Zum Aleppo-Kunstwerk auf dem Dresdner Neumarkt

Heute Nachmittag habe ich mir selbst ein Bild vom Aleppo-Kunstwerk auf dem Dresdner Neumarkt gemacht. Ich habe mein Fahrrad am Stadtmuseum abgestellt und bin zum Neumarkt gelaufen:

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Blick zum Neumarkt (07.02.2017), Klick aufs Bild vergrößert …

Beim Näherkommen kann man das Kunstwerk einordnen. Es steht mindestens 50 Meter von der Frauenkirche entfernt an der Absperrung für die aktuelle Bebauung auf dem Neumarkt.

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Blick zum Neumarkt (07.02.2017), Klick aufs Bild vergrößert …

Als ich dort ankam, standen etwa ein Dutzend Leute mit Kameras und Smartphones dort. Einige fotografierten professionell. Zwei Mädchen posierten und machten Selfies.

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Blick zum Neumarkt (07.02.2017), Klick aufs Bild vergrößert …

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Blick zum Neumarkt (07.02.2017), Klick aufs Bild vergrößert …

Von einem Protest war nichts mehr zu sehen oder zu hören. Im Gegenteil: Manche Leute unterhielten sich sehr zivilisiert über den Krieg in Syrien, andere interessierten sich für die Details der Befestigung.

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Blick zum Neumarkt (07.02.2017), Klick aufs Bild vergrößert …

Beklemmend war der Kontrast zwischen dem mitgedachten total teilweise zerstörten Aleppo und der regen Bautätigkeit auf dem Neumarkt: Der Kulturpalast ist bald fertig saniert. Zwischen dem Kunstwerk und dem Kulturpalast ist eine Baustelle, auf der luxuriöse Wohnungen, Läden und Büros entstehen.

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Blick zum Neumarkt (07.02.2017), Klick aufs Bild vergrößert …

Um den Kontrast auf die Spitze zu treiben: In der Dresdner Verwaltung wurde lange diskutiert, welche Art Fenster in die neuen Gebäude eingebaut werden darf, damit sich niemand über den Lärm bei der späteren Nutzung des Kulturpalastes beschweren kann.

Dresden Neumarkt

Dresdner Neumarkt (07.02.2017), Klick aufs Bild vergrößert …

Fotografisch ist es möglich, das Martin-Luther-Denkmal und das Kunstwerk von der Frauenkirche aus auf ein Bild zu bekommen. Was hätte Luther zu diesem Thesenanschlag auf dem Neumarkt gesagt?

Dresden Neumarkt

Dresdner Neumarkt (07.02.2017), Klick aufs Bild vergrößert …

Nein: Das Kunstwerk wird das würdige Dresdner Gedenken am 13. Februar nicht beeinträchtigen. Ja: Es regt zum Denken an. Besseres kann man über Kunst nicht sagen.


Weitergehende Links (werden laufend ergänzt):

Website des Künstlers Manaf Halbouni und sein Account bei Twitter.

Artikel aus der WELT von 2015: Barrikade aus Bussen in Aleppo.


Ergänzung: (wer noch ein wenig nachdenken möchte): Hier ist ein Detail von einem der Busse. Eine Werbeaufschrift, die der Bus vor dem Verschrotten trug.

Dresden Neumarkt

Dresdner Neumarkt (07.02.2017), Klick aufs Bild vergrößert …


Größenverhältnisse

Tatsächliche Entfernung und Größenverhältnisse …


92 Responses to Zum Aleppo-Kunstwerk auf dem Dresdner Neumarkt

  1. Gereon sagt:

    Aleppo ist nicht total zerstört, nur der Ostteil,in dem sich die Rebellen verschanzt hatten ist ziemlich hinüber, zum teil, weil die Terroisten da selbst herumgesprengt hatten.
    In Aleppo ist jeder Heilfroh, dass die Rebellen vertrieben wurden, vorallem die Bewohner des Ostteils. Ein in Syrien Abgehauener der seinen Hintern vom Westen vergolden lässt, wenn er erzählt, was dem Westen in den Propagandamüll passt ist keine seriöse Instanz, egal wie monstös er seine Lügen gestaltet.
    Es gibt auf ‚allesSchallundRauch‘ Videos aus dem unzerstörten Aleppo noch während des Krieges, wo man entspannte Syrer in Sonnenstühlen sieht. Das alles sind nur monströse Lügen, noch monströser manifestiert.

    • Paul sagt:

      Werter Gereon,
      gut, dass Du darauf aufmerksam machst. Diese Tatsache wäre auch an mir beinahe vorbei gegangen. Habe dann einen Bericht über die aktuelle Situation in Westaleppo im Fernsehen gesehen. Da habe ich mir die Augen gerieben und es zunächst für Lügenpropaganda gehalten. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Menschen sich aus Ostaleppo in Bussen ins Hinterland in eine ungewisse Zukunft transportieren lasse oder die beschwerliche und nicht ungefährliche Flucht nach Europa antreten, wenn sie doch ganz leicht nach Westaleppo in die Sicherheit gehen könnten?
      Verstehe ich bis heute nicht.
      Wie groß muss der Hass der Menschen in Ostaleppo gegen die in Westaleppo sein? Das ist für mich unvorstellbar.

      Herzlich, Paul

      • Gereon sagt:

        Werter Paul,
        logische Gedankengebäude errichten aufgrund der Annahme nicht von der Realität gedeckter Grundlagen, nennt man paranoid und unter diesem Gesichtspunkt kann ich Ihre Einlassung durchaus verstehen. Vielleicht schauen Sie sich die Videos auf ‚allesschallundrauch‘ erst an, die in mehreren Beiträgen dort zu finden sind, lesen die Beiträge von Reportern vor Ort, die auch aussagen, dass kein einziger westlicher ‚Journalist‘ sich blicken ließ, deren Ergüße Sie hier nachplappern. Auch Ihr heres Mitgefühl für die Flüchtlinge ist zu hinterfragen, denn wer in Syrien flüchtet, war dort sehr oft auf Seiten der Terrorbanden in die Kämpfe verwickelt, da sind ganz wunderbare Menschen zu uns gekommen, deren Toleranz Sie gerne auf die Probe stellen dürfen.
        Auf allesschallundrauch findet sich auch ein Bericht einer US-Amerikanischen Senatorin, die Syrien bereiste, weil sie den Berichten nicht traute und zu Erkenntnissen kam die Ihren entgegenstehen.
        Daherbeten von Medienergüssen, die nur das Ziel haben, Sie zu dem Denken zu verleiten, was Sie pflegen, ist keine Einlassung, die mich aus den Pantoffeln haut, und das Nichtbemerken der Widersprüchlichkeiten und Unmöglichkeiten, eine Beleidigung der Intelligenz. Ideologiegesteuerte Menschen mögen zu solch geistigen Grätschen in der Lage sein, ich jedoch nicht.

      • Beobachter sagt:

        Sorry, ich habe Pauls Worte ganz anders verstanden.
        Liegt vielleicht ein Missverständnis vor?

        Als Ergänzung zu
        dass kein einziger westlicher ‚Journalist‘ sich blicken ließ“ ein Link zum Kurzfilm
        Journalistin zerlegt in den UN in 2 Minuten die Glaubwürdigkeit der Mainstream-Presse zu Syrien

      • Paul sagt:

        Werter Beobachter,
        auch ich bekomme die Ausführung von Gereon (7.2. 20:58) auf die ich mich bezogen habe und diesen Kommentar hier zu keiner Deckung.
        Aber egal, weiter unten hat @SyrExp ausführliches dazu geschrieben und mit Links belegt.

        Kann es sein, dass jemand den Nick von Gereon gekapert hat und dann den Kommentar (10.2. 19:34) geschrieben hat? Das wäre für mich eine Erklärung.

        Herzlich, Paul

  2. Horst sagt:

    Warum bin ich nicht überrascht, dass sogleich Stimmen wie die von Gereon zu diesem Bericht zu lesen sind? Ich war nie in Aleppo. Deshalb könnte ich geneigt sein, ihm zu glauben. Das bin ich aber seltsamerweise kein bisschen. Ich glaube an die seriösen Instanzen, die mir zugänglich sind. Auf Desinformationen von Seiten wie Alles Schall und Rauch kann ich deshalb verzichten. Ob Gereon den Künstler persönlich kennt? Wie kann er sich ansonsten herausnehmen, diese Abwertung seiner Arbeit vorzunehmen? „Entspannte Syrer in Aleppo“ – nee is klar.

    • stefanolix sagt:

      Es ist generell auch dann furchtbar, wenn die Hälfte einer Stadt so furchtbar zerstört wurde.

      Das heute-Journal sprach in der Tat genau vom »Ostteil von Aleppo«, nicht von der ganzen Stadt. Genaueres weiß ich aber auch nicht.

    • Gereon sagt:

      @Horst
      Ich bin, wenngleich so schmucklos von Gestalt,
      Mit Unabhängigkeit und Mut geschmückt;
      Zwar hat mich keine Schnürbrust je gedrückt;
      Doch in der Brust die Richtschnur gibt mir Halt.
      Vollbrachte Taten dienen mir als Bänder;
      Den Witz hab ich zum Zierat mir erkoren,
      Und ritterlich, bei müßigem Geschlender,
      Laß ich die Wahrheit klirren statt der Sporen.

