Buridans Pferd und andere Bilder von einem Ausflug nach Pillnitz

19. Oktober 2014


Rund um Pillnitz (19.10.2014):
Bilder vom Spaziergang am späten Vormittag …

Werbung

Die glücklichen Dresdner und ihre glückliche Oberbürgermeisterin …

12. Oktober 2014

In der Diskussion über die Sperrung der historischen Augustusbrücke hat der Grünen-Stadtrat Thomas Löser von der Gefahr einer »Stadt ohne Visionen« gesprochen. Eine Stadt ohne Visionen sei eine traurige Stadt. Nun gibt es ja unterschiedliche Arten von Visionen, aber ganz unrecht hat er nicht.


Die Dresdner Oberbürgermeisterin Helma Orosz stieg sofort nach dem Debattenbeitrag in freier, unvorbereiteter Rede auf die Aussage Lösers ein. Hier ist mein Transkript aus dem Video Nr. 3 etwa ab Minute 15:00.

Orosz: Herr Löser, eine Korrektur erlaube ich mir zu Ihrer Formulierung »eine Stadt ohne Visionen ist eine traurige Stadt«. Ich weiß nicht, von welcher Stadt Sie sprechen.

Es gab eine aktuelle Umfrage in einer Zeitung hier in Dresden, vor kurzem, zum wiederholten Male, dass über zwei Drittel der Dresdner Bevölkerung glücklich sind in Dresden – ich weiß nicht, von welcher Stadt Sie sprechen.

kurze Pause mit Zwischenrufen

Das müssen Sie einfach nur zur Kenntnis nehmen!

Zwischenrufe (offenbar Einwände zur Umfrage)

Ja, jetzt, jaaaa – die Journalisten haben das falsch gemacht, und überhaupt, und alles, aber irgendwann müssen Sie es doch mal zur Kenntnis nehmen.


Selbst wenn die Umfrage der »Sächsischen Zeitung« statistisch seriös wäre (was sie nicht ist), zeigt der Beitrag von Frau Orosz aus meiner Sicht, warum sich die CDU nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger umschauen sollte:

  1. Wir haben eine Oberbürgermeisterin, die ihre politischen Einsichten aus plakativ aufbereiteten Umfragen einer Lokalzeitung bezieht.
  2. Wir haben eine Oberbürgermeisterin, die nicht in der Lage ist, auf einen sachlichen Einwand eine sachliche Antwort zu geben.

Ich will im folgenden kurz erklären, warum jeder politische Bezug auf die Ergebnisse der Glücksumfrage der »Sächsischen Zeitung« äußerst fragwürdig ist.


Problem 1: Die Selbstauswahl

Diese Umfrage beruhte auf dem Prinzip der Selbstauswahl. Die Leserinnen und Leser hatten drei Möglichkeiten: Sie konnten an der Umfrage überhaupt nicht, einmal oder mehrfach teilnehmen.

Um sich für eine der drei Möglichkeiten zu entscheiden, mussten sie natürlich erst einmal wissen, dass die Umfrage stattfindet. Sie mussten auch in der Lage sein, im Web oder auf dem Papier an der Umfrage teilzunehmen. Allein anhand dieser Voraussetzungen wird schon eine Vorauswahl getroffen.

Dazu kommt: Das Verbreitungsgebiet der Sächsischen Zeitung entspricht nicht der Fläche des Freistaats. Es gibt zwei große Gebiete mit anderen flächendeckend verbreiteten Zeitungen. Die Umfrage kann also nicht »Glückliche Sachsen« heißen, sondern allenfalls »Glückliche Sachsen im Verbreitungsgebiet der Sächsischen Zeitung«.

Selbst wenn wir davon ausgingen, dass alle erwachsenen Bürger Sachsens von der Umfrage erfahren hätten: Eine Umfrage, bei der sich die Teilnehmer aus eigener Entscheidung einmal oder mehrfach einbringen können, ist aus Sicht der Politik und aus Sicht der Sozialwissenschaft wertlos. Eine Stichprobe, die durch völlig unkontrollierte Selbstauswahl (auch noch teilweise online) gebildet wird, kann nicht repräsentativ sein.

Problem 2: Die Auswertung der Ergebnisse

Selbst bei einer wissenschaftlich korrekten und für alle Sachsen repräsentativen Umfrage wäre es statistisch falsch, die Ergebnisse auch noch nach dem Wohnort der Befragten auszuwerten. Denn für die Wohnorte der Befragten ist so eine Umfrage eben nicht automatisch repräsentativ. Profis wissen das – und gehen bei der Auswertung entsprechend sorgfältig zu Werke.

