Heute zum Thema: Wie vermeide ich die Frage nach dem Gegenteil von Vertrauen?
Die Zeitung »Dresdner Neueste Nachrichten«gibt in ihrer Ausgabe vom 27.07.2013 die Ergebnisse einer Umfrage zur Organspende wieder. Unter Vertrauen zum Spendensystem gibt es folgende Antwortmöglichkeiten:
- Habe volles Vertrauen
- Bin mir nicht sicher, ob alles mit rechten Dingen zugeht
Richtige Formulierungen für die negative Variante wären:
- Ich habe kein Vertrauen
- Ich habe kein volles Vertrauen
Für die positive Variante könnte man auch die folgende Antwort vorgeben »Ich bin sicher, dass alles mit rechten Dingen zugeht.« Aber die Kombination aus diesen beiden Anwortmöglichkeiten lässt Fragen offen …
Ein Schelm, wer denkt, dass mit dieser Formulierung ein positiveres Ergebnis erzielt wird als mit den von Dir vorgeschlagenen …
In „Thinking about answers“ zeigt Norbert Schwarz (mit S. Sudman und N. Bradburn). wie Befragungsergebnisse durch Formulierungen, Reihenfolgen- und Kontexteffekte etc. beeinflusst werden können. Da gibt es zum Teil drastische Auswirkungen. Zum Beispiel verändern sich die Ergebnisse schon merklich je nachdem, ob man erst nach Lebens- und dann nach Ehezufriedenheit fragt oder umgekehrt.