich mag es nur nicht, wenn andere mit meinen Sachen Geld verdienen oder diese als ihre eigenen ausgeben – habe also eher ein Problem mit Guttenbergs als mit illegalen Lesern/Hörern etc.
        Und klar sinkt der Wert kreativer Arbeit, wenn immer mehr Menschen der Meinung sind, das alles selber zu können. Ob das dann tatsächlich so ist, sei dahingestellt, auf jeden Fall explodiert die Zahl derer, die meinen, von den eigenen Hirnerzeugnissen leben können zu müssen.
        Ich glaube nicht, dass es gerade unserer Politik gelingen wird, die Menschen auf den moralisch sauberen Weg an die teuren Marktstände zuführen, ihren Ursprung hat die Debatte ja zum großen Teil auch in den unschönen Ecken der Lobbyarbeit zu Lasten demokratischer und rechtsstaatlicher Errungenschaften. Wer sowas zum Schutz von Lady Gaga und Co fordert, wird vermutlich dauerhaft nicht ernst genommen.

      • stefanolix sagt:

        Lustgewinn ist eine feine Sache. Du tust aber vermutlich auch einige Dinge dem Brotgewinn zuliebe. Hast Du noch nie für ein Unternehmen gearbeitet, das mit geistigem Eigentum (im weitesten Sinne) zu tun hat (oder zu tun hatte)?


        Der Wert der »geistigen Dinge« (im weitesten Sinne) sinkt, wenn das Angebot steigt. Das ist Marktwirtschaft. Man sieht es z.B. ganz deutlich an den Fotos in der Presse: Die professionellen Fotografen leiden unter der Konkurrenz der vielen Halbprofessionellen und der ambitionierten Amateure. Die »Sächsische Zeitung« forderte ganz unverhohlen die Leser auf, kostenlos ihre Fotos einzusenden.

        In der Folge sank aber auch die Qualität: Es gibt heute eine Menge »geknipste« und schlecht bearbeitete Fotos in Zeitungen, für die ich mich sogar als Amateur schämen würde. Oft werden sie von den Reportern eben so nebenbei geknipst. Trotz alledem: Die Lage wäre für alle Fotografen, die mit Fotos noch ein wenig Geld verdienen wollen, ohne ein geregeltes Urheberrecht noch schlimmer.


        Das Urheberrecht fragt nicht nach der Qualität einer »Lady Gaga« — und das ist gut so. Die Qualität eines Kunstwerkes ist nicht objektiv bestimmbar. Ich bin in meiner kulturellen Prägung und meinem Geschmack meilenweit von Frau Gaga entfernt, wie auch von den Interpreten im Musikantenstadel oder von Roland Kaiser. Trotzdem haben all diese Künstlerinnen und Künstler Rechte, denn sie schaffen Werke, die bei Millionen Leuten auf Interesse stoßen.


        Die Politik kann und wird niemanden führen. Die Leute müssen schon von selbst auf die Idee kommen. Neben dem Spruch »Wer billig kauft, zahlt doppelt« könnte sich meinetwegen gern ein ähnlicher Spruch über das gedankenlose Herunterladen etablieren. Ich habe nur noch keinen guten gefunden ;-)


      • petermacheli sagt:

        Ist schon klar und auch gut so, dass Urheberrecht nicht nach Qualität fragt. Mir ging es darum, dass grundgesetzlich garantierte Rechte eingeschränkt werden soll(t)en, damit Lady Gaga nicht verhungert, anders wird man dem illegalen Tauschen sicher nicht Herr werden. Frau Gaga ist auch nur exemplarisch, auf Grund ihres Namens.

        Doch, ich habe schon für Firmen gearbeitet, in denen geistiges Eigentum die zentrale Rolle spielt (in der Softwarebranche immer ein wichtiger Teil). Das Problem war aber dort nie von potentiellen Kunden unlizensiert genutzte SW, sondern Probleme mit Trivialpatenten (für mich die Innovationsbremse in der SW-Branche schlechthin!) und unrealistische Einschätzung des Marktes (weil Banken verbal ruhig gestellt werden mussten, wurde das Blaue herbeifantasiert und im Laufe der Zeit selbst geglaubt).

