Fumare

Aufgeklebte Schrift an einem Tabakgeschäft in Würzburg (gegenüber dem Vierröhrenbrunnen):

Fumare humanum est …

Fumare humanum est.

So kann man sich irren;-)

Es gibt eigentlich keinen gestalterischen Grund, diesen Spruch in fetter goldener Fraktur auszuführen. Elegant wäre eine schöne Antiqua-Schrift gewesen, wie sie im alten Rom verwendet wurde. Hinter den Spruch gehört kein Ausrufezeichen.

Und ehrlicher wäre aus der Sicht eines Tabakhändlers gewesen: Fumare necesse est.

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9 Responses to Fumare

  1. Lina sagt:

    Stimmt, die Antiqua hätte besser zum Latein gepasst!

    Um Dich aber von der Schrifttype weg zum aktuellen Stand der Diskussion zu führen, ob und für wen Rauchen nützlich ist, hier ein investigativer Beitrag:

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/print/0012248

  2. stefanolix sagt:

    Ich hatte den ganzen Beitrag wirklich nur aus gestalterischer Sicht geschrieben — das war eben für mich notwendig;-)

  3. Lina sagt:

    Gut zu wissen … sorry, dachte schon, Du wolltest womöglich eine Fass aufmachen, wg. der (fragwürdigen?) Notwendigkeit für den Händler, Rauchwaren zu verkaufen (-; …

    Aber wirklich schöne Schrift, die Antiqua! Ich mag sie, hab’sie sogar im Firmen-Logo …

  4. stefanolix sagt:

    Ja ja, über Schrift könnte man ins Philosophieren kommen. Ich konnte daran einfach nicht vorbeilaufen, ohne mindestens eine Bemerkung zu machen. Mehr steckt nicht dahinter und Fässer mache ich doch nie auf;-)

    Nebenbei: Ich hatte am Freitag noch gedacht, dass dies ein individueller Spruch ist. Er ist aber doch schon an etlichen Stellen im Web zu finden.

  5. elbnymphe sagt:

    Bemerkenswert ist doch auch, daß die Paraphrase auf „errare humanum est“ durch den Binnenreim „fumare/humanum“ fast noch eingängiger klingt.
    Im übrigen finde ich, daß Rauchen aus zweierlei Hinsicht „menschlich“ ist:
    1. im Nietzscheschen, d.h. allzumenschlichen Sinne – wider die Vernunft
    2. etwas, das keinen Nährwert hat, wird trotzdem gekaut, geraucht, gerne gerochen … die Inszenierung des Genießens: Mode (Smoking Jackets), Möbel (Rauchtischchen), Accessoires (Zigarettenetuis), Kunst (Garbo und Dietrich mit Zigarette) und Erotika (Pin-Ups, die Rauchkringel in die Luft pusten)…
    D.h. die Rituale des Rauchens sind eine komplexe Kulturleistung und somit in ihrer Blödsinnigkeit und Schönhheit zutiefst menschlich.

    • stefanolix sagt:

      und 3. im Sinne der Eigenverantwortung im Umgang mit der Freiheit, etwas Blödsinniges und gleichzeitig Schönes zu tun;-)

      • elbnymphe sagt:

        Ja, das ist eine notwendige (und liberale :-)) Ergänzung.
        Ich habe mir allerdings die Freiheit gegönnt, damit aufzuhören. :-)

  6. elbnymphe sagt:

    Eieiei, laufend diese Schreibfehler heute.

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