Noch weniger Sinn hat also eine Aufteilung der Ergebnisse der Glücksumfrage auf die einzelnen Städte und Kreise des Verbreitungsgebiets der Zeitung. Der größte anzunehmende Unsinn ist eine Aufteilung auf einzelne Stadtteile und Ortschaften der Stadt Dresden. Selbst davor ist die Zeitung nicht zurückgeschreckt.

Die Berichterstattung über die Umfrage zog sich in der Sächsischen Zeitung über viele Ausgaben hin. Hier ist eine Auswahl der Überschriften:

  • Freunde und Geld machen Sachsen glücklich
  • Beim Liebesleben oft nur Durchschnitt
  • Familie ist das größte Glück der Riesaer
  • Den Bautzenern fehlt was zu ihrem Glück
  • Der Osten nimmt Abschied von der Ostalgie

Alle diese Überschriften kann man so, wie sie sind, in die Blaue Papiertonne werfen. Keine davon hat einen statistischen, politischen oder sozialwissenschaftlichen Wert.

Wir werden in den nächsten Jahren in der Stadt große Probleme zu bewältigen haben. Es tut mir leid für das bürgerliche Lager in Dresden, aber eine Oberbürgermeisterin, die sich von solchen Umfragen politisch beeinflussen und beeindrucken lässt, ist hier völlig fehl am Platze.


Quellen und weiterführende Links



Wenn Sie im Herbst 2014 noch nichts vorhaben …

6. Januar 2014

Als Rückblick kann ich es ja heute nicht mehr verwenden – aber im Spätherbst hatte ich Gerlinde aus Australien noch einige Herbsturlaubsbilder versprochen. Die erste Serie hatte ich schon nach dem Urlaub verbloggt.

Deshalb ein Tipp für die Zukunft: Wenn Sie jetzt Pläne für einen Kurzurlaub im Herbst 2014 machen, ziehen Sie doch mal das Elbsandsteingebirge in Betracht. Es gibt Übernachtungsmöglichkeiten jeder Art vom Campingplatz bis zum Fünf-Sterne-Hotel, es gibt in Pirna und Bad Schandau jeweils ein Bad, es gibt Kulinarisches, Wald, Felsen und die Festung Königstein:

Festung Königstein (Aufstieg und Abstieg).


Rückblick auf den Kurzurlaub im Goldenen Herbst

3. November 2013

Bilder vom 30.10.2013.


Lichtenhainer Wasserfall und angeschlossenes Gasthaus

31. Oktober 2013

Zwei Bilder aus dem (abgeschlossenen) Kurzurlaub: Nach einer ruhigen Wanderung zum »Kuhstall« lockte uns das Gasthaus am »Lichtenhainer Wasserfall«. Man kann dort solide (bürgerlich) essen und kommt damit gut über den Flößersteig nach Bad Schandau zurück.

Lichtenhainer Wasserfall (30.10.2013).

Gasthaus am Lichtenhainer Wasserfall (30.10.2013).

Herr @stipriaan war dieser Tage in anderen Teilen des Elbsandsteingebirges unterwegs. Er hat das abgebildete Gasthaus auch schon besucht und ich freue mich schon auf seine Eindrücke als Gastronomie-Kritiker.



Grüner Mai

23. Mai 2013

Auch wenn das Wetter in diesen Tagen etwas durchwachsen ist: In und um Dresden gibt es eine gute Mischung aus Sonne und Regen. Die folgenden Bilder sind gestern und heute in und um Bad Schandau entstanden …

Mai 2013

Mai 2013

Mai 2013

Mai 2013

Mai 2013

Mai 2013

Mai 2013

Mai 2013

Mai 2013

Mai 2013

Mai 2013

Mai 2013


Im Schlosspark Pillnitz: Aktbilder aus den Staatlichen Kunstsammlungen

16. September 2012

Im Schlosspark Pillnitz werden zur Zeit einige Reproduktionen von Bildern aus den Staatlichen Kunstsammlungen präsentiert. Am frühen Morgen und am Abend (bis zum Einbruch der Dunkelheit) kann man den Park und die Bilder kostenlos anschauen. Am Tag muss man die Jahreskarte vorzeigen oder einen Obolus entrichten.

Bilder im Schlosspark Pillnitz

Aktbilder aus den Kunstsammlungen im Schlosspark Pillnitz
(September 2012), Klick vergrößert.


