24 Paar Schuhe. Im Schnitt …

28. November 2010

Aufmerksames Zeitunglesen lohnt sich: Die britische Frau kauft sich im Durchschnitt 24 Paar Schuhe im Jahr und geht in diesem Zeitraum 598 Stunden zum Shopping. Noch eine dritte Zahl: Sie gibt für Garderobe 1.000 Pfund im Jahr aus.

Auch wenn mir die Zahlen auf den ersten Blick merkwürdig vorkommen: sie werden von dpa aus einer Studie zitiert und dpa muss es ja schließlich wissen. Aber woher kommt diese Meldung? — Die Organisatoren einer Modemesse haben 3.000 britische Frauen befragt. Eine britische Boulevardzeitung schreibt dazu:

The poll of 3,000 women from around the country revealed that we spend 598 hours tracking down the latest clothes, shoes and must-have handbags – a figure that amounts to 37 days of the year. […]

‚Over their lifetime women spend the same amount of time shopping as they do at secondary school. ‚Women absolutely love to shop and spend over £1,000 a year on clothes, shoes and accessories.‘ (Quelle)

Leider kann ich die Studie nirgends im Original finden. Doch 3.000 Frauen: das klingt ja erst mal nach einer sehr guten Datenbasis. Wenn man in Deutschland 1.000 Wählerinnen und Wähler befragt, bekommt man ja auch ein ziemlich genaues Meinungsbild.

Trotzdem stimmen mich die Zahlen misstrauisch. 24 Paar Schuhe, 598 Stunden und insgesamt nur etwa 1.000 Pfund für Garderobe scheinen nicht so recht zusammenzupassen. Die britischen Frauen geben nur etwas mehr als anderthalb Pfund pro Stunde aus? Schwer vorstellbar. Und entweder sind die Schuhe ziemlich billiger Ramsch oder die Autoren der Studie haben eine Null vergessen ;-)

Wo ist der Haken? Aller Wahrscheinlichkeit nach ist die Umfrage nicht repräsentativ. Man erhält immer derart verzerrte Werte, wenn die Stichprobe vorsortiert ist. Vermutlich wurden die Leserinnen der Modezeitschriften oder die Käuferinnen in Modeboutiquen oder die Teilnehmerinnen eines Gewinnspiels befragt. Die verbringen natürlich viele Stunden beim Shopping und brauchen viele Schuhe. Und vermutlich wurden einige Unfragezahlen auch noch falsch ausgewertet oder veröffentlicht — anders können die 1.000 Pfund kaum zustandegekommen sein.

Aber diese Gedanken muss ich mir nicht als Leser machen. Diese Gedanken sollten sich JOURNALISTEN machen. Da wird in der deutschen Presse von Focus bis Stern und vom Weserkurier bis zur Sächsischen Zeitung noch nicht mal ansatzweise nachgefragt, ob diese Stichprobe vielleicht vorsortiert gewesen sein könnte und ob die Zahlen so stimmen können. Eine Google-Suche zeigt, wie deprimierend oft diese Meldung in der deutschen Presse ohne Hinterfragen kopiert wurde.

Von dem dutzendfach kopierten Foto eines guten Schuhs an einem schönen Fuß will ich gar nicht reden. Und von der abgedroschenen Metapher »auf großem Fuß leben« auch nicht.

In den Online-Ausgaben der englischsprachigen Presse scheint die Meldung viel weniger stark verbreitet als in den deutschen Zeitungen. Vielleicht haben sie im Vereinigten Königreich die besseren Bullshit-Detektoren?

Diese Meldung ist so billig wie ein Paar Schuhe aus dem hinterletzten Wühltisch. Aber für die Zeitungen, die mit diesem Ramsch gefüllt werden, bezahlen wir Geld. Und wir wundern uns vielleicht viel zu selten, wenn wir falsche Zahlen vorgesetzt bekommen … Beim Thema Shopping schmunzeln wir — aber sind denn die Zahlen zu Bildung, Migration oder Gesundheit besser?


Ergänzung: Hier ist der Artikel direkt verlinkt, so wie er in DNN und LVZ stand.


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Bilder aus der Kälte und aus der Wärme

28. November 2010

Zwergbambus (28.11.2010).

Spuren auf dem Eis.

Sanddorn

Klette

Paradiesvogelblume (1).

Paradiesvogelblume (2).


Glücksgas

26. November 2010

In der Dresdner Presse tauchen heute Gerüchte auf, nach denen das Rudolf-Harbig-Stadion bald »Glücksgas-Arena« heißen soll. Ein Vermarkter des Stadions habe dieses Unternehmen als Namenssponsor aufgetrieben. Wenn man das so liest, dann fragt man sich in der aktuellen Novemberstimmung: Was ist Glücksgas und wogegen hilft es? ;-)

Abgesehen davon, dass man den Namen »Glücksgas-Arena« kaum ohne Schluckauf aussprechen kann, fragt man sich natürlich zuerst: warum heißt ein Unternehmen »Glücksgas«? Ich hatte davon noch nie etwas gehört. Die Wikipedia weiß auch nichts und empfiehlt mir eine Suche nach Glücksrad. Aber noch mehr Glück brauche ich gerade nicht.