      • petermacheli sagt:

        Danke für den Link, ich mag die Lewitscharoff sehr. Würde mich an ihrer Stelle allerdings hüten, die „Generation Internet“ so pauschal abzuurteilen, das zeugt von wenig Ahnung und Reinfallen auf Propaganda. Und an ihrem Wesen (Haptik beim Lesen… ich brauche das zB nicht…) muss anscheinend auch die Welt genesen.

    • stefanolix sagt:

      @Michael: Ich bin erst jetzt dazu gekommen, H. M. Broders Artikel zu lesen. Ich kann mit seiner Einleitung von der Glockenkurve nicht so viel anfangen: In dieser statistischen Darstellung gibt es keinen »Bodensatz«. Ich vermute sehr stark, dass er die Bedeutung der Glockenkurve nicht verstanden hat.

      Ich würde in der Argumentation etwas anders ansetzen: Viele Menschen halten sich heute zugute, wie BIO und REGIONAL ihre Nahrung erzeugt wird und wie ÖKO ihr Strom ist. Wie erklärt es sich, dass etlichen davon — auf Deutsch gesagt — scheißegal ist, wie Bücher, Erfindungen, Filme und Musik-CDs entstehen?

      • Antifa sagt:

        Wie erklärt es sich, dass etlichen davon — auf Deutsch gesagt — scheißegal ist, wie Bücher, Erfindungen, Filme und Musik-CDs entstehen?

        Ist das denn so?

      • stefanolix sagt:

        Natürlich ist das so. Ich werde es jetzt definitiv nicht auf Personen beziehen, die hier diskutieren oder mitlesen.

        Aber ich finde es frappierend, dass sich Menschen mit ihrer Kaufentscheidung für den BIO-Anbau von Lebensmitteln in der Region einsetzen, andererseits aber bei Büchern, Filmen oder Musik unter billigem Vorwand zur illegalen Kopie greifen. Das gefährdet den Standort genauso.

      • Antifa sagt:

        Ich halte das nach wie vor für Polemik der Verwertungsgesellschaften, aber gut.

      • stefanolix sagt:

        Ich bin keine Verwertungsgesellschaft. Ich habe auch noch nie deren Propaganda geglaubt, geschweige denn verbreitet.

        Ich bin ein Urheber, wie es der Titel des Beitrags schon aussagt ;-)

      • Antifa sagt:

        Und Du verdienst jetzt weniger Geld weil andere verstärkt regionale Bioprodukte kaufen und in Ökostrom investieren?

      • stefanolix sagt:

        Was hat diese Frage mit meiner Überlegung zu den widersprüchlichen Verhaltensweisen mancher Leute zu tun?


        Ich erkläre es vielleicht noch mal von einer anderen Seite: In der DDR-Schule wurden (neben Ideologie) auch bestimmte Werte vermittelt. Diese Werte hatte die DDR nicht erfunden, aber sie hat einen gewissen Wert darauf gelegt.

        Wer also durch die DDR-Schule gegangen ist, kann sich vielleicht daran erinnern, dass viel Wert darauf gelegt wurde: Die Arbeitenden sollen für ihre Leistungen respektiert werden. Das galt für geistige und körperliche Arbeit. Ich meine: Das gilt auch heute noch. Und es gilt auch für diejenigen, die geistige Arbeit abliefern.

  5. Torsten sagt:

    Ich habe letztens eine Diskussion mit einer Medienanwältin, einer bildenden Künstlerin, einem Kulturschaffenden und einem Musiker geführt. Die einzige, die sich für das Urheberrecht in seiner jetzigen Form aussprach, war die Anwältin. Die Mitschnitte gibt es hier ganz unten.

    Ich bin auch Urheber und empfinde die Diskussion als bestenfalls verlogen. Urheberschaft und Autorenschaft sind kulturhistorisch betrachtet, junge Phänomene (Romantik). Eine recht ausführliche Darstellung eines Falles aus dieser Zeit ist hier dokumentiert. Er zeigt, dass die Argumente pro und kontra Urheberschaft und rechtlicher Verankerung von damals den heutigen zum verwechseln ähneln. Urheberschaft war immer umstritten. Zu recht, denn es gibt Untersuchungen nach denen die Einführung des Urheberrechts zur Verringerung der Veröffentlichungszahlen von Büchern führt.