Entschwebt

22. Juli 2012

Über dem Träger der Schwebebahn (22.07.2012).

Bilder von einem kleinen Ausflug zur Schwebebahn (aus der Talstation, während der Fahrt und von der Bergstation):
Den Rest des Beitrags lesen »


Nachtrag aus dem Barockgarten

18. Juni 2012

Noch letzte Blicke in den Barockgarten …


Den Rest des Beitrags lesen »


Schöne Frauen und schöne Blicke im Barockgarten

17. Juni 2012

Blick aus dem Barockgarten …


Den Rest des Beitrags lesen »


Diskriminierung auf dem Weg zum Barockgarten Großsedlitz

17. Juni 2012

Ein schockierendes Foto zeigt die bittere Wahrheit: Auf dem Weg zum Barockgarten Großsedlitz gibt es einen Pfad für verliebte Paare und einen Pfad für alte Ehepaare. Wer Single ist oder in einer eingetragenen Partnerschaft lebt, bekommt keinen Weg angezeigt. Hier muss der Freistaat Sachsen schleunigst Abhilfe schaffen ;-)

Das Schild zeigt es:
Privilegien für den Fürsten, die Liebespaare und die Ehepaare.

Vom »Weg für alte Ehepaare …«

Vom »Weg für Liebespaare …«

Das Tor des Barockgartens.


Die DNN veröffentlicht den zweiten Teil ihrer Anzeigenbeilage

1. Juni 2012

Seit einer Woche wird die Dresdner Zeitung DNN kritisiert, weil sie in ihrem Online-Angebot den redaktionellen Teil nicht sauber von den Anzeigen trennt. Nach den Veröffentlichungen im BILD-Blog und im Flurfunk hätte den Verantwortlichen in der Redaktion eigentlich klar sein müssen, dass der nächste Teil der Serie auf reges Interesse stoßen würde ;-)

Heute wird den Lesern und den Nutzern des Online-Angebots der zweite Artikel aus der Anzeigenbeilage »DNN-Auto-Ausflüge« angeboten. Er ist online wiederum nicht vom redaktionellen Inhalt getrennt. Der Beitrag ist nicht als Anzeige gekennzeichnet und man erfährt auch nicht, welches Unternehmen die Veröffentlichung unterstützt hat. Heute beginnt der zweite Teil der Serie so:

Mein erster Gedanke an einem bewölktem Mittwochmorgen im Mai: »200 PS? Holla, da hat der kleine VW Beetle ja einiges unter der Haube.« Und tatsächlich, dieser Ausflug sollte sich zu einem spritzigen Tag entwickeln (…)

In diesem Stil geht der Text weiter. Das Auto ist natürlich für den Ausflug bestens geeignet und am Ende des Artikels weist die Autorin noch einmal auf die 200 Pferdestärken hin.

Wer die DNN im Abo hat oder wer sie sich heute gekauft hat, kann den Text in voller Pracht genießen (und Korrektur lesen). Ich sage nix mehr dazu ;-)

Diese Werbung geht jedenfalls in der gedruckten Zeitung völlig in Ordnung, weil die Anzeigenbeilage ordentlich gekennzeichnet ist. Im Gegensatz dazu wird der Nutzer des Angebots »DNN-Exklusiv« nach wie vor nicht auf die Art der Veröffentlichung hingewiesen. Das wäre aber gemäß den Richtlinien des Presserats erforderlich.



Unverblümte PR im redaktionellen Teil

25. Mai 2012

Die Dresdner Zeitung DNN präsentiert in ihrer heutigen Ausgabe ein unglaublich schlechtes Titelbild. Das Bild ist so peinlich, dass ich es in diesem Blog nicht zeigen, sondern nur beschreiben kann.

Am Rand einer Straße im Osterzgebirge ist ein pinkfarbener PKW mit offener Beifahrertür an einem leicht abschüssigen Straßenrand geparkt — völlig willkürlich, als ob die Fahrerin gerade eine Panne gehabt hätte. Auf der Motorhaube stützt sich eine schwarz, kurz und eng bekleidete Frau ab. In der Mitte des Bildes prangt das Logo eines großen Autokonzerns.

Im Hintergrund ist eine formschöne Leitplanke zu sehen. Dahinter erkennt man einige Bäume und das Schloß Weesenstein. Das Schloß ist schief und mit abgeschnittenem Turm dargestellt. Schauderhaft! Dieses Bild auf Seite 1 wirkt wie ein schlechter Schnappschuss mit dem Smartphone und es wurde offensichtlich nicht einmal amateurhaft bearbeitet.


