Politisches Sommertagebuch 2017 [2]: Angeprangert

Wenn Sie einem Kontrahenten nachhaltig schaden wollen, dann bringen Sie ihn doch mal mit Menschen in Verbindung, die in der Gesellschaft einen schlechten Ruf haben. Finden Sie irgend eine Gemeinsamkeit Ihres Kontrahenten mit diesen Menschen und sorgen Sie dafür, dass es jeder erfährt. Man nennt den Trick »schuldig per Assoziation«.


Fallbeispiel 1: Medien. Es gab in der Vergangenheit Beispiele für Listen, auf denen anrüchige rechte Websites mit bürgerlich-konservativen Medien in Verbindung gebracht wurden. Eine dieser Listen wurde vom Netz genommen, weil sie gar zu perfide war. Dort wurde etwa die bürgerliche Publikation »Tichys Einblick« unter dem Haupttitel »Netz gegen Nazis« als »digitale Hassquelle« geführt. [Ergänzung: Auch die »Achse des Guten« und die »Weltwoche« waren von der Diffamierung betroffen.]


Fallbeispiel 2: »Antifeministen«. Am 18.07.2017 wurde bekannt, dass die Heinrich-Böll-Stiftung ein Wiki mit sogenannten »Antifeministen« angelegt hat. In diesem Wiki sind Personen und Organisationen aufgelistet, die in der Öffentlichkeit sehr umstritten sind – gemeinsam mit Publizisten, deren Ruf ganz normal ist und deren Artikel in seriösen Medien publiziert werden. In der Selbstbeschreibung der Redaktion des Wikis heißt es:

Die Artikel werden von einer Gruppe ehrenamtlicher Autor*innen verfasst, die u. a. als Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und/oder Bildungsarbeitende mit Themen rund um Antifeminismus befasst sind. Unterstützt werden diese punktuell durch Honorarkräfte.

Schauen wir uns an, was dabei herausgekommen ist. In dem Wiki findet sich ein Beitrag über den Journalisten Harald Martenstein [Hinweis: das ist eine Sicherungskopie bei archive.is (der Artikel wurde nach der Kritik verändert)].

Es ist sehr interessant, wie dieser Artikel entstanden ist: Die »ehrenamtlichen Autor*innen« haben aus einem alten Stand des Wikipedia-Artikels zu Martenstein selektiv alles kopiert, was gegen Martenstein sprechen könnte. Über dem übernommenen Inhalt steht:

Dieser Abschnitt wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia, Artikel Harald Martenstein, Stand 28.02.2016, 01:02 Uhr übernommen.

Schauen Sie sich nun den damaligen Stand des Wikipedia-Artikels an: Es wurde konsequent alles weggelassen, was für Martenstein sprechen könnte: positive Meinungen, Auszeichnungen, Publikationen.

Die tatsächliche Eigenleistung der Redaktion des Wikis besteht neben der tendenziösen Auswahl in der Zeile

Harald Martenstein ist ein deutscher heteronormativ orientierter Journalist.

Für diese Meinungsäußerung gibt es keine Belege oder auch nur Indizien. Niemand weiß, wie Harald Martenstein über Heteronormativität denkt und er schuldet der Öffentlichkeit darüber in keiner Form Rechenschaft. Es gibt in Deutschland übrigens auch kein Gesetz, dass eine »heteronormative Orientierung« unter Strafe stellen würde.

Harald Martenstein wird also in diesem Wiki geführt, weil einige Personen der Meinung sind, dass er »heteronormativ« und »antifeministisch« sei. Sie müssen das nicht belegen. Sie müssen den Beschuldigten auch keine Gelegenheit zur Stellungnahme geben. Es reichen einige Meinungsäußerungen aus einem alten Wikipedia-Artikel.


Harald Martenstein ist in ein- und demselbem Wiki mit der »Identitären Bewegung« aufgeführt, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Mit der AfD und deren Jugendorganisation. Mit der Piusbruderschaft. Mit radikalen Abtreibungsgegnern. Es gibt zwischen den genannten Organisationen und Martenstein ganz sicher weit mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten.

