[Anmerkung: Geordnete Gedanken findet Ihr hier]
Ich habe den späten Abend im Welterbegebiet verbracht — wie lange werde ich das noch sagen können? Nun begrüßt mich im iTunes beim französischen Classic-and-Jazz-Sender die Stimme von Aretha Franklin mit It Ain’t Necessarily So aus »Porgy And Bess«.
It ain’t necessarily so
It ain’t necessarily so
Dey tell all you chillun de debble’s a villain
But ‚taint necessarily so
Das passt irgendwie auf den ganzen Tag. Denn wenn ich einem Gast oder einem Zugereisten das Problem um Welterbe und Brücke erkläre, dann ist am Anfang jeder dritte Satz: Nein, das stimmt nicht ganz.
Etwa so: Nein, die Dresdner hatten keinen Volksentscheid gegen das Welterbe. Nein, da hat Ihre Lokalzeitung schlecht recherchiert. Ach, was heute alles in der Zeitung steht …
Gestern habe ich in einem Blog in der Nachbarschaft einen bitteren Witz abgewandelt, der schon in der DDR-Zeit in vielen Varianten umlief:
Ein Mann lief am Ufer der Elbe entlang. Er fand eine Flasche mit einem Flaschengeist. Der Flaschengeist sagte: »Lass mich heraus und Du hast einen Wunsch frei.«
Der Mann zeigte dem Geist eine Karte des Nahen Ostens und wünschte sich: »Schaffe dort endlich Frieden.«
»Tut mir leid«, sagte der Flaschengeist, »das geht über meine Kräfte. Du musst Dir etwas anderes wünschen«.
»Gut, dann löse den Konflikt um die Waldschlößchenbrücke.«
Da seufzte der Geist tief und sagte: »Zeig mir doch noch mal die Karte«.
Manche feiern in einen Geburtstag rein. Wir gehen melancholisch aus dem Welterbe raus …
PS: Kurz danach spielten sie »Dies irae« aus dem Requiem. Und wie soll ich nun schlafen?
PPS: Das Stück muss es jetzt noch sein:
Ich geh‘ jetzt wirklich schlafen.
Und weg isser, der Titel!
Ich vergrabe mich jetzt erst mal in eine Arbeit.