      (Cyrano)

      • Paul sagt:

        Lieber Gereon,
        damit hast Du den Horst aber überfordert. Glaubt der doch nur „an die seriösen Instanzen, die mir zugänglich sind“. Auf dem Bild sieht er doch garnicht so doof aus. ;-)

        Ich habe es mit einem „gröberen Keil“ versucht.

        Herzlich, Paul

    • Paul sagt:

      Hallo, lieber Horst,
      zu faul zum googlen? Oder zu feige: Du könntest ja die Wahrheit erfahren?
      Ich helfe Dir:
      „Das kriegszerstörte Aleppo zwischen Elend und Luxus

      Dienstag, 6. September 2016, 20:11 Uhr
      Silvana Berini

      Einerseits Trostlosigkeit und Armut, andererseits das Leben, das gefeiert wird.“

      http://www.srf.ch/news/international/das-kriegszerstoerte-aleppo-zwischen-elend-und-luxus
      Schweizer Fernsehen: Glaubwürdig genug?

      Wenn Du mehr wissen willst, einfach bei Google „leben in westallepo“ eingeben.

      Lesen musst Du allein.
      Aber Achtung: Dein Weltbild könnte zerstört werden.

      Herzlich, Paul

  3. Horst sagt:

    Dresden hat sich heute wieder einmal nicht von einer guten Seite gezeigt. Aber wahrscheinlich bin ich wieder einer Übertreibung der Systemmedien aufgesessen. Furchtbar ist das alles. Wirklich furchtbar.

    • stefanolix sagt:

      Das ZDF-heute-Journal sprach von ein paar Dutzend Störern. Dresden hat 550.000 Einwohner.

    • Leser sagt:

      Dresden hat sich heute wieder einmal nicht von einer guten Seite gezeigt.“

      Schon interessant. Es gibt immer noch welche, die „Führer befiel, wir folgen!“ nicht verinnerlicht haben.
      Dich, Horst, meine ich damit ausdrücklich nicht.

    • Makrokosmonaut sagt:

      „Dresden hat sich heute wieder einmal nicht von einer guten Seite gezeigt.“

      Im Gegenteil.
      Laut gegen Nazis!. Noch nie davon gehört?

  4. SyrExp sagt:

    An Horst:
    wäre SRF/ORF (Schweizer/Österr. ÖRR) genehm?

    Oder Aussage n-tv Reporter Dirk Emmerich?

    Es stimmt definitiv, was Gereon sagt.

  5. SyrExp sagt:

    Und wenn Sie weiter an einen „Bürgerkrieg“ glauben, dann tun Sie das ruhig.

  6. KurtE sagt:

    Ich freu mich über diesen gelungenen Akt, die allgemeine Erwartungshaltung zu enttäuschen und etwas komplett neues zu probieren. Wobei es in seinen einzelteilen nicht neu ist. Ein temporäres Kunstwerk mit politischer Aussage gab es schon. Das Totengedenken anläßlich des 13.2. auf dem Neumarkt gab es schon. Und die Einordnung von Dresden in die lange Reihe kriegszerstörter Städte gab es schon seit den 60ern. (Auch wenn das meine lieben Dresdner nicht wahrhaben wollen, war Dresden zwar eine besonders hübsche Stadt, die kaputtgeschlagen wurde, aber eben nicht die Einzige.)

    Für mich ist die Aktion ein guter Schritt vorwärts, um aus diesem lähmenden Zustand von Trauermarsch rechts und Tätermahngang links heraus zu kommen. Vielleicht kann man das jährlich wiederholen. Vielleicht mit Künstlern aus Dresdens Partnerstädten. (Coventry, Rotterdam, Gernica, St.Petersburg, um nur einige zu nennen)

    Es greift zu kurz, wenn man sich jetzt an den Bussen an sioch abarbeitet. Sie sind ein Symbol. Die Frauenkirche als Symbol taugt auch nicht zu Diskussionen über die Verfasstheit der evangelischen Kirche damals.

    Das alles an OB Hilbert festzumachen ist ebenfalls Unsinn. Das Projekt durchgezogen haben die Staatskanzlei und das Stange-Ministerium, weil sie das Anti-Pegida-Kunsthaus-Projekt „Am Fluss“ finanzieren. Und die ebenfalls beteiligte „Stiftung Kunst und Musik Dresden“ hat mit der Ehefrau unseres derzeitigen Bundesinnenministers eine gut vernetzte Person an Bord.

    Ich finde die Aktion gut. Mal sehen was draus wird.

    • Beobachter sagt:

      Ich habe schon einige Jahrzehnte 13. Februar Trauer miterlebt. Vielleicht habe ich was übersehen oder vergessen (senilkonfus?), ich kann mich nicht daran erinnern, dass mir das jemals aufrichtig vorgekommen wäre; egal wer das gerade durchgezogen hat.

      “Für mich ist die Aktion ein guter Schritt vorwärts, um aus diesem lähmenden Zustand von Trauermarsch rechts und Tätermahngang links heraus zu kommen.“

      Die Instrumentalisierung hat mit dem Anlass nichts mehr zu tun. Deshalb gibt es kein herauskommen. Es wird auch kein Gordischer Knoten zerschlagen – weil es keinen gibt.
      Mir geht das Affentheater genauso auf den Senkel. Leider deutet sich kein Ende an.

      “Das Busmonument ist Teil des Kunstprojekts ´Am Fluss/at the river – zu den Kulturen des Ankommens´“

      Das wusste ich noch nicht. Vielen Dank für den Hinweis.

      “Und am 10.2. werden vor der Semperoper noch bedruckte Matten auf dem gesamten Platz ausgelegt.“

      Prima. Sicherlich bedruckt mit den Namen der Merkel-Toten.

      Ach nein, “Die sind mit sizilianischen anonymen Grabsteinen bedruckt, um an die anonymen Mittelmeertoten zu mahnen.“

      So gesehen, ging und geht es hier in Dresden richtig rund. Mir ist das aber allemal lieber als das stupide Dreinschlagen mit der Nazikeule.

      In einigen US-Bundesstaaten trinken die Leute auf der Straße aus Papiertüten.
      Trinken die aus Papiertüten?
      Natürlich nicht. Papier ist zum Transport von Flüssigkeiten ungeeignet, die Tüte dient nur der Verhüllung der Flaschen.
      So wie der Kunstzirkus dazu dient, die Nazi-Keule so weit zu verhüllen, dass die nicht auf den ersten Blick auffällt.
      Es geht nur darum, einen Startpunkt für exzessives rumfuchteln mit der Nazikeule zu schaffen. Das ist der einzige Sinn dieser Aktion, die Andersdenkenden zu Unpersonen zu machen.

      Im Osten nichts Neues.
      Schon in den tausend Jahren wurden die Unpersonen als widerwärtige Stereotype dargestellt. Speziell von Zeichner Fips, der sie im Stürmer durchgehend als aufgedunsene, hässliche Rundköpfe mit krummen Nasen und wulstigen Lippen, als unersättliche Raffkes vorgeführt hat.
      Oder als Ratten (ab 16:58min).
      Dann kamen die nächsten Stereotypen. Vorzugsweise das fette feiste Ausbeuterschwein und der blutrünstige Militarist.

      Und so geht das immer weiter. Aus braun wurde rot und dann bunt. Und die Unpersonen werden von der zeitgenössischen Progaganda wahlweise Dumpfbacken oder Bestien dargestellt.

      Und so kommt der Fortschritt mit unaufhaltsamer Beharrlichkeit.

  7. E-Haller sagt:

    Irgendwie verstehe ich die Aufregung nicht ganz. Das Objekt soll, wie ich es interpretiere, das Leiden der Zivilbevölkerung unter kriegerischen Handlungen verdeutlichen. Zudem soll es daran erinnern, dass auch in Dresden dieses Leid gegeben war. Mehr als diese Intention kann ich den begleitenden Äußerungen des Künstlers nicht entnehmen. Und beides wirkt erstmal plausibel.

    Zu den Original-Bussen und ihren Zweck gibt es aber unterschiedliche Varianten: lt. Welt-Artikel wurden die von Zivilisten zum Selbstschutz errichtet, in englischsprachigen Medien ist es ein von der „Freien Syrischen Armee“ errichteter Sichtschutz, welcher also primär militärische Zwecke erfüllt. Die im Original vorhandene Fahne von Ahrar al-Sham auf der Spitze der Busse (auf dem Bild in der Welt sind die Busse oben abgeschnitten) deutet ja auf einen etwas schwierigeren Urheber (deutsche Gerichte haben eine klare Einordnung vorgenommen).

    Das macht es schon komplexer. Kennt der Künstler nur die Darstellung in der „Welt“? Unwahrscheinlich. Seine Montagen zeigen die Busse komplett, er hat die Fahne also wahrscheinlich selbst abgeschnitten.

    Vielleicht will er aber genau das: das wir uns mit der etwas komplexeren Lage beschäftigen, als die von unseren (wie sagte Horst so schön) „seriösen Instanzen“ vorgegebene.