»Glücksgas« ist ein Unternehmen, das mit Endverbrauchern Gas-Verträge abschließt. Weil diese Kooperation mit dem Anbieter »Goldgas« von Schornsteinfegern (Kaminkehrern) ausgeht, hat man das Unternehmen »Glücksgas« getauft.

Ob dieser Name eine glückliche Wahl ist? Ich weiß es nicht. Das Stadion darf aber auf keinen Fall so heißen. Erstens hat es schon einen Namen — und nicht ohne Grund. Zweitens würde man sich vermutlich vor der gesamten Liga lächerlich machen. Und drittens ist die kolportierte Summe als Ausgleich für die Nachteile viel zu gering.

Es bleibt zu hoffen, dass das alles nur ein geschickt eingefädelter Werbegag war … Andere Blogger machen sich auch schon Gedanken über dieses Thema. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Dynamo-Fans in Zukunft sagen: »Ich gehe am Samstag in die Glücksgas-Arena« ;-)



Perückenstrauch

21. November 2010

Perückenstrauch im Botanischen Garten (21.11.2010).

Perückenstrauch im Botanischen Garten (21.11.2010).


Grün im November

21. November 2010

Es ist ein interessanter Kontrast: oben sieht man ein grün-weißes Blatt des Zwergbambus, darunter modern die alten Blätter im Teich …

Zwergbambus (Klick vergrößert).

Zwergbambus am Teich (21.11.2010).

Zwergbambus (Klick vergrößert).

Zwergbambus am Teich (21.11.2010).

Zwergbambus (Klick vergrößert).

Zwergbambus am Teich (21.11.2010).


Fundort: Botanischer Garten Dresden.



Ausstellung im Japanischen Palais: Archäologische Funde aus Sachsen

14. November 2010

Im Japanischen Palais wird zur Zeit eine interessante Ausstellung gezeigt: man kann Fundstücke aus jungsteinzeitlichen Brunnen sehen, die über Jahrtausende erhalten geblieben sind. Morgen kann ich mehr dazu schreiben und zeigen, heute vorerst drei Bilder …

Ausstellung im Japanischen Palais (14.11.20111).


Dresden im Novemberlicht (1)

13. November 2010
Novemberlicht (Klick vergrößert).

Novemberlicht (Klick vergrößert).

Novemberlicht (Klick vergrößert).

Blicke von der Augustusbrücke
(13.11.2010), Klick vergrößert.

Ergänzung (am 14.11.2010):

Am Elbufer zwischen Marienbrücke und Augustusbrücke.


Dresden im Novemberlicht (2)

13. November 2010

Blicke von der Marienbrücke
(13.11.2010), Klick vergrößert.


Festgefügt

11. November 2010

Holzplastik im Eingangsbereich der Deutschen Werkstätten (11.11.2011).


Torbögen in Hellerau

11. November 2010

In Hellerau gibt es viele interessante und individuell gestaltete Torbögen. Zwei Beispiele:

Deutsche Werkstätten (11.11.2011).

Torbogen am Markt (11.11.2011).


Farbsicher

11. November 2010
Türen (Klick vergrößert).

Zwei Eingangstüren in Hellerau (11.11.2011), Klick vergrößert.


Novemberlicht

10. November 2010

Ich war heute für eine halbe Stunde im Botanischen Garten, um das Novemberlicht einzufangen. Dabei habe ich Frühlingsduft, Herbstblätter, Licht und Schatten, Vergehen und Werden gesehen. Ich kann das nur empfehlen.

Der Eingang …

Vergehen und Werden.

Zauberhafte Nuss.

Noch etwas Rot aus dem Oktober …

Lichtspielblatt.

Der Nymphenteich ist düster geworden …

Der Duft-Schneeball am Eingang tut, was er am besten kann ;-)

Und vergesst nicht das Zwei-Euro-Stück für die Spendenbox am Eingang ;-)



Lichtblick

6. November 2010
Fenster in der Kuppel der Frauenkirche.

Fenster in der Kuppel der Frauenkirche (am Reformationstag).


Sinnentleerte Inanspruchnahme

3. November 2010

Einmal im Leben möchte ich manchen Leuten im Berufsleben so eine Antwort schicken, wie sie die Richter in Karlsruhe formulieren dürfen:

Das Bundesverfassungsgericht muss es nicht hinnehmen, dass es durch eine derart sinnentleerte Inanspruchnahme seiner Arbeitskapazität bei der Erfüllung seiner Aufgaben behindert wird … [Quelle]

Word!


Aufgefangen

1. November 2010

Aufgefangenes Blatt (Klick vergrößert).

Aufgefangen (1).


Aufgefangenes Blatt (Klick vergrößert).

Aufgefangen (2).