Den Plänen zum Bau der Operette am Wiener Platz muss endlich ein Riegel vorgeschoben werden. Die langjährigen Bemühungen der Dresdner Stadtplaner haben an dieser Stelle endlich Wirkung gezeigt: es grünt und blüht, es flattert und zwitschert. In der Nacht sollen schon Feldhamster und Fledermäuse gesehen worden sein.
Dieses wunderschön gewachsene Biotop muss auf jeden Fall erhalten bleiben! Doch was sagen die Politiker?
Die CDU-Oberbürgermeisterin will das Biotop betonieren und ein Operettentheater bauen. Dresden habe genügend Blumenkübel und Hochbeete, man könne also auf das Biotop am Wiener Platz verzichten, ließ die Stadtverwaltung verlauten. Die CDU-Fraktion im Stadtrat probt noch das gegenseitige Kampfabstimmen.
Die Grünen sind für den Bau des Kulturkraftwerks Mitte — aber nur mit regenerativen Energiequellen. Sie haben bisher noch kein Konzept für den Erhalt des Biotops vorgelegt. Von der grünen Basis hört man allerdings, dass eine Protestbewegung wie in Stuttgart zu erwarten sei, wenn das Biotop angetastet werde.
Die FDP hat sich die Meinung der Oberbürgermeisterin gebildet. Bei Bedarf wird sie sich eine neue Meinung bilden lassen.
Die Linken sind prinzipiell gegen alle bisher eingebrachten Vorschläge. In der DDR-Zeit stand auf dem Wiener Platz ein Denkmal von Wladimir Iljitsch Lenin und solange dieses Denkmal nicht wieder an seinen angestammten Platz zurückgekehrt sei, müsse man über Operetten und Biotope gar nicht erst diskutieren — so lautet zumindest die Meinung der Plattform »Alte Garde«.
Das erinnert mich an ein Geschehnis in Berlin-Zehlendorf vor vielen Jahren.
Ein brachliegendes Grundstück war von der Stadtjugend zum Bolzplatz ernannt worden und wurde als solcher mit sportlichem Eifer genutzt. Dann beschloß der Senat, Ordnung zu schaffen, ließ das ganze einzäunen, betonieren und mit einem Sportplatz überbauen. Danach mußte man für die Nutzung des gleichen Ortes für die gleiche Sache einen Monatsbeitrag zahlen.
Wie wird denn das kontrolliert? Ist der Sportplatz jetzt umzäunt und bewacht?
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Ich hätte in den Artikel noch einen Verweis für Auswärtige einbauen sollen. Es geht um dieses Grundstück zwischen dem Hauptbahnhof und dem Beginn der Prager Straße. Hier ist ein Luftbild.
Der Sportplatz ist umzäunt und gehört, wenn ich nicht irre, irgendeiner Glücksfirma mit Fitnessgeräten.
Den Begriff »Glücksfirma« kannte ich so noch nicht. Disney? ;-)
Hach, wie die Zeit vergeht. Das ist mir gerade beim Betrachten des ersten Bildes bewußt geworden. Ich erinnere mich, wie dort Bagger im Matsch gestanden und gebuddelt haben, und nun wachsen dort stattliche Pflanzen, die man nicht mehr als Unkraut abtun kann.
Ich warte nun, bis 100jährige Eichen aus dem Loch lugen, die dann von „Aktivisten“ besetzt werden, um ein Bauvorhaben zu stoppen, an das sich keiner mehr erinnern kann.
Das fünfte Foto finde ich übrigens sehr gelungen, kaum zu glauben, was in so eiem „Dreckloch“ alles möglich ist.
Die Fotos sind von gestern (etwa 17.00 Uhr), leider hatte ich nur wenig Zeit. Man könnte ganz sicher noch mehr Pflanzen und Tiere fotografieren.
Es war ja verkaufsoffener Sonntag und somit waren viele Leute in der Stadt. Aber dort unten war es ganz still und ich war völlig ungestört. Die Einfahrt in die riesige Grube ist nicht abgesperrt. Auf dem Bild 7 ist wohl der Ansaugstutzen einer Pumpe zu sehen, aber damit scheint schon lange nichts mehr abgepumpt worden zu sein.
Vielleicht wäre das ein Objekt für einen Fotowettbewerb der Dresdner Blogger?
Ich bin erst Freitag dort vorbeigekommen und habe mich mit einer Freundin über das „Loch“ unterhalten, aber die fortgeschrittene Vegetation ist mir gar nicht so aufgefallen.
Man könnte dort ja auch ein paar Bären oder andere wilde Tiere aussetzen, die dann ein August-der-Starke-Darsteller mit bloßen Händen erwürgt, zur Erbauung der vom Einkaufsbummel ermatteten Pöbels… Neue Marketingideen müssen her! ;-)
Der Handschuh — Live in Dresden!
Vor seinem Löwengarten,
Das Kampfspiel zu erwarten,
Saß König Franz,
Und um ihn die Großen der Krone,
Und rings auf hohem Balkone
Die Damen in schönem Kranz …
;-)
Es ist doch wirklich ein Frevel. Mal wieder ein neuer Vorschlag von Frau Orosz, den laut Pressemeldung, ja nicht mal Kulturbürgermeister Lunau unterstützt.
Dieses schöne Biotop weiter wachsen zu lassen – das wäre wirklich mal mutig (und richtig). Dann können wir Dresdner uns mal wieder schön aufregen. Und das ist doch das wichtigste …..
Frau Orosz könnte (passend zu ihrem Blumenkübel- und Hochbeet-Stil in der Innenstadt) oben noch einen schönen Jägerzaun spendieren. *Grusel* ;-)
Nette Satire :-)
Realsatire am Standort Dresden ;-)
[…] sich mittlerweile die Natur zurück – die wohl teuerste städtisch und staatlich geförderte Renaturierungsmaßnahe, die es in Dresden je gegeben […]
[…] sich mittlerweile die Natur zurück – die wohl teuerste städtisch und staatlich geförderte Renaturierungsmaßnahe, die es in Dresden je gegeben […]