In der Bildunterschrift wird auf die Seite 17 der aktuellen Ausgabe verwiesen. Dort ist der PKW an der selben Stelle abgebildet, aber an der Motorhaube lehnt nun DNN-Mitarbeiter Heiko Weckbrodt. Die Bildkomposition ist insgesamt genauso gräßlich wie auf Seite 1. Aber es gibt eine Überraschung: Die Seiten 17 und 18 gehören gar nicht zum redaktionellen Teil. Ganz klein erkennt man den Hinweis »— Anzeigen —« und auf Seite 17 prangt auch der Sponsor: »UNTERSTÜTZT VON: AutoForum Heidenau«.

Was soll das Ganze? In der Online-Ausgabe der DNN gibt es im redaktionellen Teil Aufklärung (Hervorhebung im Zitat ist von mir):

DNN-Redakteure von heute sind die Strecken von damals nun in diversen VW-Automobilen erneut abgefahren. Geändert haben sich seit damals die Siedlungen, die Menschen und der Alltag entlang der Strecken – die Landschaften sind reizvoll wie eh und je. Zum Auftakt unserer neuen-alten Serie hat sich DNN-Redakteur Heiko Weckbrodt ins Auto gesetzt und ist durch die Täler des östlichen Erzgebirges gekurvt.


Es kommt noch besser. Ausdrücklich nicht als Werbung gekennzeichnet findet man im redaktionellen Teil der Online-Ausgabe der DNN einen Teaser, mit dem die Abonnenten auf den vollständigen Artikel bei »DNN-Exklusiv« hingewiesen werden sollen. Der Beginn des Artikels liest sich bei DNN-Online so:

Der Motor des kleinen Stadtwagens surrt am Startplatz in Heidenau leise, aber vergnüglich vor sich hin, als ob sich der „Up!“ schon auf den Ausflug durch das kurvige Müglitztal freuen würde. Der Hochsommer hat an diesem Mai-Tag seine Boten …

Unter diesem PR-BlaBla steht: »Als Abonnent von DNN-Exklusiv haben Sie unbegrenzten Zugang zu allen Artikeln unseres Angebotes.« Ja, Sie haben richtig gelesen: Dafür soll man sogar noch Geld bezahlen! Möchten Sie wissen, wie der letzte Absatz des Artikels beginnt? Ein Zitat aus der Print-Ausgabe der DNN (dort wenigstens als Anzeige gekennzeichnet):

Auch der kleine »UP!« hat sich einigermaßen wacker geschlagen. Obzwar eher ein Stadtauto, hat er die steilen und engen Kurven des Erzgebirges relativ gut gemeistert. (…)

Dann wird der niedrige Treibstoffverbrauch des Autos gelobt. — Ich stehe jetzt wirklich vor der Entscheidung: Soll ich dieses Blatt noch länger abonnieren? Eigentlich täte es mir sehr leid, wenn die Lokalpresse aussterben würde. Aber andererseits möchte ich mich auch nicht mit solchen Leistungen — auf Deutsch gesagt — verarschen lassen.

Passend: Ein Artikel aus den Blogs der F.A.Z. über die maschinelle Herstellung von Texten für Online-Medien. Man fragt sich: Ist man Teil eines Experiments?



Osterspaziergänge

10. April 2012

Osterspaziergangsbilder 2012 …

Den Rest des Beitrags lesen »


Kontroversen um den Schlosspark Pillnitz

2. April 2012

Ich habe gestern am letzten »eintrittsfreien« Tag den wunderschönen Schlosspark Pillnitz besucht und mir auf einem Spaziergang Gedanken über den ab heute kostenpflichtigen Zutritt gemacht.

Ich bin kein Wutbürger. Ich bin kein Parteigänger der einen oder anderen Seite. Ich kann keine allumfassende Lösung des Problems anbieten. Ich möchte untersuchen: Kann es so bleiben, wie es ab heute gehandhabt werden soll? Welche Alternativen gibt es?

Gehen wir noch nach Pillnitz?


Die Position des Freistaats

Der Schlosspark Pillnitz gehört zu den Schlössern und Museen in Sachsen. Wer eine Jahreskarte für die Staatlichen Kunstsammlungen erwirbt, wer eine Pillnitz-Jahreskarte für umgerechnet 2.2 Cent am Tag kauft oder wer 2 Euro Eintritt bezahlt, der kann den Schlosspark weiterhin bewundern — inklusive der bisher teureren kostenpflichtigen Angebote Palmenhaus und Kamelienhaus.