    So frage ich mich schon länger, warum es denn so still geworden ist umd das so geschundene Ost-Aleppo? Jetzt, wo die kriegerischen Handlungen vorbei sind, dürfte es doch kein Problem sein, Beweise für all die Endzeitberichte aus 2016 zu liefern. Die „Seriösen“ liefern nichts, die „Anderen“ nur Gegenteiliges…

    Egal wie: „Schande“ sehe ich bei der Installation erstmal keine.

  8. UweC sagt:

    Heute in der SZ, Wer baute die Straßensperre von Aleppo?

    Dank dieses Artikels wissen wir, dass Manaf Halbouni auf Deutsch Hase heißt. Sein Name ist Hase, er weiß …

    • stefanolix sagt:

      Immerhin recherchiert und informiert die SäZ an dieser Stelle vorbildlich. Danke für den Hinweis!

      Die »Freie Presse«, die ich heute auf Dienstreise las, schreibt übrigens von einer sehr begrenzten Zahl lautstark Protestierender am Dienstag. Nicht wie die DNN, die in ihren ersten Meldungen »hunderte« kolportierte, was nach allen anderen Meldungen Blödsinn war.

      • UweC sagt:

        „Immerhin recherchiert und informiert die SäZ an dieser Stelle vorbildlich.“

        Hier gibt es nichts zu meckern. Umfangsreich und für SZ-Verhältnisse bemerkenswert neutral. Wenn das SZ-Standard wäre, man könnte in Erwägung ziehen, das Blatt wieder zu abonnieren.

        Lustiger ist der entsprechende Beitrag von Radio Dresden:
        “Auf rechtspopulistischen Seiten und Portalen wird nun kritisiert,

        Schade aber auch, dass nicht die investigativen Medien, sondern die dumpfen Rechtspopulisten die Sache ausgegraben haben. Immer diese sozialen Netzwerke.

        Nicht wie die DNN, die in ihren ersten Meldungen »hunderte« kolportierte

        Das ist schon beängstigend, wie die DNN abgerutscht ist. Die tun nicht mal mehr so, als wenn die seriös sein wollten.

      • KurtE sagt:

        Heute Vormittag kündigte Lutz Bachmann auf seine Yutubekanal eine Anzeige wegen öffentlicher Verherrlichung verbotener Terrororganisationen an. Seit zwei Stunden gibt es zumindest in Facebukk Stellungnahmen und Pressemitteilungen des Kunsthaus und der Stiftung Kunst & Musik zu diesem Thema.
        Junge, Junge, hier ist was los. Und die Grabmatten kommen ja am 10. 2. auch noch.

  9. Werwohlf sagt:

    Ich habe natürlich keinen Grund, mich in dieses Dresdner Ding einzumischen. Aber ich verstehe den Sinn des Kunstwerks nicht, also den Sinn darin, dieses genau jetzt und genau dort aufzubauen. Es sei denn natürlich, es sei eine Art Relativierung der Opfer der Dresdner Bombardierung beabsichtigt oder als müssten das Gedenken an sie demonstrativ in einen größeren Rahmen gestellt werden, weil es sonst zu sehr Nazi sei.

    Wenn ich die offiziellen Gedenkfeiern, also nicht die Versammlungen derer aus den hirnbefreiten Zonen, bisher richtig verstehe, dann schlagen diese sowieso den Bogen von den Dresdner Toten zu den anderen des Zweiten Weltkriegs und dann letztlich allen Kriegstoten schlechthin – wozu also dieser Zaunpfahl?

    Und wenn schon ein Zaunpfahl, warum dann ausgerechnet Aleppo? Die Ereignisse dort sind noch viel zu frisch, als dass sich unter dem PR-Krieg so etwas wie eine objektivierte Wahrheit entfalten könnte. Und vor allem kann man, gerade weil es etwas ist, das in unsere Zeit fällt, nicht über Aleppo reden, ohne die Ursachen dafür zu diskutieren (denn schließlich könnten diese noch andauern) – was wiederum momentan noch in einem PR-Gewitter untergeht.

    Kurzum: Mir ist das Ganze etwas zu zeitgeistig. Dass in dem Zusammenhang dann auch noch eine Fahne von Terroristen auftaucht und nicht völlig klar ist, welchem Zweck diese Barrikade eigentlich diente, belegt den Schnellschuss-Charakter nur. Zu wenig Kunst, zu viel Virtue Signaling für meinen Geschmack.

    • stefanolix sagt:

      Es gibt im Dresdner Gedenken schon lange die Tendenz, dass man als verbindendes Motto das Leid der Zivilisten am Boden im Bombenkrieg nimmt. Das ist wirklich nicht neu. Dresden hat ja bewusst einige Partnerstädte gewählt, die selbst Opfer von Bombardements in Kriegen wurden. Insofern ist der Verweis auf den Ostteil Aleppos, in dem ja auch eine unschuldige Bevölkerung im Bombenhagel litt, durchaus konsequent.

      • Werwohlf sagt:

        Wo du „konsequent“ sagst, sage ich oben eben „überflüssig“. Eben weil das Motto bereits ein übergreifendes ist.

        Und dann verstehe ich eben nicht, warum man als einziges zusätzliches das Symbol eines Schauplatzes heranzieht, um den ein PR-Kampf geführt wird, aus dem momentan bei uns das Narrativ „Assad/Putin böse und schuldig“ als Sieger hervor ging, womit das Mahnmal letztlich Partei bezieht und vor allem als Anti-Putin/Assad-Mahnmal gesehen werden muss – egal, welche Stellungnahmen der Künstler dazu abgibt, denn Rezeption erfolgt immer im Kontext des Betrachters, nicht des Erstellers. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Putin und Assad sind keine Unschuldslämmer, aber sie sind auch nicht die einzigen Übeltäter in diesem grässlichen Spiel.

        Dieses Symbol ist viel schwächer als das ambivalentere des zerstörten Dresdens, bei dem dann eben doch die „Guten“ für die Opfer verantwortlich sind, und das dadurch die Leiden der Menschen in einem Krieg losgelöst von irgendwelchen, oft in dieser Eindeutigkeit gar nicht zu beantwortenden und unsinnig kollektivistischen Schuldfragen hervorheben kann. Um so dümmer – sorry – in diesem Zusammenhang das Gerede eures OB.

      • KurtE sagt:

        Werwohlf, als Auswärtiger ist dir wahrscheinlich folgender Zusammenhang bisher entgangen: Das Busmonument ist Teil des Kunstprojekts „Am Fluss/at the river – zu den Kulturen des Ankommens“. Dieses Projekt ist bereits 2015 als dezidiertes Anti-Pegida-Projekt von den städtischen Einrichtungen Kunsthaus und Sozietätstheater entwickelt worden. Seit letzten Sommer steht die Finanzierung, auch dank Staatskanzlei und SPD-Wissenschaftsministerium. Hier ist der tumblr dazu: amfluss.tumblr.com Beachte bitte auch das begehbare Riesenschlauchboot und andere Werke.
        Der Hanouf war schon mit seinem Werk „Sachse auf der Flucht“ im letzten Jahr Teil des Projekts, weshalb er auch jetzt sein Busmonument verwirklicht bekam. Es geht hier also um eine in höchsten Kreisen angebundene Aktion. Deshalb springen Pegida und Co ja zur Zeit gerade im Dreieck. (Seit huete Abend wollen sie die Busse wegen Umweltverschmutzung abgebaut wissen.)
        Und am 10.2. werden vor der Semperoper noch bedruckte Matten auf dem gesamten Platz ausgelegt. Die sind mit sizilianischen anonymen Grabsteinen bedruckt, um an die anonymen Mittelmeertoten zu mahnen. Soetwas passiert, wenn das Imperium in einer Kunst- und Kulturstadt zurückschlägt.
        Ansonsten gilt, was ich früher hier schrieb. Der gordische Knoten im Totengedenken muss zerschlagen werden. Das ist ein möglicher Weg.

      • Werwohlf sagt:

        @KurtE

        In diesem Zusammenhang ist es dann wohl weniger als Teil des Gedenkens von Kriegsopfern denn als Teil einer Aktion pro (unbegrenzte?) Aufnahme von Migranten zu sehen, bei der die Bomben von Aleppo dann vor allem als eine der Begründungen herhalten dürfen.

        Damit hätte sich mein obiges Unverständnis erledigt und ich kann die Installation als weiteren Bestandteil staatlich geförderter Bewusstseinsförderung für bisher dem Hehren und Guten unzugängliche Geister begreifen. Auch wenn diese bedauerlicherweise nur Dresdnern zuteil wird, aber die müssen schließlich von Pegida geheilt werden.

      • KurtE sagt:

        Werwohlf ist ein kluger Kopf! Es geht auch um die Propagierung der Staatsdoktrin des „refudschi wellkamm“. Da ist ein Künstler, der auch noch ein Kind einer Dresdnerin und eines Damaszeners ist, ein Geschenk des Himmels.
        Hier im Blog wurde nicht besprochen die Figureninstalltion „Die Wölfe sind zurück“ (ebenfalls auf dem Neumarkt im letzten Jahr und die Ausstellung im städtischen Verkehrsmuseum zu m thema Immigration. Das halb städtische und halb freistaatliche Deutsche Hygienenmuseum hatte ebenfalls begleitende VEranstaltungen . Deren Anti-Rassismus-Ausstellung kommt aber erst noch in diesem Jahr. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zeigten ebenfalls eine no-borders-anti-Rassismus-Austellung namens „Die Vermessung des Unmenschen“ und machten diverse kleinere Aktionen. So gesehen, ging und geht es hier in Dresden richtig rund. Mir ist das aber allemal lieber als das stupide Dreinschlagen mit der Nazikeule.