Die Haltung der Organisationen und Personen in diesem Wiki reicht von strikter Ablehnung bis hin zur strikten Befürwortung der Gleichberechtigung. Ohne eine seriöse Einstufung der Organisationen und Personen in Bezug auf diese entscheidende Frage ist das Wiki folglich völlig wertlos.

Es gibt keine Systematik. Es sind keine wissenschaftlichen Kriterien für die Aufnahme von Personen und Organisationen erkennbar. Es ist auch keine seriöse Arbeitsweise erkennbar: Selektives Kopieren aus einem alten Wikipedia-Artikel wie im Fall Martenstein würde man nicht einmal Schülerinnen und Schülern durchgehen lassen.

Es kann nur zwei Konsequenzen geben: Entweder das Wiki wird sofort als Ganzes vom Netz genommen. Oder es werden so harte Kriterien angelegt, dass darin ausschließlich eindeutige Gegner der Gleichberechtigung auftauchen. In der aktuell vorliegenden Form ist es einfach nicht akzeptabel.


22 Responses to Politisches Sommertagebuch 2017 [2]: Angeprangert

  1. moin Stefanolix,
    was Du da beschrieben hast ist perfider RUFMORD, gleichzusetzen
    mit der Medienkampagne gegen die AfD…das beste Beispiel dass so etwas funktioniert war die Plakatzerstörung anlässlich der Landtagswahl in S-H, innerhalb von 2 Stunden waren NUR alle AfD
    Plakate zerstört.
    F.-M.

  2. Paul sagt:

    Lieber Stefanolix!

    Zu Fallbeispiel 1 „Netz-gegen-Nazis:
    Das Logo dieses Netzes ähnelt ganz stark den verschränkten Händen der SED. Es ist etwas kaschiert, mir aber sofort „ins Auge gesprungen“. Das ist kein Zufall. Mehr brauch es nicht, um zu wissen, aus welchen Stall das kommt.

    Habe einige Blogs, die ich in meinem Lesezeichen habe wiedergefunden. Sicherlich bin ich auch ein Nazi.

    „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“, meine ich mit Berthold Brecht, meine aber nicht die Nazis, sondern die SED der DDR.

    So, das musste ich sofort los werden. Jetzt lese ich Deinen Beitrag weiter.

    Herzlich Paul und vielen dank für diesen Hinweis.

  3. Paul sagt:

    Lieber Stefanolix!

    Zu Fallbeispiel 2 „Antifeminismus“ von Martenstein, hatte ich sofort die Assoziation (ja, heute habe ich es mit Assoziationen), dass dies übelste Nazipropaganda ist. Wie hier gegen Martenstein gehetzt wird, so haben die Nazis gegen die Juden gehetzt.

    In der heutigen Zeit sind die Parallelen zur Hetze der Palästinensischen Autonomie (Hamas und Fatah) gegen die Israelis (Juden) für mich offenkundig.

    Traurig ist, dass in Deutschland mit tatkräftiger Unterstützung durch unseren Justizminister Maas dies auch wieder staatlich subventioniert möglich ist.

    Herzlich, Paul

    • Leser sagt:

      „Traurig ist, dass in Deutschland mit tatkräftiger Unterstützung durch unseren Justizminister Maas dies auch wieder staatlich subventioniert möglich ist.“

      Sicher Maas.
      Man sollte aber nicht vergessen, dass die Merkel-CDU nun schon 12 Jahre am Stück regiert. Deshalb sehe ich die Hauptverantwortung genau dort.

      • stefanolix sagt:

        Danke für die diesmal sachliche Antwort. Unten in dem anderen Kommentar MUSSTE ich streichen. Das waren Tatsachenbehauptungen, die man nicht so stehen lassen kann.

  4. Graf Koks sagt:

    was ist schlecht am antifeminismus? Martenstein kann stolz sein, auf deren liste zu stehen.

  5. Was sind Gegner der Gleichberechtigung?

    Parteien und Politiker etwa, die Menschen willkürlich vom Wahlrecht zu Gleichstellungbeauftragten ausschließen?