    • stefanolix sagt:

      Du bist aber (soweit mir bekannt ist) aus freier Entscheidung ein OpenSource-Urheber, also ein Urheber ohne Gewinnerzielungsabsicht. Darin würde ich schon einen Unterschied sehen.

      Die Zeit vor der Einführung des Urheberrechts ist sehr interessant, weil es damals eine völlig andere gesellschaftliche Bewertung der geistigen Arbeit gab. Diese Bewertung gibt es aber heute nicht mehr. Deshalb kann man auch die damaligen Methoden zur Vergütung geistiger Arbeit in unserer Zeit nicht mehr anwenden.

      Ich lese mir das Transkript der Gesprächsrunde später noch einmal in Ruhe durch. Aber die Quote der Zustimmung oder Ablehnung des Urheberrechts ist natürlich auch ein wenig von der Einladung der richtigen Gäste abhängig ;-)

      • Torsten sagt:

        M.E. ist die gesellschaftliche Bewertung von geistiger Arbeit ein Prozess, der nicht abgeschlossen oder überwunden ist. Die Diskussionen gehen immer weiter und ich halte es für nicht ausgeschlossen, dass das im 18.Jh entwickelte Konzept der Autorenschaft wieder rückgewickelt oder umgedacht wird, z.B. im Zuge einer Postprivacy-Diskussion.

        Das mit der Quote der eingeladenen Gäste ist sachlich korrekt und es ist m.E. einer der größten Vorteile von Institutionen, den „richtigen“ Gästen in gesellschaftlichen Diskussionen eine Stimme zu geben.

      • stefanolix sagt:

        Ich denke, dass sich das Rad der Geschichte in dieser Beziehung nicht mehr zurückdrehen lässt. Wer würde heute seine Persönlichkeit hinter das Werk zurückstellen? Wer würde seine Werke dem Wirken eines höheren Wesens zuschreiben?

        Deine Antwort zu den Institutionen ist sachlich korrekt. Es gibt offensichtlich genügend Institutionen, die der einen oder der anderen Seite Gehör verschaffen. Es gehen dabei logischerweise genau die Stimmen unter, die Ausgleich schaffen wollen.

        Ich stehe diesen »postprivacy«-Diskussionen sehr distanziert gegenüber. Jedes menschliche Individuum braucht »privacy«. In einer egalitären Gesellschaft ist sie nicht mehr notwendig. Damit verschwinden aber in letzter Konsequenz auch: individuelle Rechte, Eigenverantwortung, Privateigentum.

    • stefanolix sagt:

      Speziell an Dich als Musiker eine Frage.

      In Dresden gastiert eine musikalisch sehr gute, aber noch nicht allzu bekannte Gruppe. Die Nachfrage ist groß. Die Gruppe gibt zwei Konzerte.

      Ist es aus Deiner Sicht ethisch und moralisch korrekt, wenn eine bestimmte Anzahl von Leuten diese Konzerte ohne Eintrittskarte besucht, obwohl sich finanziell alle eine Karte leisten könnten?

      Die beiden Konzerte werden ja ohnehin gegeben und die nicht zahlenden können den zahlenden Besuchern nichts »weghören«.

      Wenn Du meinst, dass es korrekt ist: Mit welcher Begründung würdest Du es als korrekt empfinden? Bis zu welcher Quote von Nichtzahlenden wäre es für Dich akzeptabel?

      • Torsten sagt:

        Interessante Frage, die man z.B. auf Basis von Mancur Olsons Klassiker „Die Logik des kollektiven Handelns“ klar beantworten könnte. Dort gibt es wunderbare Gedanken, Formeln und Diagramme, welche eine vorgeblich objektive Entscheidung über die moralische Bewertung von Trittbrettfahrertum und Moral Hazard-Situationen unterstützen sollen.
        Meine Erfahrung ist, dass solche „objektiven“ Antworten unpraktisch sind. Um bei obigem Fall zu bleiben: Meine theoretische Antwort ist relativ schnurz, weil schon unter den Bandmusikern unterschiedliche Meinungen darüber herrschen werden, ob und unter welchen Umständen ein Umsonsthören okay ist. Blöderweise werden diese Meinungen auch nicht über die Zeit konsistent bleiben, sondern sich mit den (gesellschaftlichen, familiären, Lebens-) Umständen verändern.
        Ich finde es interessanter herauszufinden, welche Musiker ihre Musik aus welchen Gründen für lau anbieten. Da ist Feldforschung nötig, die ja durchaus auch geführt wird.

