Seit einigen Tagen ist der Schillerplatz mit diesen formschönen Aufklebern verziert:

Zehnfache Punkte! Wer kann da widerstehen?
Aber warum interessiert sich Payback für meine Einkäufe in dieser Apotheke? Ich habe dort schon eingekauft und bin jedes Mal nach der Payback-Karte gefragt worden. Keine Mitarbeiterin konnte oder wollte mir erklären, welche Daten an das Payback-System übermittelt werden.
Also habe ich selbst nachgesehen. Payback lässt sich grundsätzlich Kundennummer, Datum, Filiale, Umsatz und von manchen Payback-Partnern auch Warengruppencodes übermitteln. Nach eigener Darstellung des Rabattkartenanbieters werden aus Apotheken keine Warengruppencodes übermittelt. Aber das kann ich als Kunde natürlich nicht überprüfen.
Apotheken werden heute anscheinend oft als eine Kombination aus gehobener Drogerie, Reformhaus, Esoterikladen und Apotheke geführt.
Mir persönlich wäre also überhaupt nicht wohl dabei, wenn jemand alle meine Einkäufe lediglich als Apothekenumsatz speichert. Hinter diesem Umsatz können sich einfach zu viele Dinge verbergen: Mittel gegen Krankheiten oder Produkte für eine gesundheitsbewusste Ernährung, Kosmetik oder Körperpflege, Homöopathie oder Esoterik-Produkte.
Wenn Payback also Daten über mich sammelt, könnten sie mich anhand meiner Apothekenumsätze wahlweise für einen Kranken, einen Gesundheitsbewussten oder einen Homöopathie-Gläubigen halten.
Und natürlich werden die Daten ausgewertet. Wenn man sie nicht auswerten wollte, könnte man ja anonyme Rabattkartensysteme anbieten, was gar kein Problem wäre. Rabattmarken konnten früher schließlich auch anonym geklebt werden.
Parallel zur Lektüre des Buches »Die Datenfresser« werde ich in loser Folge einige Datenschutzthemen vorstellen. Einen (anderen) pac-man als Datenfresser zeigt auch der Titel des Buches.

Ein Auszug aus dem Buch war heute in der F.A.S zu lesen. Eine von vielen Rezensionen gibt es bei netzpolitik.org (mit Kommentaren).