Die Sängerin Amy Winehouse ist tot. Ihr kurzes Leben und ihr Tod erinnern mich an Janis Joplin. Und deshalb höre ich noch einmal Janis Joplins »Cry baby«.
Mathematische Modelle und das Blöde Orchester
20. Juli 2011kann man in den Ferien in den Technischen Sammlungen am besten nachmittags besuchen. Dann sind die Gruppen aus den Ferienspielen wohl schon zu Besuch gewesen. Gestern war es in den letzten anderthalb Stunden vor der Schließzeit jedenfalls angenehm leer.
Schmetterlingsbilder
20. Juli 2011im benachbarten Blog »Umgebungsgedanken« brachten mich auf die Idee: da gab es doch noch zwei Bilder vom Sonntag:
Kalte Dusche
14. Juli 2011Am frühen Morgen des ersten April 2002 stand der BWL-Student Alex Hartmann unter der Dusche. Er ließ sich nach dem Training das eiskalte Wasser über den Körper laufen. Schon seine Eltern und Großeltern wussten: kaltes Duschen ist gesund. Es härtet den Menschen ab und es stärkt die Widerstandskräfte. Alex hatte ein rundum gutes Gefühl, als er sich vor dem Spiegel abtrocknete.
Er dachte aber auch an die vielen anderen Studenten im Wohnheim, die jetzt noch in ihren Betten lagen. Sie würden viel später aufstehen und Unmengen warmes Wasser verbrauchen. Alex seufzte, als er im Kopf die Betriebskosten kalkulierte. An diesem Tag hatte er eine Idee: Jeder Student sollte mindestens einmal in der Woche kalt duschen!
Zehn Jahre später hatte es Alexander Hartmann geschafft. Er war inzwischen Geschäftsführer des Studentenwerks. Er hatte alle Gremien überzeugt: Heute sollte der erste Kaltwassertag stattfinden. In den Dresdner Wohnheimen würde einen Tag lang nur kaltes Wasser aus der Leitung kommen.
Inzwischen gab es ein unwiderlegbares Argument: Schätzungen der Umweltschützer hatten ergeben, dass man durch das kalte Duschen seinen persönlichen CO2-Ausstoß um 20% senken konnte. Stadt und Freistaat waren auf den Zug aufgesprungen und hatten eine aufwendige Werbekampagne finanziert. Am Ende war der Widerstand gegen den Kaltwassertag sehr schwach gewesen.
Nur ein paar Studenten aus der liberalen Hochschulgruppe wollten am Nachmittag eine mobile Duschkabine vor dem Wohnheim aufstellen. Aber die Polizei war schon informiert. Sie würde dem Spuk schnell ein Ende bereiten.
Hartmann stand am Fenster seines gut geheizten Büros und dachte: Was für Spinner! Seit der Einführung der vegetarischen Ernährung in der Mensa war doch jedem klar, dass die Dresdner Studenten letztlich alles schlucken würden …
Ergänzung: Ein Artikel aus dem Mai 2011 hieß Der vegetarische Trichter und befasste sich damals schon mit dem Veggie-Day.
Noch ein paar Bahnbilder vom Wochenende …
11. Juli 2011Windenblüte
10. Juli 2011Millionen in die Stadtkasse?
10. Juli 2011Auf der ersten Seite der DNN finde ich am Wochenende eine interessante Überschrift:
WM und Dynamo spülen Millionen in die Stadtkasse
Was könnte damit gemeint sein? Wird bei Dynamo ein hoher Gewinn erzielt, den die Stadt besteuern kann? Gibt die FIFA etwas von ihren Einnahmen an die Stadt ab? Haben andere Unternehmen am Fußball so viel verdient, dass die Stadtkasse davon profitiert?
Nein, das ist ganz und gar nicht gemeint. Dynamo Dresden bekommt einen geringeren Zuschuss, weil die Mannschaft bald in der zweiten Bundesliga spielen wird und dadurch höhere Einnahmen erzielt. Und auch bei der Frauenfußball-WM geht es nur um Ausgaben, die geringer waren als geplant.
Damit wird aber kein Geld in die Stadtkasse gespült, es wird nur etwas weniger Geld ausgegeben. Das Wort »spülen« kann man im Zusammenhang mit Geld eigentlich überhaupt nicht angemessen anwenden: Geld wird nicht in die Kasse hineingespült. Geld wird nicht aus der Kasse herausgespült. Und wenn das Geld schmutzig ist, dann wird es auch nicht gespült, sondern gewaschen ;-)
Stupid Orchestra
8. Juli 2011In den Technischen Sammlungen ist seit heute das »Blöde Orchester« zu Gast. Das ist im Grunde eine Sammlung aus alten Haushaltgeräten. Jedes Gerät trägt sein eigenes Geräusch bei. So entsteht ein einzigartiger Klangkörper. Viele Gerät sind gleichzeitig Musterbeispiele für das Design ihrer jeweiligen Zeit.
Der Cembalist, Dirigent und Komponist Michael Petermann hat dieses Orchester gegründet. Er hat eine Schnittstelle geschaffen, mit der er die Geräte am Rechner steuern kann. Dabei entsteht eine sehr interessante Art von Musik und das Orchester bietet gleichzeitig etwas für das Auge. Den Klang konnte ich leider nicht mitnehmen, aber hier sind einige Bilder.
Brunnen im Mittelpunkt
8. Juli 2011Ein gern diskutiertes Sommerloch-Thema war in dieser Woche das Überschäumen eines Brunnens am Albertplatz. Das Neustadt-Geflüster
hatte ein Foto gezeigt, auf dem die »Stillen Wasser« voller Waschmittelschaum sind. Die »SZ« hat auch berichtet.
Der Brunnen war bis Mittwochmorgen außer Betrieb. Im Kontrast dazu: Ein Beitrag aus den FAZ-Blogs, der zeigt, wie man in der Großstadt die Brunnen an heißen Sommertagen nutzen kann. Die Brunnen gehören zum öffentlichen Raum, der uns etwas wert sein sollte.
Ich musste am Mittwoch am Albertplatz umsteigen, um nach Hellerau zu einem Auftraggeber zu fahren. Ich sah die beiden Mitarbeiter der Stadt bei der Reinigung des Brunnens.
Danach war ich doppelt sauer über die Kommentatoren, die im Neustadt-Geflüster Beifall für die Aktion geklatscht haben: Cool! Süß! Geil! Wie viel Spüli braucht man? Wie könnte man den Schaum noch einfärben? Wie könnte man viel mehr Schaum erzeugen? Wäre doch toll, wenn jemand die Gunst der Stunde noch für eine Aktion genutzt hätte!
Jetzt frage ich mich: müssen wir Beifall klatschen, wenn irgendwelche Dummköpfe den öffentlichen Brunnen beschmutzen und ein paar Tage lahmlegen? Oder sollten wir uns nicht darüber freuen, dass es solche Punkte in unserer Stadt gibt?
Hinweis und Ergänzung: Die beiden Brunnen am Albertplatz haben eine eigene Wikipedia-Seite (dort steht auch etwas über die wundersame Entwicklung der Baukosten anno dazumal).