      • stefanolix sagt:

        Danke an Euch beide für die vielen Anregungen und besonders an KurtE für die Einordnung, die mir bis gestern Abend unbekannt war.

        Ich habe das Kunstwerk am Rande des Neumarkts (wie man es korrekt bezeichnen sollte) immer isoliert wahrgenommen. Und es hebt sich m. E. auch vom Rest ab. Ich sehr darin keine so plumpe Politpädagogik wie in einigen anderen angesprochenen Fällen.

        Man sollte bei der Einbindung von Kunstwerken in größere Rahmen evtl. auch sehen, dass es haushaltspolitische Gründe haben kann und dass ein großer Rahmen manchmal Sinnvolles und weniger Sinnvolles umschließen kann.

      • Paul sagt:

        Danke werter KurtE für diese Ausführungen, die ich erst jetzt gelesen habe.
        Ein Teil meiner Fragen die ich (10.2. 13:56) gestellt habe ist damit beantwortet.

        Meine Meinung zu dem Künstler und der Kunstform werde icg deshalb nicht ändern.

        Der Einschätzung von @Werwohlf folgend…

        „In diesem Zusammenhang ist es dann wohl weniger als Teil des Gedenkens von Kriegsopfern denn als Teil einer Aktion pro (unbegrenzte?) Aufnahme von Migranten zu sehen, bei der die Bomben von Aleppo dann vor allem als eine der Begründungen herhalten dürfen.“

        …finde ich diese Art staatlicher Beeinflussung, auch wenn sie in Kunstform gekleidet wird, nicht gut.

        Herzlich, Paul

  10. Horst sagt:

    Ich versuche die Intention derjenigen zu begreifen, die sich hier aus verschiedenen Gründen gegen das Aleppo-Kunstwerk wenden. Für einige scheint es damit zu tun zu haben, dass „nur“ Ost-Aleppo und nicht die ganze Stadt zerstört wurde. Also mehr Opfer = höherer Anspruch auf das Mahnmal? Oder – besonders apart – die Idee, die Dresdner Toten gegen die von Aleppo aufzurechnen. Welche Opfer zählen mehr? Die in Dresden 1945 oder die in Aleppo?

    Ein Mahnmal gegen den Krieg und unzählige Tote zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten wird „erlaubt“, weil es dem Zeitgeist (wahrscheinlich dem Linken) entspricht? Die Behauptung, dass vom Westen unterstützte/gesteuerte Terroristen Menschen für den Tod vieler Menschen verantwortlich sein sollen, stellt man ein solches Mahnmal infrage?

    • Werwohlf sagt:

      Ein Mahnmal gegen den Krieg und unzählige Tote zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten wird „erlaubt“, weil es dem Zeitgeist (wahrscheinlich dem Linken) entspricht?

      Mir für meinen Teil ist es wurscht, welche Richtung in einem eindimensionalen System der Zeitgeist gerade hat, um Verbeugungen vor ihm skeptisch zu betrachten. Mal abgesehen davon, dass gerade beim Stichwort „Aleppo“ schnell eine Querfront entsteht.

    • stefanolix sagt:

      Ich würde das Leid nicht gegenseitig in Zahlen aufwiegen. Was man aus Aleppo erfahren konnte, ist grausam genug. Assad und die Russen haben die Zivilbevölkerung leiden lassen und m. W. ja sogar bunkerbrechende Bomben gegen zivile Ziele eingesetzt.

      • E-Haller sagt:

        Ohne dir zu nahe zu treten: verlasse in Sachen Aleppo mal die Pfade der „Etablierten“. Dort geschah letztlich genau das gleiche, wie in Mossul: die Vertreibung der Dschihadisten – nur das in Mossul eben die „Richtigen“ kämpfen.

        „Ich würde das Leid nicht gegenseitig in Zahlen aufwiegen.“ zu schreiben und dann einseitig auf Assad und Putin zu zeigen, passt nicht zusammen. Betrachten wir also mal die andere Seite:

        Augenzeugen berichten von der Unterdrückung der Zivilbevölkerung durch Dschihadisten/ Erschießungen von Frauen und Kindern/ der Verwehrung des Zugangs zu medizinischer und allgemeiner Versorgung/ der Erschießung von denen, welche aus dem Stadtteil flüchten wollten/ der Terrorisierung von Rest-Aleppo mittels Scharfschützen- und „Hell-Rocket“ (einfach mal bei youtube eingeben)-Angriffen usw.

        Gerade Christen die in Syrien leb(t)en und/ oder das Land jetzt besuchten, sind eine interessante (und von dir wohl auch akzeptierbare) Quelle dazu, so z.B.:

        img_1086_ex07_kno01_g


        http://www.katholisches.info/2016/12/31/unser-bild-des-jahres-2016-die-weihnachtsmesse-im-befreiten-aleppo/
        http://www.jesuiten.at/verschiedenes/nachrichten-archiv/details/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=2356&cHash=7bbe505d8f3128b52298cb3da309db79
        http://www.ead.de/nachrichten/nachrichten/einzelansicht/article/syrien-christen-leiden-im-aleppo-inferno.html

      • stefanolix sagt:

        Nur kurz: Die islamistischen Terroristen, die gegen Assad kämpften, nehmen m. E. in Sachen Ost-Aleppo die Rolle der totalitären Geiselnehmer der Zivilbevölkerung ein. Ich habe sie doch niemals bagatellisiert.

        PS (ich sollte schon woanders sein): Was den Aspekt des Leides der Zivilbevölkerung betrifft, sind die islamistischen Terroristen die Hauptschuldigen. Denn sie haben sich in einer Stadt verschanzt und die Zivilbevölkerung als Geiseln genommen. Die Reaktion Assads und der Russen war aber in zumindest zum Teil ein Kriegsverbrechen, weil Methoden eingesetzt wurden, die man gegen eine solche Stadt nicht einsetzen darf.

        Dass die religiösen Minderheiten und auch die Atheisten der Familie Assad relativ dankbar sind, ist logisch: Man hat ihnen in Syrien vergleichsweise viel Freiraum gegeben (im Vergleich mit fast allen anderen Staaten der Region). Auch in Sachen Bildung und Wirtschaft gibt es Gutes zu sagen. Dabei darf aber nie vergessen werden, dass Assad (Vater und Sohn) und deren Regimes Massenhinrichtungen, Folter, Terror-Unterstützung etc. zu verantworten haben.

      • Michael_DD sagt:

        Der Protest gegen Assad begann friedlich und mündete in einem Bürgerkrieg, in dem viele Seiten schießen und bomben. Zuletzt machten die Russen Ost-Aleppo mit Bomben platt wie seinerzeit Grosny. In Aleppo hatten sich Kämpfer verschanzt, welche die Zivilbevölkerung als Schutzschild mißbrauchten. Das ist ein Kriegsverbrechen. Nun stellt sich heraus, daß der Künstler die Symbolik seines Kunstwerkes ausgerechnet beim Schutzschild einer Mörderbande abgeguckt hat. In Aleppo bekämpfte eine Mörderbande die andere. Wenn man so schnell ein Denkmal will, obwohl der Krieg dort noch andauert : Ein paar Eimer voller Betonbrocken, Geschosshülsen und Granatsplittern würde beiden Seiten gerecht, auch den Opfern. Deren Inhalt würde nicht so dämlich verfehlt aussehen und wirken wie ausgemusterte, aber ansonst unversehrte Busse.

      • UweC sagt:

        Dabei darf aber nie vergessen werden, dass Assad (Vater und Sohn) und deren Regimes Massenhinrichtungen, Folter, Terror-Unterstützung etc. zu verantworten haben.

        Man darf auch nicht vergessen, dass arabische Muslime nur in Staaten leben können, wo das Regime mit brutaler Gewalt regiert. Sowie das Regime schwächelt, bricht dort nicht die Demokratie aus, sondern das Chaos und der Islamofaschismus. Der sog. „arabische Frühling“ hat uns das wieder vor Augen geführt.

        Wenn man das weiß versteht man auch, dass Assad kein Humanist ist, doch für muslimische Verhältnisse ein kleines Übel. Das kleinste vorstellbare.
        Unter Assad ging es einigermaßen. Seitdem die Freiheitskämpfer dort aktiv sind, ist Syrien die Hölle.

      • E-Haller sagt:

        @ stefanolix: „weil Methoden eingesetzt wurden, die man gegen eine solche Stadt nicht einsetzen darf.“ Das ist eine Behauptung, für die es kaum bis keine Beweise gibt. Der Spiegelartikel, den du oben verlinkt hast, ist ein so billig manipulatives Paradebeispiel, wie man lügen kann, ohne zu lügen… Bei anderen Themen zerpflückst du sowas doch problemlos, warum nicht hier?

        Der Artikel strotzt erstmal nur so vor Konjunktiv (dazu auch: http://spiegelkabinett-blog.blogspot.de/2016/12/hoch-lebe-der-konjunktiv.html).

