Was ist geschehen? Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hat in einer Glosse im Feuilleton behauptet, dass das neue Gedicht von Günter Grass in der Süddeutschen Zeitung ein Coup der Titanic-Redaktion sei. Gestern verbreitete sich diese Nachricht im Netz …
Man kann nun trefflich darüber streiten, ob die Glosse angemessen war. Aber jeder Twitterer und jeder Leser ist dafür verantwortlich, sich in eigener Verantwortung selbst ein Bild der Angelegenheit zu machen. Das ist mit zwei ganz einfachen Aufrufen erledigt:
Erstens rufe ich die »Süddeutsche« auf und schaue nach, ob sich auf der Seite mit dem Gedicht etwas verändert hat. Zweitens rufe ich die »Titanic« auf und schaue nach, ob sie sich für einen solchen Coup selbst auf die Schulter klopft.
Und bereits nach zwei Minuten weiß ich: Hat die »F.A.S.« wirklich über einen Coup der »Titanic« berichtet oder hat sie sich eine Glosse über die banalen Knödelverse des Günter Grass gegönnt?
All den Twitter-Nutzern, die diese Meldung gedankenlos weiterverbreitet haben, sei gesagt: So viel Medienkompetenz muss man einfach voraussetzen. Wenn es an derart einfachen Dingen scheitert: Wie gründlich informiert Ihr Euch denn eigentlich in wirklich wichtigen Fragen?
Und dann beschweren sich die gedankenlosen Plappermäuler auch noch, dass man sie nicht an die Hand genommen hat: http://msc.rhein-zeitung.de/?p=18740
Er beschwert sich, statt einfach mal in sich zu gehen! Es ist doch so einfach, einen Fehler kurz zu korrigieren und sich dann ein neues Thema zu suchen.
PS: Die »Titanic« reagiert betont humorlos.