    • Leser sagt:

      „Parteien und Politiker etwa, die Menschen willkürlich vom Wahlrecht zu Gleichstellungbeauftragten ausschließen?“

      Nichts ist falscher als das. Faschisten diskriminierung niemals willkürlich, sondern auf Basis objektiver Kriterien.

      In den tausend Jahren wurden nur jede deportiert, deren Ahnentafel zweifelsfrei die jüdische Abstammung dokumentierte. Da gab es keinen Ermessensspielraum. Und keine Willkür.

      Unser zeitgenössischer Rechtsstaat ist genauso korrekt. Diskriminiert werden nicht alle, sondern nur jene, die zweifelsfrei einen Penis haben. Und zwar einen natürlichen.
      Von Willkür kann auch hier keine Rede sein.

      • stefanolix sagt:

        Ihnen fehlen wirklich alle ethischen Maßstäbe! Es IST mörderische und furchtbare Willkür, eine ganze Ethnie zur Ausrottung vorzusehen. Was wäre denn bitte noch größere Willkür? –– Dass der Mordplan des NS-Regimes dann auch konsequent ausgeführt wurde, ist doch kein Zeichen für »Korrektheit«.

      • Leser sagt:

        Stefanolix, bitte dreimal tief durchatmen und noch mal lesen.

      • Leser sagt:

        Zur Sache

        Faschisten sind Faschisten sind Faschisten. Das muss man verstehen.
        Ob die rot angestrichen sind oder bunt oder braun, ob die Hitler heißen oder Merkel oder Honecker oder Mielke oder Tillich oder Eichmann – Faschisten sind Faschisten sind Faschisten.

        Es gibt viele gemeinsame Merkmale dieser egal wie verschieden angestrichenen Faschisten. Bezogen auf unser Thema ist das die Negierung der Menschen würde und die Negierung der Individualität.
        Im bürgerlichen Rechtsstaat müssen die auf das Individuum gerichteten Entscheidungen des Staats sich an seinem Tun orientieren.
        Ob jemand einen bestimmten Posten übernehmen darf soll an seinen bislang gezeigten Leistungen und Fähigkeiten festgemacht werden.
        Und ins Gefängnis gehört die Person, der im Prozess die Straftaten nachgewiesen wurden.

        Faschisten handeln anders. Die interessiert das Tun der Personen wenig oder gar nicht. Die Handeln in Bezug auf das Individuum nicht auf Basis des individuellen Tuns, sondern auf Basis der Eigenschaften, die das Regime der Entität zuschreibt, welcher das Regime das Individuum zuordnet.

        Vielleicht hat der Zar Verbrechen begangen, die die Todesstrafe rechtfertigen. Nur hätte man das eben in einem Prozess feststellen müssen.
        Und welcher Verbrechen haben sich die Zarenkinder schuldig gemacht?

        So unterschiedlich wie die Faschisten angestrichen sind, so unterschiedlich die Ausprägungen der gemeinsamen Merkmale.
        Klar, es ist für die Betroffenen von existenzieller Bedeutung, ob das Regime die Juden, Männer, Kulaken oder Aristokraten auf dem Kieker hat. Und natürlich macht es einen Unterschied, ob die Untermenschen nur von bestimmter Berufstätigkeit ausgeschlossen oder in die Vernichtungslager deportiert werden.
        Aber wenn das bürgerliche Recht einmal abgeschafft ist, welche Barriere gibt es dann noch zu den Exzessen der roten und braunen Mörderbande?
        Wie will man jetzt noch verhindern, dass das Regime sich mit kleinen Sauereien bei der Stellenvergabe zufrieden gibt?
        Wie will man ab jetzt verhindern, dass die Frauenquote nicht um eine Rassequote erweitert wird?
        Dass die weißen Ausbeuter (die Arbeitenden) zugunsten der farbigen Ausgebeuteten (der Nichtarbeitenden) enteignet werden?
        Dass auf der Schiene Quote und Gerechtigkeit die Scharia eingeführt wird?

        Ich frage ja nur.