      • stefanolix sagt:

        Gut ausgewichen ;-)

        Ich bin davon ausgegangen, dass unter den Bandmitgliedern und der Crew Einigkeit besteht: Wir geben Konzerte, um unseren Lebensunterhalt zu sichern. Mit einer bestimmten Anzahl von Konzerten und verkauften Karten pro Jahr ist das möglich.

        Die Konzerte können aber nicht komplett abgeschottet werden. Findige Köpfe haben eine Methode entwickelt, mit der man an Konzertkarten kommt, ohne erwischt zu werden.

        Meine Frage bezog sich also nicht auf eine Quote der illegalen Konzertbesucher in Prozent. Meine Frage bezog sich darauf, ob es ethisch und moralisch korrekt ist, der Band durch den kostenlosen Eintritt zu schaden.

      • Danke, Torsten, für die Links, u.a. zum Interview mit Jamie a.k.a. Rhinostrich.

        Seine Erfahrungen gehen in meine Richtung, auch wenn ich kein Musiker bin … ein Statement wie „Ich persönlich würde eher 1000 Downloads verschenken als nur einen zu verkaufen.“ sollte einem Kritiker des Filesharing zu denken geben.

        Auch große Bands setzen auf alternative Vermarktungsstrategien. Marillion (hatten in den 1980er Top-10-Hits) haben das Internet genutzt, um ihre Fan-Base zu erweitern bzw. mit in die Produktion einzubeziehen.
        Radiohead stellten ihr 2007er Album „In Rainbow“ komplett auf ihre Webseite, wo es zwei Monate kostenfrei herunterladbar war und man spenden konnte. So weit ich mich an Zahlen erinnere, gab es rund 1,3 Mio. Downloads, wovon 38% im Schnitt 5 BP spendeten (Zahlen variieren je nach Webseite) … macht umgerechnet somit rund 2,5 Mio. Euro Einnahmen. Wenn das Album als „normale“ CD rausgekommen wäre und ich setze jetzt mal 2 Euro pro CD für die Band an (bei einem Preis von rund 15 Euro – ist in der Rechnung nicht wichtig), dann hätten sie diese 1,3 Millionen erstmal verkaufen müssen … in zwei Monaten.
        Die Einstürzenden Neubauten hatten schon im Jahr 2002 mit einer Sache begonnen, die heute unter dem Label „Crowdfunding“ läuft.

        Alles in allem finde ich neue Strategien wichtig, gerade für unbekannte oder kommerziell etwas weniger erfolgreiche Bands (und dazu zählen für mich auch Sven Regener’s „EOC“ ;) und Dirk Zöllner’s „Die Zöllner“). Andererseits verstehe ich natürlich den Wunsch der Künstler, mit ihrem Schaffen Geld zu verdienen … völlig logisch und nachvollziehbar. Die technische Entwicklung – und somit auch das Filesharing – lässt sich jedoch nicht zurückdrehen und auch nicht eindämmen. Eine Kriminalisierung (mittels „gut gemeintem“ moralischem Zeigefinger) bringt auch nichts – ganz im Gegenteil.

        Ich komme immer wieder beim Thema Grundeinkommen raus … Künstler sollten diese Möglichkeit haben (andere Menschen übrigens auch). Kunst ist nunmal keine Sache, die objektiv in Zahlen gemessen werden kann, sondern hier sollte man der Individualisierung mehr Chancen einräumen.

