Angeregt durch einen Beitrag von Ulrich Elkman in Zettels Kleinem Zimmer: Was stimmt auf diesem Bild nicht? Hinweise werden in den Kommentaren gern entgegengenommen ;-)
Angeregt durch einen Beitrag von Ulrich Elkman in Zettels Kleinem Zimmer: Was stimmt auf diesem Bild nicht? Hinweise werden in den Kommentaren gern entgegengenommen ;-)
This entry was posted on Donnerstag, 18. April 2013 at 12:44 and is filed under Medienkritik, Persönliches. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.
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Aus den Kühltürmen steigt lediglich Wasserdampf auf und keine gefährlichen Emissionen.
Stimmt. Und so sah das Bild im Original der Nachrichtenagentur dpa aus:
https://www.focus.de/fotos/braunkohle-tagebau-von-vattenfall_mid_1230552.html
Die Unterschiede sind nur mit fachkundigem Auge wahrnehmbar :-) Sieh es mal so: Diese teure Software Photoshop muss sich ja irgendwie amortisieren. Und wenn an dem Tag absolut nichts weiter zum Nachbearbeiten vorhanden war …
Dieses Bild ist so schlecht bearbeitet: Das kann keine fünf Minuten gedauert haben.
Aber natürlich kommt da böses Zeug raus! Hier in der Gegend ist z.B. ein Atomkraftwerk mit so einem Kühlturm. Und was wird da emittiert? Natürlich Atome! Millionenfach!
Und so heimtückisch zusammengesetzt, dass man sie fast für Bestandteile einer Wolke halten könnte …
Wieso könnte? Es ist doch eine Atomwolke!
Schlimm. Aber solange es Bürger gibt, die sich vor Handystrahlen fürchten und denen man »Mondlichtwasser« verkaufen kann, glaubt wohl auch ein Teil der Bevölkerung an atomar aufgeladenen Dampf aus dem AKW-Kühlturm …
Ist ja kein Einzelfall.
Mich würde mal interessieren, wie sowas in der Praxis abläuft. Kommt da der Chefredakteur und macht die Ansage: He, Photoshopknecht, mach mal, daß das Bild möglichst gefährlich und dreckig aussieht, wir haben einen „Bildungs“auftrag? Und obwohl alle, die sich auch nur ein klein wenig mit dem Thema beschäftigen genau wissen, daß da nur Wasserdampf ausgeschieden wird, ziehen alle brav mit? Mit einem guten Gefühl, oder sich eher zähneknirschend beugend?
Nachtrag: Gut gefällt mir auch das Förderband, das reinsten Dreck in der schönen Landschaft ablädt.
Es ist nicht gesagt, dass alle Menschen über die Kühltürme Bescheid wissen. Es ist auch nicht sicher, ob der Pixelschubser eine Anweisung dafür gebraucht hat.
Man befrage zu diesem Foto aus SPON jeweils zehn beliebig ausgewählte Menschen in der Redaktion der »Sächsischen Zeitung«, in einem Friseursalon, auf dem TU-Gelände, auf dem Bahnhof DD-Neustadt und auf dem Dresdner Wochenmarkt am Schillerplatz: »Was kommt aus den Kühltürmen?«
Ich würde nicht darauf wetten, dass mehr als die Hälfte dieser 50 Menschen auf Anhieb die richtige Antwort kennt.
Da hast Du sicher recht, wir reden hier aber doch nicht vom 08/15-Bürger, sondern von „Experten“. ;-)
Ich weiß ja nicht, wie so eine Redaktionsarbeit gewöhnlich aussieht, inwieweit man sich die Arbeit teilt (Schreiben/Archivrecherche/Bildbearbeitung), oder ob das heutzutage aus einer Hand kommt. Ich gehe aber stark davon aus, daß der Bildbearbeiter nicht nach eigenem Gusto aus Langeweile an ein paar Bildern herumschraubt, damit sie ihm besser gefallen und diese wieder ins Archiv schiebt, sondern auf Anweisung passendes Bildmaterial zum Artikel sucht und gegebenenfalls „anpaßt“. Spätestens hier kommt der Schreiberling ins Spiel, von dem ich annehme, er hat zu dem Thema recherchiert und er verfügt über ein Mindestmaß an Fachwissen. Wenn er es nicht ist, der das Material so haben wollte, dann die übergeordnete Stelle usw.. Irgendwo werden jedenfalls – wenn nicht alle vollkommen gehirngewaschen auf Linie agieren – Leute sitzen, die zähneknischend Anweisungen folgen müssen, von denen sie wissen, daß sie falsch und manipulierend sind.
Vielleicht bin ich aber auch zu blauäugig, und die dreiviertel oder zweidrittel Rot/Grün-Dominanz in den Medien ist sich einig und hat insgesamt kein Problem damit, zu manipulieren.
Vielleicht setzt man seine Maßstäbe an SPON zu hoch an? Es ist immerhin nur ein Online-Ableger. Wäre das Bild im gedruckten SPIEGEL so veröffentlicht worden?
Was ich zu dem Thema bisher gehört habe: Es gibt im Auftrag bestimmter Stiftungen geförderte Schulungen für Journalisten. Dort soll man lernen, wie Klima- und Umweltfragen im Sinne der EEG-Lobby aufbereitet werden können.
Auf die Schnelle habe ich ein Beispiel gefunden, das dazu passt. Es dürfte aber mehr davon geben.
Never attribute malice…
Das lief eher so: „Bring out the GIMP. Das Bild ist zu blass. Mach da mal was.“ (Das könnte sogar automatisiert von so kleinen Filtern und App-Helferlein gemacht worden sein.)
Das sind hier gerade getestet genau zwei Button-Klicks gewesen. Default-Einstellungen.
Eher zusammenhängend mit dem HDR-, Effekt- und Aufmerksamkeitswahn. Vielleicht wird das auch nur mit einem Smartphone gelayoutet? Gebt Farbenblinden eine Chance und verzichtet auf diesen Verschwörungswahn. Geht doch sonst auch.
Falsch ist halt nur Kühltürme her zu nehmen, wenn man nicht das suüiopergefährliche Treibhausgas Wasserdampf beschwören will.
Das ist dann auch weniger eine zu stellende Frage an die Leser, sondern Demonstration von überlegenem Quantitätsjournalismus: Was denkt ihr euch eigentlich??
Keine Frage: Man kann das mit der Bildbearbeitung recht gut und einfach machen. Aber man sollte ja noch ein klein wenig daran denken, was das Bild überhaupt aussagt. Während man die Wolken auf einem Urlaubsfoto gern etwas dramatischer erscheinen lassen kann, verbietet es sich bei so einem Foto in einem seriösen Artikel wohl von selbst, den Dampf nachzubearbeiten.