  6. […] Blogger Stefanolix hat sich zudem gerade ein wenig in dem Lexikon umgeschaut und den Eintrag über den Zeit-Kolumnisten Harald Martens… – seitdem ist dieser Eintrag nur noch angemeldeten Personen sichtbar. Die „ehrenamtlichen […]

  7. Leser sagt:

    Ich musste aus Gründen des Anstands und des Rechts einige Wörter aus dem Kommentar streichen. Bitte bewahren Sie beim Diskutieren die Contenance und bemühen Sie sich um Sachlichkeit! –stefanolix

    Die Heinrich-Böll-Stiftung ist ein xxxxxxxxxxxx-reaktionärer Verein.
    Diesem Verein wurde schon mehrfach xxxxxxxxxxxx und xxxxxxxxxxxx vorgeworfen.
    Bezeichnend ist, dass die Heinrich-Böll-Stiftung bis jetzt eine Stellungnahme zu diesen Vorwürfen verweigert. Im Gegenteil, diese Stiftung hat sehr viel getan, um die Vorwürfe zu verstärken.
    Das heißt natürlich nicht, dass jedes Mitglied dieses xxxxxxxxxxxx Vereins ein xxxxxxxxxxxx ist. Allerdings müssen sich die Mitglieder die Frage gefallen lassen, warum sie nicht bei einem normalen Arbeitgeber angeheuert haben, sondern ausgerechnet bei einer Firma die absolut nicht bereit ist, sich von xxxxxxxxxxxx zu distanzieren.

  8. agztse sagt:

    Ich verstehe und unterschreibe all das. Die einzige Frage die sich mir stellt: wen juckts? Ich meine was Kemper und Konsorten veröffentlichen das findet doch ohnehin nur in äusserst weltfremden Sphären Anklang. Lohnt es sich wirklich sich darüber aufzuregen?

    • Beobachter sagt:

      Ich meine was Kemper und Konsorten veröffentlichen das findet doch ohnehin nur in äusserst weltfremden Sphären Anklang.“

      Ich recycle mal meinen Senf vom 9. März

      Das trifft zu für die meisten Projekte der regierungsfinanzierten NGOs.
      Macht nichts, die sollen gar nicht überzeugen, es geht um die Masse.

      Die Propagandahauptarbeit leisten die gleichgeschalteten MSM. Die sind zur Absicherung von einer Halo „zivilgesellschaftlicher Projekte“ umgeben (sozusagen Panzer und abgesessene Infanterie). Manchmal sind die praktischerweise gleich direkt angekoppelt, wie der ZEIT-Störungsmelder oder Mut gegen rechte Gewalt des STERN.

      Es stimmt schon, was die ganzen Antirassismus-, Antifa- und Antifremdenfeindlich- und Antiirgendwas-Vereine absondern ist so erbärmlich, dass es auch der Wohlmeinendste nicht lesen kann.
      Die Masse ist der Bringer.

      Das Geblöke der MSM und das Hintergrundrauschen der mit Steuergeldern zusammengekauften „Zivilgesellschaft“ erzeugt in den Köpfen der Menschen eine „Realität“, die mit der Realität wenig bis nichts zu tun hat.

      Ein Schmalbart, ein Störungsmelder oder eine Heinrich-Böll-Stiftung mehr oder weniger fiele gar nicht auf. Es wirkt die Menge. Diese Pöbelgruppen werden unterhalten, damit die rund um die MSM-Propaganda ein Echo erzeugen. Und um allen Kritikern eine zusätzliche Last auf die Schultern zu legen.
      Der Mensch ist ein Herdentier. Die Mediengleichschaltung und die Echos der Schmalbart- und anderer Obskurantenprojekte erzeugt die Anmutung von Herde, der dann alle folgen.
      Funktioniert, da gibt es nichts zu meckern.

      Obwohl nahezu alle Fälle von politischer Gewalt von Linken ausgeübt werden, glaubt die Masse der Bevölkerung das Lügenmärchen von der Rechten Gewalt.

      Obwohl in Deutschland fast alle Gewaltstraftaten von Personen mit Migrationshintergrund begangen werden, glaubt die Bevölkerungsmehrheit das Lügenmärchen von der ausländerfeindlichen Gewalt.
      Obwohl die Mehrheit der Brände in Asylbewerberwohnheimen von Asylbewerbern gelegt wird, glaubt die Mehrheit das Lügenmärchen von den brandstiftenden pösen Rechten.