Ein Foto aus dem Palmenhaus:
Bisher war der Eintritt in die »grünen Häuser« teurer …

Mit dem Eintrittsgeld sollen die Nutzer des Parks für die Kosten aufkommen — und nicht alle Steuerzahler. Außerdem wird durch den Wachdienst das Radfahren im Park unterbunden. Damit sinken die Kosten für die Instandhaltung der Wege.

Das Palmenhaus wurde mit hohem Aufwand saniert …

In der DDR verfiel das Palmenhaus:
Eine sehenswerte Ausstellung mit Fotos von Franz Zadnicek.


Die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter

Die Position des Freistaats wurde erst sehr kurze Zeit vor Beginn des kostenpflichtigen Zutritts auf Bürgerversammlungen kommuniziert. Mit der Einrichtung der »Kassenhäuschen« wurden Fakten geschaffen — aber doch eher halbherzig:

Das stabile Tor am Palmenhaus:
Hier soll ein Kassenautomat stehen.

Dieser Glas- und Blechkasten am Palmenhaus
soll dem Wachpersonal Schutz vor Sonne und Regen bieten?


Dem Vernehmen nach hätte der Freistaat Sachsen auch ordentliche Kassen-Container aufstellen können, aber diese Lösung wurde leider verworfen. Die Mitarbeiter eines großen Dresdner Schutz- und Sicherheitsdienstleisters werden im Auftrag des Freistaats den Zutritt überwachen, aber sie werden an diesen Arbeitsbedingungen wohl keine Freude haben.

Meine Meinung: Wenn man die Einführung einer solchen Maßnahme nicht ordentlich vorbereiten kann, muss man die Erhebung des Eintrittsgeldes eben verschieben. Diese Arbeitsbedingungen hat niemand verdient. Und so dürfen die Einrichtungen an einem »Premium«-Touristenziel einfach nicht aussehen:

Das Kassenhäuschen an der Maille-Bahn:
aus Spanplatten montiert und weiß angestrichen.


Die Position der Gegner des Eintrittsgelds

Der Schlosspark Pillnitz war zu allen Zeiten für Bewohner und Touristen kostenlos zugänglich: Im Kaiserreich, in der Weimarer Republik, im Dritten Reich und in der DDR. Mehr als zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung wird im demokratischen Rechtsstaat plötzlich Eintrittsgeld gefordert. Wir müssen jetzt Geld für etwas zahlen, was bisher kostenlos war. Im Gegenzug sind aber — vor allem für die Anlieger — keine Vorteile, sondern vor allem Nachteile zu erkennen.

Der Chinesische Pavillon: Allgemeingut für Dresdner und Touristen?

Anwohner mit Fahrrädern müssen den Park ab heute umfahren. Es gibt keine Sonderrechte oder Rabatte für die Anwohner, sie müssen sich also eine reguläre Jahreskarte kaufen. Der Freistaat steht nach Aussage eines nicht genannt sein wollenden Park-Mitarbeiters auf dem Standpunkt: Die einschlägige EU-Regelung ließe keine Sonderrechte für Anwohner zu.

Viele lieb gewordene Rituale — wie das Kastaniensammeln und das Füttern der Eichhörnchen — kosten nun Geld:

Ein beliebtes Kinderspiel:
Nüsse für die Eichhörnchen.

Ein beliebtes Fotomotiv:
Die Gondel Augusts des Starken.

Allerdings bekommt man auch viele polemische Wutausbrüche gegen »die da oben« zu hören, gern vermischt mit Ausfälligkeiten gegen namentlich genannte Politiker und sogar gegen Joachim Gauck. Die Originaltöne von gestern gebe ich hier lieber nicht wieder …

Auf den Parkwegen wurde gestern wieder heftig diskutiert:
Trotzdem ein stiller Blick zur Orangerie.


Gibt es Alternativen?

In vielen Kurorten und Touristenorten werden Attraktionen oder Einrichtungen durch ortsansässige Unternehmen und auch durch Stiftungen von Privatpersonen unterstützt. In Frankfurt wurde gerade ein historischer Ort für Ausstellungen mit sehr viel Spendengeld der Bürger rekonstruiert. Einige (nicht vollständig ernst gemeinte) Vorschläge:

Die Maille-Bahn: Betätigungsfeld eines Golfclubs?

Die Parkbank: Gestiftet vom Bäckermeister Butzemann?

Der Eingang zum Palmenhaus:
Mit Unterstützung durch die DREWAG?