        Aber gehen wir mal konkret zu deiner Referenz:

        „Bomben lassen nicht nur die Gebäude einstürzen, sondern hinterlassen metertiefe Krater im Boden, zerstören Keller, Bunker und Versorgungsleitungen. Und sie töten viele Zivilisten.“ Also Bitte. Das taten sie schon 1945.

        Weiter: Bei den bunkerbrechenden Bomben – wahrgenommene „kleinere Erdbeben“ dürfte es auch bei normalen Bomben geben.

        „Das russische Militär hat sich…gerühmt, über Präzisionsbomben…zu verfügen, die in Syrien gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) eingesetzt werden sollten.“ Jetzt wird es interessant: der IS in Aleppo? Widerspricht doch den bisherigen Spiegel-Behauptungen. Also: nur weil die Bomben in Syrien eingesetzt werden, muss es nicht in Aleppo sein. Das vermeintliche Eingeständnis von russischer Seite ist keines.

        Und so zieht es sich weiter durch.

        Ich finde mindestens drei der 10 Regeln der Kriegspropaganda (Ponsonby/ Morelli) wieder.

        Zum Verständnis: ich würde nicht ausschließen, dass die Waffen eingesetzt werden. Aber generell dürfte es kaum eine „humane“ Möglichkeit der Eroberung eines Gebietes geben, welches durch menschliche Schutzschilde gesichert wird. Die Besatzer von Ost-Aleppo verstanden was von PR (Aleppo-Boy, Bana auf Twitter, White-Helmet-Rettungsaktionen) und die meisten Medien nahmen es nur zu dankbar an, was ihnen da geboten wurde.

  11. Dirk sagt:

    Ein Schrottplatz mitten in Dresden? Für Spezialisten ist das vielleicht Kunst.
    Eigentlich hätte das Ordnungsamt einschreiten und den Verursacher der Umweltschändung dingfest machen müssen. Für die Metallentsorgung gibt es Regeln. Wildentsorgung mitten in der Stadt ist verboten, auch wenn man es vorher ankündigt.

    “Und wenn schon ein Zaunpfahl, warum dann ausgerechnet Aleppo?

    Na, was denn sonst?

    Nehmen wir den Kongokrieg, den afrikanischen Weltkrieg.
    Zur Zahl der Todesopfer gehen die Meinungen auseinander. Die einen sagen fünf Millionen, die anderen sagen man weiß es nicht.

    Oder den Bürgerkrieg in Sri Lanka. Hunderttausend Tote.

    In der Osttürkei geht auch die Post ab. Dort hat das türkische Militär zigtausend „Bergtürken“ getötet.

    Blöd ist nur, all diese Konflikte lassen sich propagandistisch nicht ausschlachten.
    Im Gegensatz zu Aleppo.
    Doch, das Kunstwerk hat mich überzeugt. Wir müssen die Marokkaner, Algerier, Pakistaner, Somalier und überhaupt alle Opfer des syrischen Bürgerkriegs nach Deutschland holen.
    Ich habe die Botschaft verstanden.

    “Sein Name ist Hase, er weiß …“
    … wie man Karten zeichnet.

    Hat unsere Kamarilla wirklich nichts mehr zum Nachlegen?
    Müssen die in ihrer Not schon nach jedem Strohhalm greifen, auch wenn der nicht ganz koscher ist?
    Mir soll es recht sein.

  12. Michael_DD sagt:

    Dirk sagt: Ein Schrottplatz mitten in Dresden?

    “Sein Name ist Hase, er weiß …“
    … wie man Karten zeichnet.

    Und wenn man arabische Machtfantasien dabei auslebt, nennt man es Projekt.
    Die Beiträge von Werwohlf und KurtE zum Hintergrund der Geschichte und weiteren Aktionen des Künstlers machen schon nachdenklich.

  13. Lenbach sagt:

    Seit auch ins Kunsthaus durchgesickert ist, daß die guten Zivilisten womöglich nicht die Urheber der Barrikade waren, ist es

    …nicht die Absicht des Monuments, „auf die komplexe Situation der unterschiedlichen Parteien dieses Krieges Bezug zu nehmen“, erklärt Christiane Mennicke-Schwarz, Leiterin des Kunsthauses Dresden.

    Aber so kennen wir das ja schon von der Seite: Einfache Botschaften müssen her, erst recht, wenn die Wahrheit unangenehm zu werden droht.

    Prinzip scheint zu sein: Die Deutschen dürfen niemals mehr allein unter sich sein, sich niemals selbst bewußt werden, und sei es nur für einen einzigen Feiertag. Vermutlich ist es ja auch Zufall, daß wir den Tag der Deutschen Einheit mit dem Tag der offenen Moschee zu teilen haben.

    In den nächsten Jahren werden wir vielleicht zu hören bekommen, Deutschland habe vom 2. Weltkrieg profitiert, und Bomber Harris erhält sein Denkmal am 13. Februar auf dem Neumarkt. Der hat schließlich gegen die Nazis gekämpft, wer will das schon schlechtreden. Ich bin mir sicher, selbst dann wird es Leute geben, die überhaupt nicht verstehen können, was daran denn jetzt kritikwürdig sei.

    • stefanolix sagt:

      Ich bin grundsätzlich tolerant gegenüber dem Kunstwerk, auch wenn es der Komplexität des Kriegs in Syrien nicht gerecht wird und wenn es eine zu einfache Botschaft hat.

      Das Problem sind m. E. die überhöhenden Interpretationen in der Presse, etwa diese hier:

      http://www.sueddeutsche.de/kultur/skulptur-vor-der-frauenkirche-dresden-setzt-ein-mutiges-zeichen-1.3369089

      Wer die Verhältnisse kennt: Die Skulptur verdeckt gar nichts und stört auch keine Blickbeziehungen – wenn man sich nicht direkt dahinter stellt und dann die Frauenkirche sucht.

      • Michael_DD sagt:

        Wenn Letzteres mal kein Argument ist …
        Schrottbusse bleiben Schrott, auch wenn man sie von den Rädern auf die Hinterachse stellt.

      • Lenbach sagt:

        @stefanolix

        Mir geht es gar nicht um das Kunstwerk an sich oder darum, daß es mit der Frauenkirche konkurrieren könnte. Von mir aus kann vor der Frauenkirche oder an diversen anderen geschichtsträchtigen Orten – zeitlich begrenzt – auch weit ausladendere und natürlich auch provokative Kunst stehen.

        Mir geht es hauptsächlich um die Dreistigkeit, mit der mittlerweile selbst an diesem Jahrestag der widerbostige Bürger auf Linie gebracht werden soll. Es geht hier schließlich nicht um irgendeine Skulptur, die den Krieg im Allgemeinen zum Thema hat.

        Heute dann noch diese unsägliche Tränendrüsen-Installation auf dem Theaterplatz. Ertrinken jetzt Syrer im Mittelmeer? Egal, es zählt eben die einfache Botschaft: Jeder illegale Einwanderer hat hier freundlich empfangen und integriert zu werden, koste es, was es wolle. Warum das alles? Komme mir keiner mit dem Totschlagwort „Empathie“.

        KurtE hat oben das Portfolio an pädagogischen Maßnahmen in einen Zusammenhang gestellt, der mir in der Größenordnung gar nicht bekannt war. Es überrascht einen ja kaum noch etwas. Ich kann einfach nicht glauben, welch immenser Schaden sehenden Auges an unserer Gesellschaft herbeigeführt wird.

  14. Paul sagt:

    Jens Kasner schreibt in einem anderen Zusammenhang in der Freitag etwas über den Künstler.
    https://www.freitag.de/autoren/jkassner/dresdens-befreiung-von-den-patrioten
    Das war für mich ganz interessant.

    Mein Eindruck, der Künstler Manaf Halbouni will von seiner Kunst leben. Vielleicht muss er es sogar.
    Nachdem seine ursprüngliche Kunstrichtung, die plastischen Kunst, wohl erfolglos war, zerstörte er sie:
    “ 2011 zerstörte er in einer symbolischen Aktion seine bisherigen plastischen Werke, um fortan vor allem konzeptuell zu arbeiten.“

    Sein neues Konzept: Politische Aktionskunst.

    „Als die fremdenfeindlichen Demonstrationen in Dresden dann mehr als 20.000 Teilnehmer anzogen, ging Halbouni zur direkten Aktionskunst über. Auf dem Theaterplatz, dem Ausgangspunkt der sogenannten Spaziergänge, parkte er sein „Fluchtauto“, bepackt mit Gartenzwergen und Radeberger Pilsner, forderte Passanten zu Selfies auf.“

    Wer erfuhr davon?
    Auch andere Aktionen blieben im Kreis einiger Eingeweihter und Kunstkenner.
    Der von mir verlinkte Artikel bezieht sich auf eine völlig abstruse „Kunstaktion“.
    Kein Erfolg, bedeutet auch kein Geld.

    Diese Busaktion hat ihm jetzt die erwünschte und zum Überleben als Künstler notwendige öffentliche Aufmerksamkeit verschafft.

    Kann es sein, dass nicht die „Botschaft“ das ausschlaggebende war, sondern der Wunsch als Künstler in der Öffentlichkeit bemerkt zu werden.
    Deshalb wohl auch sein Unwille darüber, dass er seine Kunst verteidigen muss. (Oder betrachtet er das schon in einem Anflug von Größenwahn als unzumutbare „Majestätsbeleidigung? Das glaube ich eher nicht.)