      Obwohl in Dresden bei drei vier Morden zum Nachteil von Asylbewerbern die Täter Asylbewerber sind, glaubt die Mehrheit, dass die Ausländer in Dresden ganz furchtbar verfolgt werden. Selbst die überwiegende Mehrheit der Dresdner glaubt das.

      Besser kann es für die Nomenklatura gar nicht laufen.

      • Dirk sagt:

        Die Masse ist der Bringer.

        Komplementär sorgen die Amokläufe der Zensurabteilungen dafür, dass sich auf der anderen Seite auf gar keinen Fall eine Masse bildet.

      • stefanolix sagt:

        Ich sehe das differenzierter.

        1. Obwohl die weitaus größte Zahl der gewaltbereiten Gefährder islamistischer Art ist und obwohl sie momentan die schwersten Verbrechen begehen, darf man rechten und linken Extremismus nicht unter den Tisch fallen lassen. Politisch motivierte Gewalt gibt es in den letzten Jahren auf gleichbleibendem Niveau am linken und rechten Rand.

        2. Es wurden von Rechtsextremisten Brände in (leeren) Asylunterkünften gelegt, es gab interne Brandstiftung in den Unterkünften, es gab Versicherungsbetrug, es gibt daneben auch völlig ungeklärte Fälle. Eine zuverlässige Statistik der Brandstiftungen mit Aufschlüsselung der Tatverdächtigen bzw. Täter fehlt leider. Bis es eine richtige Statistik gibt, gibt es keine Grundlage, einer Gruppe die Alleinschuld oder Hauptschuld zuzuweisen.

        3. Die breite Mehrheit glaubt den staatlich geförderten NGOs grundsätzlich eher nichts, was der Lebenswirklichkeit widerspricht. Die Medien lernen (langsam) hinzu und berichten heute realistischer als früher.

        4. Die öffentliche Meinung zu Dresden hat sich wieder gedreht. Eine Vorverurteilung unserer Stadt wie damals im Fall Khaled gibt es nicht mehr.

      • Beobachter sagt:

        “Politisch motivierte Gewalt gibt es in den letzten Jahren auf gleichbleibendem Niveau am linken und rechten Rand.“

        Am rechten Rand auf gleichbleibend niedrigem Niveau (zum Glück). Sehr zum Kummer unserer Nomenklatura, die mangels echter rechter Gewalt immer wieder auf Substitute (Persipan, Resipan) zurückgreifen muss.

        Auf dem linken Rand auf immer höherem Niveau. Hamburg war aus den letzten Jahrzehnten der Höhepunkt, der nächste kommt bald. Bis dahin werden wir unterhalten mit der Dauergewaltsendung Rigaer-Straße und Irgendwasverhindernundblockieren.

        “Es wurden von Rechtsextremisten Brände in (leeren) Asylunterkünften gelegt“

        Ja.
        Nicht dass ich diese Straftaten kleinreden will (jeder kann sich fragen wie er das fände, wenn das leerstehende Nachbarhaus brennt), bei den wenigen Fällen von Brandstiftungen durch Deutsche betraf es fast immer leere Häuser (Ausnahme in Sachsen: Zwickau).
        Trotzdem werden absurde hohe Strafen verhängt.
        Es fällt auch auf, dass bei rechten Straftaten die Aufklärungsquote nur knapp unter der 100%-Marke liegt. Betragsmäßig ungefähr so hoch wie die Nichtaufklärungsrate linker Verbrechen.
        Ein Schelm, der Arges dabei denkt.

        “Eine zuverlässige Statistik der Brandstiftungen mit Aufschlüsselung der Tatverdächtigen bzw. Täter fehlt leider. Bis es eine richtige Statistik gibt, gibt es keine Grundlage, einer Gruppe die Alleinschuld oder Hauptschuld zuzuweisen.“

        Stefanolix, wenn ich das richtig mitgekriegt habe, bist Du nicht mehr der Jüngste, hast auch so einige DDR-Erfahrung.
        Und da haben wir doch gelernt, das wichtigste der medialen Meldungen ist das Nichtgemeldete.
        Wo die Vielredner in Schweigsamkeit verfallen, da ist was faul.