Pflanzen im Palmenhaus: Sponsoring von Fleurop?

Die Tritonengondel: Sponsoring durch »Nordsee«?

Mein persönliches Fazit nach dem Spaziergang: Ich würde einem Eintrittsgeld nur dann zustimmen, wenn die Mitarbeiter unter vernünftigen Bedingungen arbeiten könnten, wenn alle Einnahmen (Überschüsse) wirklich in Pillnitz bleiben würden und wenn die Anwohner von Sonderbelastungen verschont blieben. Alternativ wäre zu prüfen, ob es andere Einnahmequellen gibt.



Siskiyou-Fichte

21. Oktober 2011

Siskiyou-Fichte (Forstbotanischer Garten Tharandt, 17.10.2011).


Pilzig

19. Oktober 2011

Einige Pilze, gefunden im Forstbotanischen Garten Tharandt am Montag.


Blattfisch

17. Oktober 2011

Blattspiel im Forstbotanischen Garten Tharandt (17.10.2011).


Live-Blogging

16. September 2011

Experiment: Der Bericht von einem Tag, der viel Arbeit, viele spontane Gedanken und einige Wartezeiten bringen wird. Es beginnt um 05.55 Uhr. Die ersten Bilder kommen vermutlich am frühen Abend.


Wartezeit. Gestern abend habe ich mich in der Diskussion im Blog »Flurfunk« an den Begriff »Gatekeeper« erinnert. Die Wikipedia erklärt:

Mit dem Terminus Gatekeeping soll die publizistische Wirkungsweise der Massenmedien bestimmt werden. Mit dem Aufkommen des Internet, insbesondere dessen kollaborativer Anwendungen wie Blogs, Online-Foren und -Netzwerken, ist die Gatekeeper-Funktion der Massenmedien jedoch in ihrer Wirkung zunehmend eingeschränkt. (Quelle)

Ich habe einen Artikel aus der DNN vom Montag neben dem Rechner liegen, der dieses Prinzip ganz gut illustriert. Dieter Wonka schreibt über die Grundsatzwerkstat der FDP in Leipzig. Darüber hätte es sehr viel zu berichten gegeben. Es gab wohl einen lebhaften demokratischen Streit, wie man in diesem Bericht aus der »ZEIT« nachlesen kann.

Dieter Wonka titelt: »FDP präsentiert sich als Unternehmerpartei« und geht in seinem Artikel fast ausschließlich auf eine einzige Passage des Entwurfs ein. Dort heißt es laut DNN:

Dem Ideal unseres Wirtschaftsbürgers entspricht der Unternehmer, der Verantwortung für den langfristigen Unternehmenswert und das Wohl von Mitarbeitern und Vertragspartnern übernimmt, aber auch der Verbraucher, der emanzipiert und bewusst konsumiert.

Dieser Satz liest sich sehr merkwürdig, wenn man ihn aus dem Zusammenhang entnimmt. Im Original steht folgender Text:

Wir wollen eine Wirtschaftsordnung der verantworteten Freiheit, die neue Akzeptanz gewinnt. Der Staat als Ordnungskraft muss Risiken durch Haftung und Marktmacht durch funktionierenden Wettbewerb begrenzen. Wirtschaftliche Anreize für Innovation und Effizienz schonen die natürlichen Lebensgrundlagen besser als grünliche Detailvorgaben. Dem Ideal unseres Wirtschaftsbürgers entspricht der Unternehmer, der Verantwortung für den langfristigen Unternehmenswert und das Wohl von Mitarbeitern und Vertragspartnern übernimmt, aber auch der Verbraucher, der emanzipiert und bewusst konsumiert.

Aus dem verkürzten Zitat kann man eine FDP als Unternehmerpartei ableiten. Aus dem Absatz im Zusammenhang ganz sicher nicht mehr.

[06.48 Uhr]


Beim Live-Blogging werde ich den Artikel inhaltlich nicht rückwirkend ändern, aber ich werde sicher an der einen oder anderen Stelle die Lesbarkeit verbessern. Mir ist dieses Prinzip schon immer sehr wichtig gewesen. Zettel schreibt in seiner Richtlinie zum Kommentieren:

Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch „Edit“, „Nachtrag“ o.ä. gekennzeichnet werden.

In der letzten Woche bin ich (für meine Verhältnisse) relativ hart eingestiegen, als Rappelsnut seinen Artikel über die Pestalozzi-Schule in Pirna geändert hat. Für den Ton möchte ich ihn jetzt gern nachträglich um Verständnis bitten, aber inhaltlich bleibe ich dabei.

