In den 24 Stunden eines Treppenmarathons kann man den wunderschönen Weinberg und das Tal nicht dauernd beschallen.
In der Nacht muss einfach die Ruhe eingehalten werden. Am Tag hat eine Kapelle einige Stücke getrommelt, aber das konnte man auch nicht bis ins Tal hören.
Einige Leute haben gefragt, wie man die 24 Stunden ohne Musik im Ohr übersteht. Auf der Strecke laufe ich prinzipiell nicht mit Kopfhörern, weil mir die Unfallgefahr zu groß ist. Aber ich habe im Wettkampf und beim Training immer die »Kopfmusik« dabei und die hat meine Motivation wirklich gestärkt.
Meine Kopfmusik ist nun sehr individuell und wenn ich sage, dass ich mir den hundertsten Aufstieg mit solcher Musik erleichtert habe, hört sich das vielleicht etwas seltsam an. Das gehört für mich aber dazu. Wir hatten beim Treppenlauf auch schon Sportler, die sich speziell mit tibetischer Kultur auf das Ereignis vorbereitet haben. Andere hören Rockmusik oder Rap. Alles im grünen Bereich. Was aber gar nicht geht: wenn aus den Lautsprechern ein Mensch singt
Dieser Weg wird kein leichter sein
Dieser Weg wird steinig und schwer
und du hast noch fast 40 Kilometer zu laufen. Das ist aber auch meine einzige leise Kritik an der Musikauswahl der Veranstalter. Die Trommler waren wirklich Klasse!
Nachdem jetzt mehrere Leute anfragten: Nein, »Freude schöner Götterfunken« hatte ich nicht im Kopf. Eher Sinfonien und Konzerte von Mozart oder Sonaten von Beethoven.
Und nach dem »Bolero« läuft man doch nicht. Bin ich der einzige, der dabei an etwas ganz anderes denkt??
Nein, nicht nur Du. Ich auch. Und Ravel eh… ;-)
Die Bemerkung zum »Bolero« bezog sich auf einen Thread im Forum von »runners world«, in dem es um Laufmusik ging. Da wurde dieses Stück (im Ernst?) vorgeschlagen.
Übrigens bin ich inzwischen so übermütig, dass ich wieder Treppen hinaufhüpfe und auch treppab fast keine Schmerzen mehr spüre.
Der Schmerz geht, der Stolz bleibt ;-)
Übermütig Treppen rauf und runter springen? Hast Dich wohl nicht richtig angestrengt. ;-)
Gruß
Hendrik