    Es würde mich interessieren, wer zur Finanzierung dieser „Kunstaktion“ in Vorleistung getreten ist und wer sie bezahlt.
    Kann mir jemand dazu einen Hinweis geben.
    Ist der Schriftzug am Bus zufällig?

    Von irgendwas muss der Künstler ja leben. Oder habe ich den Opferkasten am „Kunstwerk“ übersehen?

    Herzlich, Paul

    • KurtE sagt:

      Zur Einschätzung des Künstlers als Künstler an sich, ist wichtig zu wissen, dass er Meisterschüler bei Professor Eberhardt Bosslet war. Der Bosslet macht nur solche Sachen wie Einkaufswagen zu einem Kreis zusammenzu koppeln und das als Kuonsumkritik auszugeben oder Bauverschalungen irgendwie kunstvoll aufzustapeln. (Damit hatte er übrigens in Kunstverein Stuttgard einen Riesenerfolg. Die Häuslebauer konnten damit was anfangen. :-))

      Manoufs Werk der alternativ history war letztens auch im Kunsthaus in einer Gemeinsschaftsausstellung zu sehen. Mir war sofort kla, dass er das Benehmen europäischer Kolonialmächte im nahen Osten spiegelte. In der Utopischen Literatur ist das einvöllig normaler Gattungszweig. Ich hätte das gern als Film.
      Es ist ziemlich bösartig, ihm jetzt Islamismus vorzuwerfen.

      PS: Es gibt jetzt auch ganz frisch online ein Faltblatt zum Heruntereladen zum Thema von der AfD Kreisorganisation Dresden. Der Wahlkampf ist eröffnet!

      • stefanolix sagt:

        Wir wissen als gelernte DDR-Bürger doch einzuordnen, was Kunst und was Ideologie ist. Bleiben wir alle wachsam! ;-)

      • Paul sagt:

        Ist schon erstaunlich, wer heute alles Kunstprofessor wird, lieber KurtE.
        Ich glaube, dass ich bei manchen Dingen doch schon zu alt bin.
        Ab der Fettecke von Beuys habe ich diese „Kunst“ ausgeblendet.
        Warte nur noch darauf, dass jemand im Museum in die Ecke scheißt und das als Kunst angesehen wird. Langsam glaube ich, möglich ist alles.

        Herzlich, Paul

      • Petra sagt:

        Paul,

        Fäkales gibts schon als Kunst, sogar preisgekrönt. Und natürlich aus Dresden. https://de.wikipedia.org/wiki/Petra_(Plastik)
        Die Augusts hätten besser in eine Fäkalienkammer investiert – vielleicht: gelbes Gewölbe oder ein Kotflügel im Zwinger -, bei dem Ansehen, das diese Art von Kunst heute in Dresden widerfährt.

    • stefanolix sagt:

      Für Paul und Kurt: Einladung zur Diskussion über politische Kunst.

      https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2017/02/pm_035.php ;-)

      • Paul sagt:

        Danke für den Hinweis, lieber Stefanolix.
        Wohne in Berlin, da ist mir der Weg dann doch zu weit.
        Interessieren würde mich das schon.
        Vielleicht berichtet ja ein Blogger darüber. ;-)

        Herzlich, Paul

      • Michael_DD sagt:

        @stefanolix,
        wo ist denn mein Beitrag vom 10.2.2017 zur Kunstdiskussion geblieben?

      • Dirk sagt:

        Für Paul und Kurt: Einladung zur Diskussion über politische Kunst.
        https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2017/02/pm_035.php ;-)

        Bin zwar nicht Paul und Kurt, war trotzdem da. Die DNN berichtete.
        Die Veranstaltung lief über weite Strecken so verdruckst wie der DNN-Bericht.

        Manchmal auch nicht. Da musste ich mich zurückhalten um nicht zu brüllen Was bildet Ihr Fatzkes Euch eigentlich ein?!.

        Und manchmal fühlte ich mich bei den offiziellen Rednern an den erinnert.

      • Paul sagt:

        Danke, werter Dirk, für die Info und auch den Link, na den anderen auch :-) (war es wirklich so schlimm?).

        Bezeichnend für mich, dass der Künstler nicht da war. Wegen Krankheit!? Dann hätte man die Diskussion um ein paar Tage verschieben können.

        Was ist das für ein Künstler, der sich belästigt fühlt, wenn er sein Werk interpretieren soll (habe ich jedenfalls so verstanden) und zu der Veranstaltung wo er sich mit dem Publikum auseinandersetzen soll, wird er krank? Sonst werden Veranstaltungen an der die Hauptperson nicht teilnehmen kann, verschoben.

        Das ganze ist für mich sehr durchsichtig.
        Der „Künstler“ ist ein Propagandist und die Stadtverwaltung von Dresden ist…….(Hier kann jeder einsetzen, was er für richtig hält.)
        Ich mache es wie der Künstler: Ich bin krank und kann das deshalb nicht schreiben.

        Herzlich, Paul

        PS: Dieses „Kunstwerk“ ist für mich Polemik, auf die ich nur mit Polemik antworten kann.

      • Dirk sagt:

        “Bezeichnend für mich, dass der Künstler nicht da war. Wegen Krankheit!?“

        Manchmal kommen ein paar dumme Sachen zusammen, vielleicht war er wirklich krank.

        “Der „Künstler“ ist ein Propagandist und die Stadtverwaltung von Dresden …“

        Ja. Das war die klare Ansage von Christiane Mennicke­-Schwarz (Leiterin des Kunsthauses).
        Das Monument soll unsere Aufmerksamkeit auf das lenken, auf was uns Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen ebenfalls in der Propagandaendlosschliefe lenken.

    • Michael_DD sagt:

      Diskussion über Kunst eröffnet

      stefanolix sagt:
      Wir wissen als gelernte DDR-Bürger doch einzuordnen, was Kunst und was Ideologie ist. Bleiben wir alle wachsam! ;-)

      Dazu lernen mußten wir, daß Publikumsverarsche und Kommerz als Kunst daherkommt.

      stefanolix sagt: Für Paul und Kurt: Einladung zur Diskussion über politische Kunst.

      Ich beteilige mich mal, ohne Einladung. Und verbreitere die Bemessungsgrundlage.
      Was in Dresden seit der Wiedervereinigung so Kunst ist :
      Diese total ungastliche „Stätte der Begegnung“ für 20.000€ und dieser Klops, bestehend aus Fahrrad und Gartenschlauch, beides unbrauchbar gemacht durch den Künstler.

      • Paul sagt:

        Danke, lieber Michael,
        genau so sehe ich das auch. Publikumsverarsche! Ich lasse mich nicht gerne verarschen.
        Danke für die verlinkten Beispiele. Das trifft es genau.

        Nächstens wird noch der Schuttberg von 9/11 aufgetürmt und als Kunstwerk verkauft. Vielleicht hat das schon jemand gemacht?
        Meine Oma sagte immer: „Junge, wenn der Mensch verrückt wird, fängt es im Kopf an.“ Oma hatte Recht.

    • Paul sagt:

      Anmerkung:
      Diesen Beitrag hatte ich geschrieben, bevor ich alle Kommentare im Blog gelesen habe.
      Bei KurtE bedanke ich mich für die Information zum Hintergrund der Kunstaktion. Meine Frage im vorletzten Absatz ist beantwortet.
      Die Aktion des Künstlers wird dadurch nicht besser.
      Das Ziel welches der Staat erreichen will, da stimme ich der Auffassung von @Werwohlf zu, wird der AfD helfen, wenn es denn publiziert wird und Pegida nicht schaden. Wohl eher unterstützen. „Rohrkrepierer“ nennt man sowas.

      Herzlich, Paul

    • E-Haller sagt:

      Also, laut meinen Recherchen wurde es finanziert von der „Stiftung Kunst & Musik für Dresden“ (Stifter: Unternehmen und Privatpersonen) sowie die Ostdeutschen Sparkassenstiftung. Der Künstler hat nichts bekommen.

      Generell stellt sich mir eine Frage: Warum genau wird denn nun auf das Werk und den Künstler so geschimpft?

      Kunst war schon immer streitbar.
      Herr Halbouni scheint durch die Aktion zwar bekannter, aber nicht reich zu werden.
      Die Opfer der Bomberdaments in Dresden werden nicht abgewertet, wenn auf andere Tote verwiesen wird – aber der Blick auf aktuelle Kriege zeigt doch, dass man für eine friedliche Welt kämpfen muss.

      Betrachtet man das ganze aus einem anderen Blickwinkel, so ist das Projekt doch ein Coup: mit drei Schrottautos am richtigen Platz zur richtigen Zeit wurde/ wird die Farce der gesamten Aleppo-Berichterstattung enttarnt. Dass da eben (auch?) Terroristen kämpften, statt „gemäßigter Rebellen“. Für mich ist er tatsächlich sowas wie ein zeitgenössischer Till Eulenspiegel…

      • Paul sagt:

        Wenn in ein Kunstobjekt Alles in Allem hineingelesen werden kann, dann stört mich das. Ich möchte gerne eindeutige Aussagen haben und nicht das Wischi Waschi der Beliebigkeit.
        Liebe(r) E-Haller, danke für die Sachinformation.