Ich gehe auf Beiträge aus Zeitungen, Blogs oder anderen Medien ein, weil ich meine Gegenposition, meine Kritik oder meine Zustimmung zeigen will. Das ist nicht mehr möglich, wenn Artikel geändert werden. Ich kann doch meine Meinung nicht immer wieder mit Zusätzen wie »X hat bis 12.00 Uhr noch geschrieben, dass …« ergänzen.

[07.09 Uhr]


Deshalb kommt hier noch die Quelle für das FDP-Zitat.

[07.13 Uhr]


Die ganz einfachen Grundsätze der Wirtschaft muss man in Erinnerung rufen, seit sogenannte Banker in wenigen Stunden zwei Milliarden sogenannte Euro in den Sand setzen können.

[07.55 Uhr]


Die F.A.Z. schreibt:

Bundeskanzlerin Merkel eröffnet die IAA, verweist auf die wichtige Rolle der Autoindustrie und verspricht: „Wir werden hilfreich zur Seite stehen.“ Doch den traditionellen Rundgang durch die Messehallen absolviert sie ohne erkennbare Freude.

Hilfreich zur Seite stehen? Rette sich, wer kann!

[07.58 Uhr]


Das Auto im Kopf des F.A.Z.-Berichts sieht fast so schön aus wie die Magic Mouse von Apple.

[08.02 Uhr]


Interessante Entwicklung der Zugriffe auf die Berichte über den skandalisierenden Artikel der Sächsischen Zeitung. Ich bekomme jetzt immer mehr Suchanfragen in der Art:

sächsische zeitung ronny zimmermann internet

Der Artikel ist immer noch im Netz. Vermutlich hat diese Zeitung nicht verstanden, worum es eigentlich geht. Die nächste Stufe wäre jetzt wohl eine lobende Erwähnung im BILD-Blog, so wie damals …

[08.20 Uhr]


Ab in die Arbeit …

[09.50 Uhr]


Pause. Lustige Fotos folgen am Abend.

Setzt Berlin seinem Regierenden Bürgermeister schon zur Amtszeit ein Denkmal?

[13.07 Uhr]


Fertig. Touristenrunde absolviert. Park, Schatten, Bloggen ;-)

Das tat gut: Ausruhen auf einer Bank neben dieser Skulptur im Tiergarten.

[15.34 Uhr]


Ja, mach nur einen Plan
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch ‘nen zweiten Plan
Geh‘n tun sie beide nicht.

Mit diesen Zeilen von Bertolt Brecht verabschiede ich mich vorerst. Der Akku ist gleich leer ;-(

[20.49 Uhr]



Ein Umfeld für Schüler?

9. September 2011

Bei meinen Recherchen über die umstrittene Mitgliedschaft eines Pirnaer Lehrers in einem sozialen Netzwerk konnte ich noch eine andere interessante Beobachtung machen. Auf dampfer.net wird unter anderem für ein Online-Kasino geworben. Beispiel für ein Werbebanner:

ausriss_werbung

Beispiel für ein Werbebanner. Ein Klick auf das Bild zeigt den Zusammenhang.

Man sieht diese Flash-Banner nicht, wenn man geeignete Filter einsetzt. Ich meine trotzdem nicht, dass man auf diese Weise ein günstiges Umfeld für Schüler schafft. Vielleicht sollte man über eine Community-Seite für Pirnaer Schüler nachdenken, die von seriösen Sponsoren getragen wird.



Eine Gegendarstellung und ihre Geschichte

9. September 2011

Ein Pirnaer Lehrer wehrt sich gegen die Darstellung der »Sächsischen Zeitung« über die mutmaßliche Bespitzelung von Schülern in Sozialen Netzwerken. Jörg Kuleßa macht folgendes geltend:

Im Artikel „Lehrer spähen Schüler aus“ in der Sächsischen Zeitung vom 03./04. September 2011 Seite 15 behauptet Ronny Zimmermann, dass die Lehrer der Pestalozzi-Schule Pirna ihre Schüler im Internet ausspionieren und sogar namentlich Daten erheben und verwerten. Dies ist nicht nur nicht richtig, sondern erlogen.

Unter der Gegendarstellung sind drei Adressen zu finden. Sie beziehen sich auf die Community »dampfer.net«. Hier findet man eine Crew gegen Mobbing.

