In der aktuellen Folge meiner Betrachtungen zu den Dresdner Possenspielen des Sommers 2009 widme ich mich einer Partei, der ich als Liberaler manchmal irrtümlich zugeordnet werde: der Dresdner FDP.
Mit welchen der folgenden liberalen Prinzipien stimmt die Zustimmung der Dresdner FDP zur Berufung des »Supermanagers« Wolfram Köhler überein?
- Mit dem Leistungsprinzip?
- Mit dem Transparenzprinzip?
- Mit dem Prinzip des Wettbewerbs?
- Mit dem Prinzip der Kontrolle staatlicher Macht?
- Mit dem Prinzip der Kontrolle staatlicher Ausgaben?
Damit wir uns nicht falsch verstehen: ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn man Herrn Hilbert gegen Herrn Köhler ausgetauscht hätte — bei gleichen Bezügen, Rechten, Pflichten und Kompetenzen für Herrn Köhler.
Aber als Anhängsel der CDU und gemeinsam mit der PDS in der letzten Sitzung des alten Stadtrats jemanden mit diesem Machtumfang und diesen Rechten auszustatten, das ist schlimmer als Totalversagen — das ist Dummheit.
Danke, keine weiteren Fragen. Und keine weitere Stimme von mir. Es war übrigens die Dresdner FDP, die im Kommunalwahlkampf so bahnbrechende Plakate ausgehängt hat:
Für solche Beiträge brauche ich inzwischen nur noch wenige Minuten. Das erschreckt mich etwas. Wenn ich kein Blog hätte, würde ich womöglich als verbitterter alter Leserbriefschreiber enden;-)
Zur Erklärung: Die Sächsische Zeitung zur Abstimmung im Stadtrat. Mein Artikel über die Personalie und ein Artikel in der Berliner Zeitung über Köhlers Scheitern als Staatssekretär.
Oha, danke für den Hinweis. War die letzten Tage nicht in DD und vom Internet getrennt (grausam), da kriegt man sowas nicht mit.
Ja, ich wusste, dass das ein heikles Thema sein würde. Du siehst ja die anderen beiden Artikel, in denen ich schon etwas dazu geschrieben habe.
Neben dem ersten Einwand (Verletzung liberaler Grundsätze) habe ich auch noch einen zweiten: wenn eine Partei schon ihre eigenen Grundsätze über Bord wirft, dann müsste es einen sehr wichtigen realpolitischen Grund haben. Den sehe ich wirklich nicht. Man wird sich mit diesem Mann eine Menge Probleme ins Haus holen und gerade die FDP sollte doch nach dem Komplex um Herrn Sehm gewarnt sein.