        Und im Übrigen … seit rund 10 Jahren setzen Bands bzw. die Musikindustrie sowieso schon auf verstärktes Merchandising und die Ticketpreise sind locker um 50 bis 70% gestiegen. Ende der 1990er Jahre kam ich bei Depeche Mode noch für 60 DM und bei U2 für 80 DM rein … das kannst du heute mehr oder minder vergessen. Karten für die 360°-Tour von U2 gab’s zwar auch ab 40 Euro, doch ab dann ging’s hoch bis 272 Euro :)

        Fazit für mich: wer als Künstler wirklich kreativ ist, der lernt auch beim Geldverdienen kreativer zu werden. Die alten Konzepte funktionieren nicht mehr. Ansatzweise könnte man als Künstler den Filesharern sogar etwas dankbar sein …

      • Torsten sagt:

        Ausgewichen? – Mmm.. das Leben ist ein Ausweichen, isn’t it?

        Anyway:

        Ich bin davon ausgegangen, dass unter den Bandmitgliedern und der Crew Einigkeit besteht: Wir geben Konzerte, um unseren Lebensunterhalt zu sichern. Mit einer bestimmten Anzahl von Konzerten und verkauften Karten pro Jahr ist das möglich.

        Und ich bin davon ausgegangen, dass Du ein lebensnahes Beispiel wählst. Ich kenne keine Band, in der über wichtige Themen explizite Einigkeit besteht. Im Ernst. – Aber ich kenne halt auch nicht die Rolling Stones.

        Mit anderen Worten: Ich bin dafür, sich in der Praxis anzuschauen, unter welchen Bedingungen sich (positive/negative) Veränderungen und Kontinuitäten erreichen lassen. Das nachträgliche Einführen theoretischer Variablen in die Diskussionen dient doch nur der Verhärtung von (wahrscheinlich irrealen) Vorannahmen.

      • stefanolix sagt:

        Ich halte es nicht für eine irreale Vorannahme, dass eine Band mit Musik Geld verdienen will — bei allem Respekt vor der freiwilligen Entscheidung anderer Künstler, Musik zu verschenken.

        Ich muss es ganz ehrlich sagen: Ich kann mit Deinen radikal egalitären Ansätzen nicht mitgehen.

        Eine große Anzahl Menschen in diesem Land will von künstlerischen Werken leben. Viele davon wollen keine Subventionen des Staates und auch keine Brosamen aus einer Kulturflatrate, sondern die ehrliche Gegenleistung ihrer Rezipienten. Anderswo nennt man das »Fair Trade«.

        Ich muss diese Menschen gar nicht alle aufzählen, sie sind oft genug genannt worden. An dieser Stelle von einer »irrealen Vorannahme« zu sprechen, halte ich für sehr gewagt.

      • Torsten sagt:

        So kommen wir nicht weiter: Ich nannte Dir Leute (mit Quellenangaben), die sich in Interviews (verlinkt) mit vielen Argumenten (möglicherweise gut durchdachten) gegen die kommerzielle Nutzung ihrer Musik äußern. Darauf hin werden meine! Ansätze von Dir egalitär genannt?

        Um das Chaos noch größer zu machen, kommst Du mir mit „vielen“, „einer großen Zahl“ „gar nicht mehr genannt werden müssenden“ Leuten?

        Zu viel Bla-bla, ich bin draußen.

      • stefanolix sagt:

        Es gibt in Deutschland hunderttausende Menschen, die mit urheberrechtlich geschützten Werken ihr tägliches Brot verdienen. Jede Änderung des Urheberrechts hat direkte Auswirkungen auf diese Menschen.

        Demgegenüber gibt es einige Menschen, die aus ehrenwerten Motiven ihre Werke freigeben — übrigens auch auf der Grundlage des Urheberrechts. Es mag schon sein, dass sie sich gegen die kommerzielle Nutzung ihrer Musik und anderer Werke wenden.

        Wirtschaftlich und sozial relevant ist aber vor allem die erste Gruppe.

  6. Zwei interessante Artikel zum Thema
    Was Musiker so an einer CD verdienen … und Teil 2

    @ Michael – Kommentar von 16. Mai 2012 um 12:24

    „Michael:“… Broder über ein Ziel der Piraten.“

    Der Artikel ist über Filesharer, nicht über Piraten – sie werden nicht ein einziges Mal erwähnt … bitte Henryk M. Broder richtig zitieren. Danke.