        Kann sein, dass dieses „Kunstobjekt“ für den Künstler keinen Nennwert gebracht hat, wie Adsche in Büttenwarder immer sagt. Seine Bekanntheit ist jedenfalls gewachsen. Es war für ihn eine gelungene Werbeveranstaltung. Kostenlos war sie dann auch noch.

        Herzlich, Paul

  15. Horst sagt:

    Diesen Blog hatte ich einige Jahre auf meiner Blogliste. Das ist seit einiger Zeit nicht mehr der Fall. Heute habe ich den Twitter-Account, dem ich noch länger folge geblockt, ebenso habe ich das Folgen via WordPress gecancelt. Mir ist hier zu hässlich geworden.

    • Wuffel Chen sagt:

      Krass, wa? Kleinbürgerlich und spießig sind verniedlichende Bezeichnungen für die Paranoia und die Xenophobie, die bei vielen Gästen von stefanolix ins Auge fällt, irgendwas zieht die hier an. Nu ja, jeder wie er’s mag. Ich bin nach dem kurzen Intermezzo von ein paar Wochen auch wieder weg, bye.

      • Beobachter sagt:

        Oh my Lenin, Horst und Wuffel Chen werden nichts mehr sagen.

        Wie soll es nun weitergehen?

  16. Demonstrant sagt:

    Medienmitteilung Polizeidirektion Dresden:
    Gegen 14.00 Uhr ist ein Mann von Unbekannten am Bahnhof in Priestewitz (nahe Großenhain) unter anderem mit einem Teleskopschlagstock angegriffen worden. Der 35-Jährige erlitt schwere Verletzungen und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Er war auf dem Weg zur Pegida-Veranstaltung.

    Ehrlich, bis gestern habe ich gedacht, dass die „Unbekannten“ in Wirklichkeit die Schlägertruppen der Nomenklatura sind. Das kann kein Zufall sein, wenn die durch die Bank weg nicht bestraft werden. Erst vor zwei Wochen kam es dazu in Franks Halbwissenblog zu einer hochemotionalen Nichtdiskussion.

    Heute muss ich mein Vorurteil revidieren.

    Die „Unbekannten“ haben mit der Nomenklatura nichts zu tun. Im Gegenteil, unsere Vorkämpfer an der Propagandafront haben sich von den Verbrechern klar und eindeutig distanziert:
    In den fortwährenden Gewalttaten gegen Andersdenkende bricht sich eine Entwicklung Bahn, der wir entgegentreten müssen.
    In der Geschichte unseres Landes gab es immer wieder Zeiten, in denen das Gemeinwohl durch engstirnig bornierte Hassredner und Demagogen in Gefahr geriet. Geschieht es heute, in einer funktionierenden Demokratie, muss uns klar sein, dass wir uns deutlich zu den Werten bekennen müssen, die ein gesundes Gemeinwesen am Leben erhalten: Achtung vor dem Anderen, Handeln im Geiste unserer Verfassung, Verteidigung des Guten.
    Hass und Verachtung fällt auf die zurück, die eben diese Saat ausstreuen. Sie entlarven sich so als Gefährder unserer demokratischen Gesellschaftsordnung.
    Wir solidarisieren uns mit dem Opfer der Pegidafeindlichkeit.
    .

    • Leser sagt:

      Die „Unbekannten“ haben mit der Nomenklatura nichts zu tun. Im Gegenteil, unsere Vorkämpfer an der Propagandafront haben sich von den Verbrechern klar und eindeutig distanziert

      Das sozialistische Kollektiv „Couragierte Subventionsempfänger“ schreibt die gewünschten Resolutionen an die Parteileitung und an die Parteipresse.
      Da geht einem das Herz auf. Nu wirds wieder so scheen wie s friier mol wor.

      Im Osten nichts Neues.
      Tillich mit seiner Erfahrung als DDR-Funktionär verdanken wir die Reinstitutionalisierung dieser Methode.

      Bereits am 8. Dezember 2014 hat die Gemeinschaft der von Tillichs Mittelzuweisungen Abhängigen eine mutige Petition produziert, Für ein weltoffenes Dresden!

      Das hat Kreise gezogen, sage ich Euch. Bei der nächsten Pegida-Veranstaltung war große Verunsicherung im Publikum.
      „Wenn sogar die propagandistischen HiWis gegen uns sind, vielleicht machen wir was falsch?“ hat einer gesagt.
      Ein andere äußerte „Oh my god, jetzt sich auch Tillichs Stiefellecker gegen uns“.
      Ein Dritter sagte gar „jetzt haben sich auch die von Tillich bezahlten Claqueure von uns abgewendet, ich mach hier nicht mehr mit“.

      Ein Jahr darauf, am 22. Dezember 2015, informierte die Heimatzeitung im Rahmen ihrer Informationspflicht (da sage noch eine, die gleichgeschaltete Lügenpresse würde was verheimlichen), die sozialistische Brigade „Gottfried Semper“ hat dem Leiter der unter der Bezeichnung „Landesregierung“ bekannten illegalen Widerstandsgruppe geschrieben, dass die jetzt den Aufstand proben gegen die Unterdrückung durch Pegida.
      Das hat gesessen. Die Pegida-Fuzzis haben wohl gedacht, die Kunstschaffenden hätte so viel Selbstachtung, dass die die Propagandawünsche der Machthaber nicht erfüllen würden.
      Wieder mal ein typischer Fall von denkste.

      Es würde mich nicht wundern, wenn das sozialistische Kollektiv „Rathausmitarbeiter“ ebenfalls die Initiative ergreift und eine Protestresolution gegen Wolf Bier … tschuldigung, in die falsche Zeit gerutscht … gegen Pegida schreibt.
      Selbstverständlich ohne irgendeine Einflussnahme durch den Genossen Hilbert.
      Denn in der DDR läuft alles freiwillig. Auch dann, wenn die DDR BRD heißt.

  17. Dirk sagt:

    Jetzt drehen die vollkommen durch.

    Fördergesellschaft warnt Pegida-Anhänger vor „Raucherpause“ am 13. Februar.

    Wir leben im Zeitalter des Übergangs vom verdeckten zum offenen Faschismus.

    Was bilden diese Fatzkes sich eigentlich ein?
    Ist der öffentliche Raum ihr Besitz, oder der Besitz der Antifa?

    Es ist nicht zu fassen, was die sich rausnehmen. Es ist einfach nicht zu fassen.

    • KurtE sagt:

      :-) Du kannst morgen, Sonntag, 12.2., 14 Uhr eine Rauchpause auf dem Neumarkt machen. Da lädt die Kunsthauschefin und der Künstler höchstselbst zum Kunstgespräch. :-)

      • Dirk sagt:

        Den Sonntag werde ich mir nicht vermiesen ;-)

        Wenn die Fördergesellschaft ausdrücklich einlädt, werde ich vielleicht Montag vorbeikommen (Arbeitstag, ist sowieso schon versaut). Nur wenn es nicht regnet, versteht sich.

  18. Lenbach sagt:

    Zum Theaterplatz-Theater:

    „Die Dresdner Opfer des 13. Februar müssen betrauert werden. Sie waren Opfer eines Krieges. Aber auch die toten Flüchtlinge sind Opfer von Kriegen“, so Hannusch.

    http://www.bild.de/regional/dresden/theaterplatz/wird-fluechtlingsfriedhof-50175388.bild.html

    Merke: Die auf dem Mittelmeer ertrunkenen Afrikaner sind „Kriegsopfer“.

    Und weiter geht`s im Programm:

    Dresden – Der Bürgermeister des kleinen italienischen Fischerdorfes Riace wird am Sonntag um 11.00 in der Semperoper mit dem Dresdner Friedenspreis geehrt.

    Domenico Lucano bekommt die Auszeichnung für sein Engagement für Flüchtlinge.

    https://www.tag24.de/nachrichten/italienischer-buergermeister-erhaelt-dresdner-friedenspreis-lucano-italien-riace-215795#article

    • Leser sagt:

      Domenico Lucano bekommt die Auszeichnung für sein Engagement für Flüchtlinge.

      Vielleicht hat das sein Gutes.

      Partei und Regierung haben in den letzten Wochen zum Thema Einwanderung zu nahezu 100% die Positionen von AfD und Pegida übernommen.
      Verbal.

      Wenn die jetzt ganz offen für die Weiterführung der ungeregelten Einwanderung trommeln, werden vielleicht einige Unentschlossene erkennen, dass das nur Wahlkampfgetue ist und die in Wirklichkeit den Massenimport ausländischer Unteschichten weiter vorantreiben.

  19. KurtE sagt:

    @Dirk Dass das städtische Kunst-„Festival“ -Am Fluss/at the river- eindeutig politisch ist, war nie ein Geheimnis. In ihrer Eröffnungsrede im September dankte Menigge-Schwarz ausdrücklich auch dem Stange-Ministerium sowie der sächsischen Staatskanzlei für die Finanzierung. Wenn dafür Gelder des „KgR“ verwendet wurden, soll mir die freistaatliche Finanzierung recht sein.

