sieht man in dieser schönen Gegend in der Sächsischen Schweiz fast nur Wahlplakate der NPD? Dumm sind sie ja nicht: »Wahltag ist Zahltag« sagt eine hübsche Frau auf dem Wahlplakat und hält zwei pralle … Boxhandschuhe in die Kamera. Und gegen Abwanderung sind sie auf einem anderen Plakat.
In Sachsen werden am Tag der Europawahl auch die Kommunalparlamente gewählt. Im Spätsommer sind Landtagswahlen. In der Gegend um Bad Schandau erzielte die NPD 2004 eines ihrer besten Wahlergebnisse. Es sieht noch nicht danach aus, dass sich die demokratischen Parteien dem Wettbewerb stellen.
So denke ich als Dresdner, wenn ich durch Bad Schandau gehe. Und wenn ein NPD-Sympathisant aus der Sächsischen Schweiz nach Dresden käme?
Dann würde er in meiner Wohngegend kaum NPD-Plakate sehen — hier gibt es unzählige Plakate der demokratischen Parteien. Aber er würde vermutlich an der geballten Einfallslosigkeit der großen Parteien verzweifeln und auch in Dresden nicht von der Idee abkommen, es denen da oben mal so richtig zu zeigen. Am Zahltag.
Wie groß das Elend ist, werde ich in den nächsten Tagen hier zeigen.
In Hinterhermsdorf hängen auch fast nur NPD-Plakate.
Und in Rathmannsdorf …
in so einer so schönen Gegend?
Ja, die Fotos aus dem Beitrag »Kurzurlaub« sind auch alle von dort. Eigentlich läuft der Tourismus ganz gut. Aber schon vor der Wahl 2004 galt diese Gegend als Hochburg der Neonazis, was sich dann bei der Wahl bestätigte.
Ich verstehe das auch nicht: warum gehen CDU oder Freie Wählergemeinschaften nicht offensiv in diesen Landesteil und werben wenigstens um Wähler?
Die NPD hat sich aber im Landtag selbst zerlegt und momentan sieht es auch nicht nach einem Wiedereinzug aus.
Zitat: „Und gegen Abwanderung sind sie auf einem anderen Plakat.“
Ich dachte, die NPD sei gegen Zuwanderung?
;)
Als ich noch in der Nähe von Pirna wohnte, hab ich in meinem Dorf immer die Plakate von NPD und PDS entfernt. Aber was bringt das letztendlich, wenn die demokratischen Parteien dort nicht engagiert sind und keinen eigenen Wahlkampf machen…
Die sind wohl gegen alles, was mit freier Wanderung zu tun hat. Vor einigen Tagen war eine fiese Werbung zur Kommunalwahl im Briefkasten, darin sind sie auch gegen ansässige Ausländer. Unverändert zitiert:
Durch die vietnamesischen Blumenhändler und türkischen Dönerbudenbesitzer nämlich. Pikantes Detail: einer der Neonazi-Kandidaten gehört zu einer Gärtnerei mit kleinem Blumenladen.