    Zudem ist Broders Artikel schon recht unvollständig – ohne Angabe der Quelle des WIRSINDFILESHARER-Zitates. Und das Broder ausgerechnet „olle“ Karl Marx rausholt, ist schon witzig :) … allerdings ist die Gleichsetzung der Filesharer mit dem „Lumpenproletariat“ eine sehr gewagte. Das richtige Lumpenproletariat (von heute) kann sich keinen leistungsstarken Computer zum Filesharen leisten ;)

    Doch, wenn du bzw. Broder schon Marx ranholst und du seinen Artikel auf die Piraten beziehst, dann sag ich mal „Ein Gespenst geht um in Europa … das Gespenst der Piraten“ :)

    • stefanolix sagt:

      Das passt ganz gut. Eine solche »Gespensterbewegung« wurde schon einmal mit Macht vor die Wand gefahren. Nicht nur in Europa ;-)

      Ich verfüge über keine Zahlen, wie »stark« oder wie teuer ein Computer sein muss, um damit Filesharing zu betreiben. Ich vermute allerdings, dass der Erfolg eher von der schnellen und möglichst billigen DSL-Verbindung abhängt.

      Wie oben schon gesagt: H.M.Broder hat die Glockenkurve im Ansatz nicht verstanden. Was er dann aus dem Bild macht, kann natürlich nicht mehr besonders sinnvoll sein.

      • Unter Marxens Kommunisten gab es solche und solche … jene, die regiert haben, waren entweder geistig nicht dazu in der Lage und/oder selbst „lupenreine Kapitalisten“ ;)
        Und Massenbewegungen haben immer etwas gefährliches … egal in welchem Gesellschaftssystem.

  7. Michael sagt:

    Was Goethe dazu sagte

    @ Stefanolix

    Stefanolix :
    H.M.Broder hat die Glockenkurve im Ansatz nicht verstanden. Was er dann aus dem Bild macht, kann natürlich nicht mehr besonders sinnvoll sein.

    I.d.T. subsumiert Broder das Verhalten einer Gruppe zum geistigen Eigentum unter Lumpenproletariat.
    Diese Einstellung beobachtet man gehäuft bei jungen Leuten und zieht sich durch alle Schichten. Ähnliches gilt für gewaltbereite Fußballfans.
    Aber was obiges Verhalten betrifft, müsste man eine neue Statistik aufmachen und eine weitere Kurve zeichnen, etwa mit dem Alter als Abszisse. Aber da käme wohl eher eine Poisson-Verteilung mit Lambda=1 raus.
    Goethes Meinung und die Haltung von linken Künstlern zum Problem Vergütung des geistigen Eigentums findet man hier.

    Michael Winkler :
    Zudem ist Broders Artikel schon recht unvollständig – ohne Angabe der Quelle des WIRSINDFILESHARER-Zitates.

    Muß man Ihnen wirklich erklären, daß Broder diesen Satz den Filesharern in den Mund legt ?! I.Ü. finden sich Zitate ähnlichen Inhalt´s zur Genüge im Netz.
    Und wohl zum 3.Mal : Unterlassen Sie die Duzerei !

    • stefanolix sagt:

      Mir ist schon klar, was H. M. Broder uns sagen will. Aber er verwendet dafür ein falsches Bild ;-)

      Ich bin ja in einem Land aufgewachsen, in dem das Wort Proletariat nicht negativ besetzt war. Das Problem sind nicht die Proletarier. Das Problem sind diejenigen, denen es eigentlich gut genug ginge, dass sie fair mit den Urhebern umgehen könnten. I

      Die Zeit Goethes ist lange vorbei. Ich habe einen langen Artikel im Notebook, in dem ich einen anderen (wirklich sehr guten) Schriftsteller zu Wort kommen lasse. Ich brauche nur noch ein bißchen Zeit, um ihn fertigzustellen.

    • @ Michael
      First of all … sorry für’s erneute Duzen. Geschieht wirklich unabsichtlich. Sie sind der einzige in meinem bisherigen Internet-Leben, der auf das „Sie“ bestand … das braucht Einarbeitungszeit meinerseits.

      * Broder und DIE Filesharer
      Sie mögen Recht haben, dass man „Zitate ähnlichen Inhalts zur Genüge im Netz“ finden kann, doch als Journalist unterliegt er einer gewissen Arbeitsethik – als privater Blogger kann er freilich tun und lassen, was er will, wenn er keine größeren Ansprüche an seine Arbeit hat.
      Einigen wir uns vielleicht darauf, dass Broder diesen Artikel als Privatperson in etwas dilettantischer Art und Weise verfasst hat. Schwamm drüber … ist Broders Sache.

