Twittern an der Akademie

In einer Diskussion an der Blogbar wurde heute morgen die Seite www.tweetakademie.de erwähnt. Es hat mich geschüttelt. Die Kombination aus den Worten »Tweet« und »Akademie« sollte in das Lexikon des Absurden aufgenommen werden.

Ich weiß, dass der Begriff »Akademie« nicht geschützt ist, doch wenn man nicht mehr auf die Bedeutung der Begriffe hinweist, haben wir wohl bald eine Mail-Akademie, eine Fax-Akademie und eine SMS-Akademie. Oder gibt es die schon? Ich möchte lieber nicht danach suchen ;-)

15 Responses to Twittern an der Akademie

  1. Elbnymphe sagt:

    Als Exponent des Blog-Exzellenzclusters solltest Du Neologismen nicht so kritisch gegenüber stehen. ;-)

    • stefanolix sagt:

      Ich habe ja auch nichts gegen den Neologismus »Twittern« [ist das überhaupt noch einer?]. Ich habe nur etwas gegen die Verbindung mit dem altehrwürdigen Wort »Akademie« ;-)

      PS: Ja, man kann Neologismen auch durch Zusammensetzung erschaffen. Aber ich will einfach gegen diese Bedeutungsübertragungen protestieren, mit denen »Akademie« inzwischen für alle möglichen Institute verwendet wird, die einfach nur Triviales vermitteln oder wiederkäuen …

    • stefanolix sagt:

      Nebenbei: sie haben auf ihrer Webseite nicht nur das Deppenleerzeichen zwischen »Tweet« und »Akademie«, sondern auch Themen wie »Firmen Case Study Track«. Da schüttelt es doch jeden, dem Sprache noch wichtig ist.

      • Lina sagt:

        Was ist ein ‚Deppenleerzeichen‘? Jenes etwa, das ich im Folgenden (extra oft) verwende ;-) ?

        Abgesehen von der ab_artigen Creation ‚twitterakademie‘ finde ich es gut und schön und an der Zeit (!), der p.(olitical)c.(orrect) ver_uniformierten deutschen Sprache mit ihren Wort_hülsen und Leer_stellen etwas hinzuzuerfinden, das sie neu be_leben und ver_sinnlichen kann; an ver_fügbarem Material fehlt es ihr ja wahrlich nicht …

      • stefanolix sagt:

        Die deutsche Sprache ist immer noch unheimlich reich. Wielleicht wird sie durch diese Twitter-Dozenten auch nicht wesentlich beeinträchtigt. Aber ich bin wachsam ;-)

  2. Elbnymphe sagt:

    Nein, Lina, wie der Name schon besagt, ist ein Leerzeichen genau das, was es besagt: eine leere Stelle in Komposita. Das DL tritt oft, meistens in vermeintlich hippen Kontexten, in Verbindung mit seinem Zwilling, dem „Kamelhöcker“ (Binnenmajuskel) auf.

  3. Lina sagt:

    Aber, Elbnymphe, isses vielleicht nicht sogar doppelt deppen_haft, double_foolish also, Leerzeichen auch noch zu unter_streichen ;-) ?

    Fühle mich irgendwie getroffen ^^ …

  4. stine sagt:

    Was würde nur Platon sagen?

  5. frankinformiert sagt:

    Da wichtige Erfindungen bevorstehen
    http://www.xoomix.de/wenn-die-fernbedienung-twittert/642
    und viele Menschen mit ihren bereits im Haushalt befindlichen Fernbedienungen überfordert sind, erscheint mir eine Twitter-Akademie als sehr wichtig. Und bereits Twittern ist sowieso das wichtigste, was im Netz derzeit möglich ist, also darf das in keinem Bildungssystem fehlen ;-)

  6. Lina sagt:

    Btw.: Ich glaube ja sowieso, dass Twittern in der Akademie (falls es dort allzu akademisch zugehen sollte), schnell zu niederpreisigen Alternativen führen wird; ein Fundstück als ‚Geschäftsidee‘:

    „Keine Zeit zum Twittern? Ich twittere für Sie! Im Basispaket für 95,89/mtl enthalten: 50 Follower ab Start, 90 witzige Nonsense-Bemerkungen, fünf Kurzrezensionen von Büchern der aktuellen Spiegel-Bestsellerliste (zwei Genres zur freien Auswahl), vier Links zu ultrahippen Songs. Das Erweiterungspaket (150/mtl) enthält zusätzlich eine Sozialleben-Simulation (insgesamt sechzehn Dialoge/mtl mit einer fiktiven Person zu Themen wie gemeinsamer Kneipenabend, Kino- oder Restaurantbesuch). In der de luxe-Variante sind weitere Optionen wie heftige Flirts, nächtliche Dialoge mit sexuellen Anspielungen und Eifersuchtsdramen buchbar, Preise auf Anfrage.“ (Elke Wittich, Truth / via Nachtwächter* Blah)

    *Gut, dass der nachts immer so gut aufpasst ;-) …

    • stefanolix sagt:

      Das machen doch schon viele Politiker so: sie lassen ihre persönliche PR unter ihrem eigenen Namen twittern und denken, dass sie damit ein klein wenig wie Obama werden.

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