        Die Fallzahlen sind ja nicht sooo hoch, dass es viel Mühe machte, zu erfassen welche Wohnheime von außen oder innen angezündet worden sind.
        Unsere Wissenschaft produziert doch so viele Extremismusstudien, in diesem Rahmen wäre das mit einer Studentenhausarbeit erledigt.
        Warum tun die es nicht?

        Es gab ja mal eine private Initiative, die sich echt Mühe gegeben hat. Die haben das Handtuch geworfen, weil auf Basis gefilterter Polizeimeldungen eben nichts Gescheites entstehen kann.

        Von der Journaille nicht zu reden, auf welcher Basis erzählt uns die Landesregierung das Märchen von der ausländerfeindlichen Gewalt, wenn die gleichzeitig die Erhebung der Daten verweigert?

        “Die öffentliche Meinung zu Dresden hat sich wieder gedreht. Eine Vorverurteilung unserer Stadt wie damals im Fall Khaled gibt es nicht mehr.“

        Nach der Aufklärung von Remember Khalid wurde die Hetze auf stand-by gestellt. Einige Wochen nach Khalid resume und dann monatelang weiter mit „… in Sachsen, wo die Wohnheime brennen“.
        Illustriert mit dem schönen Nachtfeuer in Bautzen, dessen Verursacher bis heute pflichtgemäß nicht ermittelt wurde.
        Habe ich schon mal gesagt, dass die Nichtaufklärungsquote linker Verbrechen nur knapp unter der 100%-Marke liegt?

        Die Hetze wurde nicht aus besserer Einsicht eingestellt, sondern weil die Hetzer es dann einfach übertrieben haben. Auf der Stufe „Pegida frisst Ausländerkinder“ kam dem eigentlich merkelgläubigen Publikum langsam die Erkenntnis, dass die Hetze gegen Dunkeldeutschland vielleicht übertrieben sein könnte.

  9. Sorgender sagt:

    Mal abgesehen davon, daß Dir ganz offensichtlich die Selbstreflektion abgeht um zu sehen, daß Du das gleiche tust wie die von Dir zitierten Quellen: Du fühlst Dich schon ein bisschen unwohl mit deinen Kommentatoren in letzter Zeit oder? Früher haben Dich ein paar gerade denkende Menschen noch ernst genommen.. und jetzt? Intellektuell Andersbefähigte Afdler und Identitäre. Woran könnte das wohl liegen?

    • stefanolix sagt:

      Ist das ein Rätsel? – Ich verweise auf eine Menge unterschiedliche Quellen. Und an welcher Stelle »tue ich das gleiche« wie die von mir zitierten Quellen?

      Ich habe keinen Mangel an Widerspruch und an Herausforderung. Auf Twitter habe ich mit einer großen Bandbreite von Leuten Kontakt, darunter sind auch Linke. Wir respektieren uns gegenseitig, wir sind manchmal einer Meinung und oft unterschiedlicher Meinung.

      Ich blocke bis heute niemanden. Daraus folgt aber auch, dass ich unmöglich mit allem einer Meinung sein kann, was ich als Tweet oder Kommentar lese.

      Ergänzung: Wenn Kommentare mit dem Verweis auf angeblich fehlende Reflexionskompetenz, Empathie etc. eingeleitet werden, wird das Gegenüber pauschal abgewertet. Das dürfte niemand gern auf sich sitzen lassen. Es ist dann sehr wahrscheinlich, dass der Rest gar nicht mehr gelesen wird.

  10. Dirk sagt:

    „Wenn Kommentare mit dem Verweis auf angeblich fehlende Reflexionskompetenz, Empathie etc. eingeleitet werden, wird das Gegenüber pauschal abgewertet“

    Isso.
    Allerdings, wann ist letztmals aus dieser dieser Ecke was anderes gekommen?

  11. […] der sinngemäß immer noch so dasteht, ist auch schon der einzige, den sie selbst beitrugen. (Für den Rest hat man “aus einem alten Stand des Wikipedia-Artikels zu Martenstein selektiv alles kopiert, was […]

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