      * „Goethes Meinung und die Haltung von linken Künstlern“
      Wer sind denn in diesem Artikel die „linken Künstler“? Picasso, Dali oder doch da Vinci und Rembrandt? :)
      Gerade im Zusammenhang mit der Kunst sollte man Kategorien wie „links“ und „rechts“ wohl nochmals überdenken, Herr Michael … anyway, danke für die Verlinkung der Artikel.

  8. Michael sagt:

    … daß Broder diesen Satz …


    Es muß natürlich heißen : … diese Sätze

    • stefanolix sagt:

      Ganz herzlichen Dank für den Link. Ich nehme mir die Freiheit, aus dem Schluss des Artikels ein paar Zeilen zu zitieren:

      Wofür ich mich letztlich entscheide, ist keine Frage der Technik, sondern des Bewusstseins. Alles, was ich wissen muss, um mich entsprechend zu verhalten, weiß ich. Nun müsste ich nur noch handeln, aber da zeigt sich wohl, was außerhalb vom Netz für jede Versuchung gilt. Ist sie zu stark, bist du zu schwach. Vielleicht stecken wir im Moment ja wirklich mittendrin in einer dieser Umwälzungen, bei denen nachher immer alle fragen: Wie konnte das passieren? Habt ihr das nicht kommen sehen? Was habt ihr euch denn dabei gedacht?

      Genau das, was ich seit Wochen sage.

    • Antifa sagt:

      Der Artikel spiegelt aber eine sehr subjektive Sichtweise auf das Problemfeld „Raubkopierer“ wieder. Ich würde mich auch als solchen bezeichnen und kann mich dort im Prinzip gar nicht wiederfinden. Aber wenn es dem Klischee hilfreich ist, warum nicht :)

      • stefanolix sagt:

        Ich erinnere mich noch an diese Argumentation von Dir (etwas weiter oben), auf die ich aus wirtschaftlicher Sicht geantwortet hatte. Du vertrittst also selbst differenzierte Sichtweisen. Warum sollte ein persönlicher Artikel in einer Zeitung keine subjektive Sichtweise darstellen?

        Und am Ende ist doch das zitierte Fazit nicht falsch. Auf welche Weise man dorthin kommt, ist egal — Stichwort Fair Trade …

      • Antifa sagt:

        Warum sollte ein persönlicher Artikel in einer Zeitung keine subjektive Sichtweise darstellen?

        Darf er doch, hat nur eben nicht viel mit der Realität zu tun.

        Auf welche Weise man dorthin kommt, ist egal — Stichwort Fair Trade …

        Auf welche Weise wohin kommt?

      • stefanolix sagt:

        Soll ich das Zitat noch mal vorlesen? ;-)

        Wofür ich mich letztlich entscheide, ist keine Frage der Technik, sondern des Bewusstseins. Alles, was ich wissen muss, um mich entsprechend zu verhalten, weiß ich. Nun müsste ich nur noch handeln, aber da zeigt sich wohl, was außerhalb vom Netz für jede Versuchung gilt. Ist sie zu stark, bist du zu schwach. Vielleicht stecken wir im Moment ja wirklich mittendrin in einer dieser Umwälzungen, bei denen nachher immer alle fragen: Wie konnte das passieren? Habt ihr das nicht kommen sehen? Was habt ihr euch denn dabei gedacht?

        Also: Auf welche Weise man zu der Erkenntnis kommt, dass man Urhebern eine faire Gegenleistung geben sollte.

      • Antifa sagt:

        Auf welche Weise man zu der Erkenntnis kommt, dass man Urhebern eine faire Gegenleistung geben sollte.

        Und ich sage das passiert, aber eben nicht bei allen, so etwas regelt im Kapitalismus eben der Markt.

      • stefanolix sagt:

        »So etwas regelt der Markt«? Interessant.

        Es kann keinen Markt ohne Regeln geben. Regeln können in unterschiedlicher Form wirken, aber man kann nicht auf sie verzichten.

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