    Ich hatte ja schon weiter oben über das Gesamtbild gesprochen und mich auf die Gleichschaltung in Kunst und Kultur konzentriert. Aber es gibt ja auch im politischen Bereich interessante Entwicklung, um Dresden und Sachsen zu einem vollwertigen Mitglied der Volksgemeinschaft in den Farben der BRD zu machen. Zu nennen wären da z.B. verschiedene Unternehmensstiftungen. Gegründet zum Zwecke des Steuersparens brauchen die eine Legitimation, welche sie durch gemeinnützige Tätigkeit erhalten. In Dresden am bekanntesten ist die Stiftung eines Medizinunternehmers, die gerne Sing-alongs organisiert. Zuletzt im Zwinger. Aus dessen Umfeld nabelte sich die Haus-NGO des sächs. Integrationsministeriums von Petra Köpping(SPD) ab. Der Verein Atikus mit der Amrei und dem Erik hat z.B. die staatliche Propagandaschau im Verkehrsmuseum zum Thema Migration maßgeblich erarbeitet. Wer will, gugelt mal nach den „Bierdeckeln zur Migration“. Ein echter intellektueller Tiefpunkt.

    Die hier im Blog schon thematisierten Studien a la „Enthemmte Sachsen rechts unten“ dienten alle dem Zweck, einen erhöhten Bedarf an Rotlichtbestrahlung zu konstatieren. Der Tenor dieser Studien ist ja, dass Dresden/Sachsen völlig verdorben ist und deshalb dringend Schulung in „richtigem“ Denken benötigte. Da aber wir Erwachsenen für die gute Sache verloren sind, müssen dringend unsere Kinder vor ihren Eltern gerettet werden. Deshalb ist der Schwerpunkt auf die politische Kinder- und Jugendarbeit zu legen. Die LINKSpartei ist da schon länger mit ihren Kulturbüro-Vereinen am Start.
    Von den anderen Parteien machte als erstes B90/Grüne Nägel mit Köpfen und installierte ihre Ideologiestiftung neben dem Dresdner Kinder- und Jugendtheater. Seit der Eröffnung arbeiten beide sehr gut zusammen. Zuerst sehen die Schüler ein Theaterstück über den Klimatod und anschließend wird nebenan vermittelt, wie man mittels Windrädern diesen verhindern kann.
    Die SPD zieht nach und beginnt noch dieses Jahr mit dem Neubau eines wahren Rotlichtleuchtturms hinter dem Haus der Presse. Dort wird dann die FES und das Herbert-Wehner-Bildungswerk unter Leitung des stadtbekannten Nazibusters Christian seine „segensreiche“ Wirkung entfalten.
    Die CDU ließ sich daraufhin nicht lumpen und organisierte eher beiläufig, dass 37 Millionen Euro Steuergelder im Bundeshaushalt(!) fest eingeplant sind. Das Geld geht an ein noch zu gründendes „Institut für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ an der TU, für das es bisher nicht mal ein offizielles Konzept gibt. Es hat aber schon jetzt den Beinamen „AfD-Pegida-Institut“.
    http://www.sz-online.de/sachsen/blankoscheck-ueber-37-millionen-euro-3621763.html

    Die letzten 26 Jahre hatten wir Dresdner es wirklich gut, von solchen ideologischen Zumutungen verschont geblieben worden zu sein. Offensichtlich geht es nun damit zu Ende.

    • Dirk sagt:

      Das Geld geht an ein noch zu gründendes „Institut für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ an der TU, für das es bisher nicht mal ein offizielles Konzept gibt. Es hat aber schon jetzt den Beinamen „AfD-Pegida-Institut“.

      Angekündigt war es schon vor zwei Jahren. Die SZ meldete am 17.04.2015
      Anlass soll … der Auftritt des niederländischen Korankritikers Geert Wilders bei der Pegida-Kundgebung am 13. April in der Dresdner Flutrinne gewesen sein. Ulbig, der auch der CDU-Kandidat für die kommende OB-Wahl in Dresden ist, soll darin das Überschreiten einer „roten Linie“ gesehen haben.

      Neugierige hätten gern erfahren, bei konkret welcher Handlung des Wilders der geschätzte Genosse Ulbig das Überschreiten der roten Linie sieht. Ich fürchte jedoch, das werden wir nie erfahren. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass uns Ulbig intellektuell in der Lage wäre, seine verleumderischen Unterstellungen auf der Sachebene zu substantiieren.

    • Demonstrant sagt:

      “Wer will, gugelt mal nach den „Bierdeckeln zur Migration“. Ein echter intellektueller Tiefpunkt.“

      Die einen sagen so. Und die anderen sagen so.
      Die Bürgerbeauftragte des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz, Frau Dr. Theresa Schmotz, hat mir am 17. November 2016 geschrieben:

      „Die Bierdeckel-Kampagne hat ein großes Echo und bundesweite Anfragen ausgelöst.“

      Das glaube ich natürlich.

  20. Apodikt sagt:

    Für dieses Opfer, wie für alle Merkel-Toten, wird Hilbert keine Installation beauftragen.
    Auch die Kunsthaus-Dame wird so tun, als wäre nichts geschehen.
    Es wird keine Mahnwachen geben.
    Auch keine „Multikulti tötet immer wieder“-Demos.
    Das Opfer ist nach den Kriterien unserer Nomenklatura kein Mensch, sondern nur eine Deutsche.

    Seit 1933 ist das in Deutschland ziemlich unpraktisch, wenn man der falschen Rasse angehört.

  21. Zunächst folgendes vorab:
    Das, was ich hier bisher von stefanolix gelesen habe, nötigt mir großen Respekt ab.

    Aber bei diesem Thema hier bin ich ganz und gar nicht seiner Meinung.

    Der erste Grund ist, daß solche Busse in Aleppo von Dschihadisten aufgestellt wurden. Und ich kann nicht glauben, daß der Künstler mit syrischen Wurzeln das nicht gewußt haben will.

    Der zweite Grund ist auf der Webseite des Künstlers zu finden:
    https://www.manaf-halbouni.com/work/what-if/

    Sie zeigt eine militärische Kampfkarte als Gedankenspiel, deren zentrales militärisches Ziel offensichtlich unser Heimatland ist. Als Dystopie, also dem krassen Gegenteil einer positiven Utopie. Der Künstler selber präsentiert sich als General.

    Ich interpretiere das als positives Signal an die Dschihadisten. „Seht her, wir sind schon hier und die Deutschen begreifen unsere und Eure Strategie nicht!“

    Für mich persönlich ist das „Kunstwerk“ deshalb eine Schande.

    • stefanolix sagt:

      Zuerst: Zugegebenermaßen sind beide Werke des Künstlers umstritten. Beim Monument auf dem Neumarkt kommt der Ort hinzu.

      Aber: Wir haben in Deutschland Kunstfreiheit und Meinungspluralismus. Die Kunstfreiheit sollte auch für umstrittene Kunst gelten, der Meinungspluralismus für den Streit über selbige.

      Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass diese Kunstfreiheit und dieser Meinungspluralismus ein Vorbild für andere Länder und Gesellschaften sind oder werden können. Deshalb toleriere ich das Monument – ebenso wie das Banner der »Identitären« mit deren Kritik oder die lauten Pro- und Contra-Äußerungen.

      Solange wir Argumente austauschen, besteht Hoffnung.

      • Horst Szentiks sagt:

        Kunstfreiheit ist ja schön und gut. Der „Künstler“ kann von mir aus seine Freiheit in seinem privaten Raum austoben.

        Aber in Dresden läßt sich die Verwaltung von ihm instrumentalisieren. Die Busse in Aleppo dienten Terroristen, NICHT Rebellen!, zum Schutz vor Scharfschützen.

        Und dieser „Künstler“ spielt sich als General auf, der unser Land erobern will.

        Die Busse in Dresden sind folglich kein Kunstwerk, sondern ein islam-politisches SIGNAL!

        DAS soll im Sinne des Gedenkens der Bombardierung Dresdens und seiner Opfer sein???

        Schande, Schande, Schande. :-(

      • Dirk sagt:

        Stefanolix, ich glaube die Auseinandersetzung geht nur zum kleinsten Teil um die Frage, ob das Monument Kunst ist oder Schrott.
        Das liegt im Auge des Betrachters.

        Es geht auch nicht um Kunstfreiheit. Im Gegenteil, es geht um die Abwesenheit von Kunstfreiheit.
        Es geht darum, dass die Nomenklatura auf allen Medien und mit allen Mitteln ihre Propagandabreitseiten abfeuert, in Zeitungen, im Rundfunk, im Fernsehen, im Theater, in Form von Schauspiel, Plakaten, Krimi.
        Und in der Mimikry von bildender Kunst.

        Voriges Jahr hatte ich das schon mal kurz angerissen. Weil es hier genauso passt, noch mal der Kern meines damaligen Arguments:
        Wie wenig sich am Zustand der Medienlandschaft geändert hat, kann man ganz gut an Christa Wolfs Kommentar zu dem von Retzlaff veröffentlichten Hetzartikel „Henrich mir graut vor Dir“ sehen.

        Zuerst wollte ich die Kunstform daherkommende Propaganda in die Tradition von „Kunst ist Waffe“ setzen.
        Dann fiel mir auf, dass der Vergleich unpassend wäre. Damals haben Wolf & Gen. die Kunst als Waffe der Underdogs gegen die Machthaber eingesetzt, während unsere Machthaber die Kunst als Waffe gegen die Underdogs missbrauchen.

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