Die letzten Einträge im Forum und im Gästebuch sind allerdings fast schon zwei Jahre alt. Hat die »Sächsische Zeitung« die Beteiligung des Lehrers an dieser Crew gemeint?

Er ist als »Kuli« angemeldet, aber er gibt auch seinen eigenen Namen an und hat ein eigenes Bild eingefügt. Jörg Kuleßa schreibt dort unter anderem:

(…) Sollte sich hier ein Dampfie finden, den ich seit meiner Anmeldung nachweisslich ausspioniert habe, werde ich den gleichen Strafantrag gegen mich selbst stellen.

Jörg Kuleßas Gegendarstellungen und Kommentare sind anscheinend in ziemlich großer Erregung geschrieben. Aus der Struktur der »Dampfer-Crew« und aus den verknüpften Bildern wird aber schnell deutlich, dass der Lehrer auch mit dem Namen »Kuli« deutlich als Lehrer Jörg Kuleßa erkannt werden konnte.

Es ist allerdings nicht ersichtlich, wann das Bild in das Profil des Lehrers eingefügt wurde. Das Logbuch hat auch schon lange keinen neuen Eintrag mehr gesehen. Im Gästebuch gibt es einige jüngere Einträge.


Wenn die Mitgliedschaft in dieser Crew Jörg Kuleßas typische Beteiligung an einem sozialen Netzwerk war, ist kein gravierender Verstoß gegen den Datenschutz ersichtlich. Und ein Vertrauensbruch scheint auch nicht vorzuliegen, da die Schüler ja alle freiwillig in der »Crew« mitgemacht haben.

Die Angelegenheit ist erneut zu prüfen, wenn andere Tatsachen bekannt werden. Bis dahin weise ich darauf hin, was ich schon in meinem ersten Artikel sagte: Es gilt die Unschuldsvermutung. Die Angelegenheit ist in Ruhe zu klären. Ohne Skandalisierung.


Nachdem ich diesen Hinweisen nachgegangen bin, steht für mich jedenfalls fest: Die Bewertung in der »Sächsischen Zeitung« lässt Ausgewogenheit vermissen. Wer dieses Profil und diese Crew betrachtet, kann nicht ernsthaft an Bespitzelung denken. Vielleicht sollten sich Journalisten und Blogger das Zitat eines Altmeisters in Erinnerung rufen:

Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache. [Hanns Joachim Friedrichs]

Als Blogger setzen wir unser Blog manchmal für Positionen ein, die uns wichtig sind: für Freiheit, Datenschutz, Nachhaltigkeit oder andere Werte. Man hat eine Meinung und das ist auch gut so.

Sich »mit etwas gemein machen« bedeutet aber: ohne Hinterfragen, Recherche und Kritik eine fremde Position zu übernehmen, sich diese Position zu eigen zu machen und damit in manchen Fällen Teil einer Manipulationskette zu werden.


Noch ein Hinweis für Informatik-Lehrer und ehrenamtliche Öffentlichkeitsarbeiter an Schulen: Man kann auf die Gegendarstellung auf der Website der Pestalozzi-Mittelschule keinen Link setzen, weil die gesamte Website mit »Flash« gestaltet wurde. Das ist sehr unglücklich gelöst. Wer diese Website mit einem Flash-Blocker aufruft, sieht gar nichts.

Text der Erklärung

Text der Erklärung des Pirnaer Lehrers. Duch Klick auf das Bild wird der komplette Screenshot sichtbar.


Ergänzung um 10.00 Uhr: Ich habe am 06.September einen Artikel aus einem anderen Blog verlinkt. Er ist inzwischen stillschweigend verändert worden. Wenn wir als Blogger ernst genommen werden wollen, sollten wir uns an gewisse Standards halten. In einer Zeitung bleibt das Gedruckte auch stehen. Aber das ist meine ganz private Meinung und andere mögen das anders sehen.



Experimente mit altem Holz (1)

2. Juni 2011

Altholz 01 (vom 29.05.2011).


Den Rest des Beitrags lesen »


Ganz sicher

31. Mai 2011

oder: nach der Kasse des Vertrauens nun das Tor des Vertrauens ;-)

Sicheres Tor aus Holz … (Klick vergrößert).

Ein sicheres Tor aus Holz … (Klick vergrößert.)


Im Vertrauen

30. Mai 2011

Verkaufen mit Kasse des Vertrauens
(gesehen: gestern zwischen Pillnitz und Graupa).


Holz hinter der Hütte (und andere Bilder im Quadrat)

29. Mai 2011

Gesehen zwischen Pillnitz und Graupa (29.05.2011).